Die Wahrheit

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~11~ Die Wahrheit

Der Schultag zog an mir vorbei, wie in einem Traum. Ich passte nicht auf, machte nicht mit und wurde bestimmt schon öfter von den Lehren drangenommen. Das konnte ich aber nur ahnen, da ich nicht aufpasste.

Ich saß gerade im Zaubertränkeunterricht bei Professor Slughorn und machte mir Gedanken darüber, was ich gleich alles sagen würde. Ich habe mir nämlich vorgenommen direkt nach dem Unterricht zu Dumbledore zu gehen und ihm alles zu erzählen. Ich hoffte einfach, dass er es niemandem weitererzählen wird, denn wenn er dies machen würde, würde meine Familie und meine Freunde das nicht überleben. Das hat er gesagt. Und ich glaubte ihm.

Plötzlich stand jemand vor mir und sprach mich an. Es war Professor Slughorn. Was wollte der denn von mir. ,,Was ist?'', fragte ich mit genervtem Ton in meiner Stimme. ,,Ich werde das nicht länger ansehen'' sagte er zu mir ,,Ich werde kurz den Raum verlassen. Ich erwarte, dass hier alles friedlich bleibt und niemand zu Schaden kommt. Xavier und Yaxly sie passen auf, dass alle weiterarbeiten und du kommst jetzt mit mir'', befahl er der Klasse.

Ich folgte dem watschelnden Professor Slughorn raus aus den Kerkern. Ich wusste, dass er mich entweder zu Professor McGonagall oder Professor Dumbledore brachte. Ich fände die zweite Möglichkeit noch nicht mal schlimm, da ich da auch noch hinwollte, um noch eine zweite Person einzuweihen. ,,Ich werde Sie zu Professor McGonagall bringen, welche sich dann um sie kümmern wird'', meinte er. Ich lief immer noch schräg hinter ihm her, als wir am Verwandlungsklassenzimmer ankamen und Slughorn an die hölzerne Tür klopfte.

Als ein ,,Herein'' gerufen wurde, trat der Professor ein und fragte sie ,,Können Sie kurz kommen, Minerva? Ich möchte gerne mit Ihnen über eine deiner Schülerinnen sprechen''

,,Natürlich, Horace. Ihr arbeitet weiter. Wenn ihr mit dem abschreiben fertig seid, könnt ihr schon einmal versuchen die Formel anzuwenden'', beauftragte sie ihre Klasse, in der ich meinen Bruder und seine Freunde saßen, welche mich nachdenklich anschauten. Professor McGonagall trat aus dem Raum und schloss hinter sich die Tür. ,,Wir können in mein Büro gehen. Es liegt hier um die Ecke. Horace, was ist passiert?''

,,Miss Lupin passt in meinem Unterricht nicht mehr auf, obwohl ich weiß, dass sie den Stoff schaffen würde. Vor ein paar Wochen hat sie noch fleißig mitgearbeitet und war eine der besten Schülerinnen. Aber jetzt ist sie total in sich gekehrt und redet auch nicht mehr mit ihren Freundinnen. Ich habe sie letzte Stunde dabehalten und gefragt. Ich dachte du solltest darüber Bescheid wissen'', erzählte Slughorn McGonagall, als wäre ich nicht da, oder könnte sie nicht hören. Als wir bei ihrem Büro ankamen, meinte Slughorn, dass er seine Klasse nicht so lange alleine lassen könne, da sie gerade einen gefährlichen Trank brauen.

Professor McGonagall bat mich in ihr Büro und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Ich setzte mich auf den Stuhl, der vor ihrem Tisch stand.

,,Wie Professor Slughorn habe ich ebenfalls gemerkt, dass Sie unkonzentrierter als sonst sind. Genau das gleiche sagten mir auch die anderen Lehrer die Sie unterrichten. Deswegen haben Professor Dumbledore und ich auch Ihren Eltern Bescheid gegeben und Sie hierhergebeten'', fing sie an.

,,Kann ich dich Helena nennen?'' Ich nickte.

,,Gibt es irgendwas, was du mir mitteilen möchtest? Ich kann es für mich behalten, wenn du dir Sorgen machst, dass deine Eltern das erfahren könnten. Bitte erzähl mir was passiert ist. War es irgendwas in Hogwarts oder auf deiner alten Schule? Und woher hast du die Narben, die du uns letztes Mal gezeigt hast? Wenn du nicht mit uns sprichst, können wir dir doch nicht helfen''

,,Ich kann Ihnen nichts sagen. Ich darf es nicht'', sagte ich nervös auf ihre Reaktion. Wenn ich was sage, werden diejenigen, die mir was bedeuten sterben und zwar nicht schnell, sondern langsam und qualvoll. Genau das versuchte ich zu verhindern, aber alle wollten wissen, was mir wiederfahren war, doch ich konnte ihr das nicht sagen. Es gab nur eine Person die im Stande war, gegen so eine mächtige Person die Kunst der Okklumentik erfolgreich anzuwenden. Und diese Person war Dumbledore.

Zusammen im Mondschein: Die Geschichte von Helena Marie LupinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt