Amonilos

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Ich wachte in Nevras Armen auf.
Es war wirklich ein unbeschreibliches Gefühl.
Ich fühlte mich so geborgen und sicher.
Langsam versuchte ich mich von ihm zu lösen.
Als ich mich gerade aufsetzen wollte, fasste etwas mein Handgelenk.
Nevra drückte mich wieder auf das Bett und beugte sich über mich.
Noch immer seine Hand in meiner.

"Gestern hast du mich noch angefleht, dass ich bei dir schlafen soll und jetzt willst du verschwinden?" Er lächelte mich schelmisch an.

Ich fing automatisch an zu grinsen und erwiderte:"Erstens habe ich dich nicht angefleht, sondern normal gefragt und zweitens wollte ich nicht.."
Er unterbrach mich, indem er mich auf den Hals küsste.
Ich sprach nicht weiter.

Es lenkte mich ein kleines bisschen ab.
Nur ein kleines bisschen.
Normalerweise hätten schon alle Alarmglocken in mir geläutet.
Denn ein wahrscheinlich hungriger Vampir ist in meinem Bett und küsst meinen Hals. Äähm....ja gut.

Nevra bemerkte, dass ich abgelenkt war und flüsterte:"Was ist denn? Du kannst ruhig weiter reden."
Seine Stimme klingt belustigt und gleichzeitig irgendwie sexy.
Er hauchte mir noch einen Kuss auf den Hals.

Es kam kein einziges Wort aus mir. So sehr ich mich bemühte, es ging nicht.

"Oder bist du abgelenkt?"
Seine Küsse wurden immer mehr und leidenschaftlicher.
Bis ich irgendwann etwas Spitzes spürte. Wahrscheinlich seine Vampirzähne?
Ich spürte keinen Schmerz, es war viel mehr, als hätte er mit seinen Zähnen meinen Hals gestriffen.
Er schien es jedenfalls nicht bemerkt zu haben.

Ich atmete tief ein und aus.
"Danke, dass du hier geblieben bist."
Er hörte sofort auf. Ich denke, damit hatte er nicht gerechnet.
Er sah mir tief in die Augen und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Ich wurde augenblicklich leicht rot.

"Ich muss ehrlich sein. Ich hätte nie gedacht, dass ein einfaches Einschlafen und Aufwachen schöner sein kann, als meinen Durst nach Blut zu befriedigen."
Ich lächelte ihn an.
"Oder etwas anderes zu befriedigen." Er grinste.
Ich gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.

Er lachte. Es war ein ehrliches Lachen, was mich ansteckte.
Und so genossen wir den Morgen, gingen Frühstücken und hatten Spaß.
Es war herrlich.
Viel zu schön als das es enden konnte.
Aber leider wird bald eine Veränderung bevorstehen. Oder besser gesagt, eine Enthüllung.
Eine Wahrheit. Die Wahrheit.

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Es stand eine Besprechung mit Miiko und Huang Hua an. Die Gardenchefs waren ebenfalls anwesend. Außer Leiftan.

Beim Betreten des Kristallsaals fiel mir etwas sehr eigenartiges auf.
Valkyon.

Ich sah seine Umrisse und leichte nebelartige Schatten um ihn.
Eine Menschenseele? Schon wieder?
So wie bei Ashkore?

Die Besprechung über sah ich immer wieder zu ihm hinüber. Die Schatten verflogen nach einer Zeit.
Aber sie waren wesentlich schwächer als die bei Ashkore.
Ich habe bereits erfahren, dass man nicht weiß, welche Spezies Valkyon angehört.

Aber er ist ein Faelin. Ein Halbblut. Das bedeutet, in ihm könnte Menschenblut stecken. Und die andere Hälfte ist eine Fairyart.

Am Ende der Besprechung suchte ich mit Valkyon ein Gespräch.

Er erklärte mir, dass er ein Halbmensch sei und er seine andere Identität nicht weiß.
Außerdem starben seine Eltern sehr früh und er hatte einen Bruder.
Ich wollte ihn nicht näher damit belästigen, denn es hörte sich stark danach an als wäre sein Bruder tot.

Als ich gerade in mein Zimmer gehen wollte, spürte ich die Anwesenheit einer Person.
Leiftan.

Ich drehte mich um und da stand er.
Mit großen Augen sah er mich an.

Stars can't shine without darkness - Eldarya FF {ABGESCHLOSSEN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt