Gespräch unter Freunden - Remus PoV

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~10~ Gespräch unter Freunden

Während ich durch Hogwarts ging und meine Freunde suchte, die irgendwo auf mich warteten, schweiften meine Gedanken immer wieder zu meiner Schwester Helena. In letzter Zeit wirkte sie immer so traurig und abwesend. Ich hatte schon öfters versucht sie deshalb anzusprechen, aber Helena ging uns aus dem Weg. Sie mied mich. Diese Tatsache erschütterte mich. Ohne dass ich den Grund erfahren habe, verschwand sie jedes einzelne mal, wenn ich versuchte sie anzusprechen. Ich wusste, dass Helena uns etwas Wichtiges verheimlicht, aber nicht was und genau das war mein Problem. Ich machte mir solche Sorgen um sie. Deswegen hatte ich sogar schon daran gedacht einen Brief an meine Eltern zu schreiben. Sie wirkte so, als wäre ihr alles egal, als würde sie sich um nichts mehr kümmern, so als ob sie sich aufgibt, oder es schon längst getan hat. Ich wusste auch, dass sie im Unterricht nicht mehr aufpasste oder mitarbeitete, obwohl sie die Schule eigentlich mochte, auch den Unterricht. Eine ihrer Freundinnen war letztens zu mir gekommen und hatte gefragt, ob ich weiß was sie hat. Morgens stand sie schon früh auf, mit tiefen dunklen Augenringen und war in der großen Halle, als das Essen soeben erschien und vereinzelte Lehrer schon wach waren. Wenn die ersten Schüler eintrudelten, verschwand sie und ging in den Unterricht. Danach versteckte Helena sich für den Rest des Tages in ihrem Schlafsaal, um bloß keine Fragen beantworten zu müssen.

Ich kam am Klo der Maulenden Myrte an, in dem wir uns treffen wollten, um einen Streich zu planen und auch den benötigten Trank brauen würden. Ich öffnete die Tür und sah schon James, Sirius und Peter. Sie saßen vor einem geöffneten Buch auf dem Boden und hatten bereits einen Kessel aufgestellt, der über dem Feuer hing.

,,Was hat dich aufgehalten, Moony?'', wurde ich direkt gefragt.

,,Nichts. Ich war einfach nur in Gedanken, Sirius'', antwortete ich ihm.

,,Gut. Kannst du diesen Trank brauen? Du weißt ja... Paddy und ich würden den Trank in die Luft jagen' meinte James.

,,Ich weiß nicht...Ich habe gerade andere Sachen im Kopf '', brachte ich schließlich hervor ,,Ich weiß einfach nicht, ob ich das auch noch schaffe... Tut mir leid, James''

Ich setzte mich zwischen Peter und Sirius und las mir die Brauanleitung des Trankes durch. Es würde verdammt schwer werden alle Zutaten zu bekommen. Und das Brauen würde auch nicht gerade einfach werden. Außerdem würde das Brauen ungefähr 3 Wochen brauen.

,,Dafür müsste man in Slughorns Privaträume einbrechen. Diese Zutaten sind selten und er würde es sofort bemerken, wenn Einhornhaare oder Drachenkrallen fehlen'', sagte ich den anderen und hoffte, dass sie sich diese Idee wieder aus dem Kopf schlagen würden.

,,Oh verdammt! Aber das wäre es wert, oder? Immerhin würden die Slytherins eine schöne Dusche Schlamm abbekommen, sobald sie den Gemeinschaftsraum verlassen und nicht nur das, sondern auch noch andere Sachen könnten wir mit denen anstellen'', versuchte jetzt auch Peter mich zu überzeugen.

,,Ich weiß echt nicht. Das geht ziemlich weit. Wir müssen Slughorns private Vorräte stehlen. Wir würden Glück haben, wenn wir nicht von der Schule fliegen. Außerdem ist der Trank extrem schwer zu brauen und wir müssten viele Stunden schwänzen um ihn perfekt hinzubekommen. Und ich kann mich auch nicht die ganze Zeit um den Trank kümmern, da in zwei Wochen wieder Vollmond ist. Und wie ich schon gesagt habe, ich habe gerade wichtigere Sorgen als einen Zaubertrank für einen Streich''

Ich stand auf und verließ meine Freunde schnellen Schrittes. Ich konnte mich nicht auch noch um das kümmern, so leid mir es auch tat. Ich musste mich jetzt erstmal um Helena kümmern und es irgendwie hinbekommen, dass sie wieder mit mir spricht. Ich hörte noch die Stimme von James wie er zu Sirius sagte, er solle mich in Ruhe lassen und nicht hinterherlaufen. Ich war ihm gerade so dankbar dafür. Ich brauchte im Moment einfach mal Zeit für mich. Ich schlenderte durch die Korridore bis zu einem Fenster, wo ich mich auf die Fensterbank setzte und nach draußen schaute.

Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis ich Schritte hinter mir hörte die mir immer näherkamen.

,,Ich habe dich überall gesucht'', sagte eine nur allzu bekannte Stimme hinter mir. Sirius.

,,Du machst dir Sorgen um deine Schwester, oder?'', fragte er mich. Ich sah immer noch nach draußen und nickte nur leicht mit meinem Kopf. Sirius setzte sich neben mich auf die Fensterbank und sah mir tief in die Augen.

,,Weshalb hast du nichts erzählt? Wir hätten dir helfen können. Du musst das nicht alleine machen'', erwiderte er auf mein Nicken.

,,Wobei willst du mir denn helfen?'', wollte ich von ihm wissen.

,,Ich weiß es'', war das einzige was er darauf zu sagen hatte.

,,Was weißt du?'', forderte ich ihn auf es mir zu erzählen.

,,Ihr Geheimnis''

Oh nein! Bitte nicht! Das kann nicht sein.

Obwohl ich bereits weiß, welches es sein wird, frage ich ,,Welches Geheimnis?''

Sirius schaute sich um und als er sah, dass niemand in seiner Nähe ist sagt er ,,Das sie genauso ein Werwolf ist wie du. Welches sonst? Wenn wir es gewusst hätten, hätten wir uns doch zusammen verwandeln können. Und wo war sie eigentlich den letzten Vollmond? Ich habe keinen anderen Werwolf, außer dir, heulen hören oder gesehen''

,,Ich weiß es nicht. Ich habe keine Erinnerungen an die Nächte, schon vergessen? Ich mach mir aber Sorgen um sie. Sie passt im Unterricht nicht mehr auf, redet mit niemandem und meidet mich. Ich hatte schon vor unseren Eltern zu schreiben'', meinte ich schließlich.

,,Deine Eltern wissen bereits Bescheid. Ich habe es gestern Abend mitbekommen als du schon oben im Schlafsaal warst. Eine ihrer Freundinnen, ich glaube es war diese Emma Dobbs oder so ähnlich, ist zu mir gekommen und hat mir erzählt, dass Helena von Professor McGonagall aus dem Unterricht geholt und zu Dumbledore gebracht wurde, wo schon deine Eltern gewartet haben. Was sie besprochen haben, hat sie mir aber nicht gesagt''

,,Was?'', schrie ich Sirius an ,,Und wann hattest du vor mir das zu sagen? Sie ist meine Schwester! Du kannst so was nicht für dich behalten!'', schrie ich weiter. Wie konnte er mir nur so was wichtiges verschweigen?



Zusammen im Mondschein: Die Geschichte von Helena Marie LupinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt