Ich schreckte auf. Um mich herum sah ich nur etwas Licht, anscheinend hatte die Morgendämmerung gerade angefangen. Krampfhaft versuchte ich an den Traum und seine Bedeutung zu denken. Das konnte nicht wahr sein: Das durfte nicht wahr sein! Wieso träumte ich über so einen Mist? Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Es wahr als würde meine Vergangenheit mich immer weiter einholen und mich selbst in meinen Träumen verfolgen.
Einschlafen würde ich so schnell nicht mehr können. Somit stand ich auf und trat aus dem Zelt. In meiner Jogginghose und irgendeinem alten Shirt sah ich eher wie ein Penner aus, jedoch war mir das ziemlich egal. Ich wollte nur nachdenken und die Ruhe genießen. Denn eine solche Ruhe musste ich ausnutzen solange ich konnte. Wer wusste schon wann die anderen aufstehen und mir auf die nerven gehen würden. Also holte ich einige Flaschen Wasser machte eine auf und ließ mich auf einem Holzstamm nieder. Warum hatte ich von den ersten Treffen mit Marlon und Markus geträumt? Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Doch ohne es zu wollen, kamen meine Gedanken an diese Tage wieder hoch. Ich wusste noch wie ich die beiden damals hasste. Bei Marlon stieg mein Hass in den Wochen darauf nur noch mehr. An Markus gewöhnte ich mich hingegen schneller. Aber mit ihm hatte ich auch mehr zutun und wir mussten ein Match gewinnen, da durfte ich ihn nicht großartig hassen. Gedankenverloren nahm ich einen Schluck von dem Wasser. Ich wollte unbedingt den Grund erfahren warum ich das geträumt hatte, doch ich kam einfach auf keine Lösung. Ich wusste nur, dass ich mich immer mehr an die Situation zu gewöhnen schien. Und das obwohl ich nichts lieber wollte, als mit den Wilden Kerlen endgültig abzuschließen.
"Du bist schon wach?" Ich schreckte zusammen. "Ich hab dich wohl aus Gedanken gerissen oder?" Ich blickte neben mich wo sich Markus nieder gelassen hatte. Stumm nickte ich bloß, mehr konnte und wollte ich nicht antworten. "Tut mir leid wenn wir dich gestern genervt haben. Aber du bist die ganze Zeit schon so kalt und abweisend. Dabei bist du eigentlich eine von uns. Und auch wenn du es nicht begreifen willst, aber in dir drin bist und bleibst du ein Wilder Kerl" Ich ließ Markus einfach sprechen. Ich wehrte mich noch nicht mal wirklich gegen diesen Gedanken. Ich wollte einfach das es aufhört, doch ich hatte erkannt, dass es keinen Sinn machte sich dagegen aufzulehnen. Viel eher hoffte ich auf Normalität wenn alles vorbei war. "Was ist wenn ich das nicht will?", fragte ich also bloß. Meine Stimme klang zerbrechlicher als ich sie selbst kannte. Ich sah Markus an und erkannte einen Hauch von Sorge in seinen Augen. Und ich konnte es verstehen. Selbst ich kannte mich nicht so, wie ich gerade war. Das war auch mir zu gruselig. Die letzte Nacht hatte mich aufgewühlt, ich war mir mit nichts mehr sicher. "Dann ist das halt so", gab Markus schließlich nur von sich. Ich griff zur Seite und reichte Markus eine der Wasserflaschen die ich geholt hatte. "Du kannst wohl aber auch nicht richtig schlafen", sprach ich dabei. So ruhig wie jetzt war ich schon lange nicht mehr. Dankend nahm Markus die Flasche an, nahm einen Schluck und sprach:"Momentan passiert so viel. Und ob du es glaubst oder nicht, du bist nicht die einzige die ihre Entscheidungen bezweifelt" "Ach nein? Dafür wirkst du aber ziemlich überzeugt von der ganzen Sache", überrascht zog ich eine Augenbraue nach oben und sah zu Markus. Als ob er wirklich auch nur irgendetwas hier bereuen könnte. Bei der Euphorie die er zusammen mit Marlon zeigte. "Ich sage auch nicht das ich es bereue den Kerle zu helfen. Es geht darum was mein Vater mit mir anstellt wenn ich wieder komme. Auch wenn ihr ihn nie wirklich mitbekommen habt, er kann genauso schlimm wie Maxis Vater werden" Sein Blick senkte sich ebenso wie meiner es bisher war. "Sei froh. Ich würde lieber von meinem Vater eingekerkert werden, als von meinem Bruder verdroschen!", gab ich trotzig von mir. Ich konnte Markus verstehen, aber alles war besser als das was auf mich wartete wenn ich zurück kommen. "Schon klar. Ich würde auch nicht bei dir wohnen wollen, nicht mit dem Bruder. Aber wenn was ist, komm einfach zu einem von uns. Wir sind alle für dich da" Da war er. Der Satz auf den ich unterbewusst gewartet hatte. "Genauso wie ihr letztes Jahr für mich da wart?", meine Stimme wurde wieder kalt und abweisend. Ich wurde schon mal im Stich gelassen, das reichte mir eigentlich auch. "Wer sagt das es diesmal genauso werden könnte? Nur weil es schon mal passiert ist, heißt es nicht das es wieder so wird. Und wir müssen uns doch nicht gleich wieder alle komplett ignorieren oder?" Fragend blickte er mich an. Meine Stimme wurde so süß wie damals, als wir uns kennen lernten:"Markus, du kannst so süß naiv sein"Er begriff sofort das meine Stimme nichts gutes bedeuten könnte. Still blickte er wieder von mir weg, ehe er noch einmal ansetzte:"Wenigstens hab ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Du wirst das auch noch verstehen" Mit diesen Worten stand er auf und räumte seine Sachen aus dem Zelt.
Mittlerweile war es schon wieder hell. Auch Marlon kam langsam aus seinem Zelt gekrochen. "Ihr seid beide also schon wach? Wie spät ist es?", fragte er gähnend. "Gleich 8", antwortete Markus und machte sich weiter an seinem Zelt zu schaffen. "Im übrigen schnarchst du", fügte Markus hinzu und sah Marlon grinsend an. "Keine Sorge", mischte ich mich nun auch ein,"Ihr habt beide geschnarcht" Damit machte auch ich mich auf den Weg mein Zelt und mich fertig zu machen. Wieder mal spürte ich die Blicke der anderen Beiden in meinem Rücken, doch das war mir egal. Sollten sie doch doof schauen, ich hatte besseres zu tun.
Kein Plan ob das wirklich so gut wurde, wie meine Gedanken es wollten. Hätte meiner Meinung nach besser werden können, naja nun ist es aber veröffentlicht. Bis um ca. 23:30
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Ella- Der Sturm beginnt
Fanfiction25:1! Verloren! Nachdem Leon weg war, gab es uns nicht mehr. Zu meinem Pech. Den Michi hatte nichts besseres zu tun, als wieder zu seiner alten Macht kommen zu wollen. Ich war verloren und versuchte mich so gut es ging zu verstecken. Bis Fabi auft...