Rose Hathaway 2 Kampf der Mächte

Kapitel 3

Rose POV

Es sind nun schon fast vier Wochen vergangen, seitdem meine Reise eine drastische Wendung genommen hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief meine Reise genau nach Plan. Jedoch hatten Lissa und ich nun wirklich nicht mit meinem mysteriösen Vater gerechnet.                          

Der Mann, der sich mein Vater schimpfte, verschleppte mich in sein Reich der Finsternis. Das Reich war nach meinen Schätzungen, eine in die Jahre gekommene Villa aus dem 18. Jahrhundert. Die uralte Villa zeichnete sich durch ihren barocken Stil ab, wie zum Beispiel die uralten Marmorfließen, die Stuckdecken oder der riesige kristallfarbenen Kronleuchter. Dieser Leuchter tauchte die Villa in ein dämmriges modriges Licht ein. Doch wenn man all das zusammen als eine Einheit betrachten würde, könnte man nur ansatzweise wissen, was hier geschehen ist. Im Enddefekt würden die uralten Gemäuer gerne ihre eigene Geschichte der Nachwelt erzählen wollen. 

Wenn die Wände Ohren hätten, könnten Sie die dunklen Geheimnisse preisgeben, die mein Strigoi Vater vor der Außenwelt verbergen möchte.                                                                                            

Mein Vater versuchte mich mit seinen mächtigen Reichtümern zu verführen, doch mein Hauptaugenmerk lag ganz wo anders. Mein Vorhaben war die Flucht aus dem verflixten Verlies. Ich wollte nur eins; raus hier; weg von diesem finsteren Gestalten und zu Dimitri. Die Flucht rückte vorerst in weite Ferne, da mein Strigoi Vater mir kräftig in die Suppe gespuckt hatte.                          

Die ersten zwei Wochen kam er Tag für Tag in mein Zimmer, um mich von seinen tollen Leben zu überzeugen. An einem Tag durfte ich sogar einmal und völlig unerwartet mein beknacktes Verlies verlassen, dabei wollte mein Vater nur mit seinem prunkvollen Heim angeben. Wenn ich jedoch in mich hörte, faszinierte mich diese Villa auf ihre ganz eigene Art und Weise. Sie versprühte einen gewissen Charme und Eleganz. In diesem riesigen Koloss aus Stein wurde Geschichte geschrieben, trotzdem vereinigten sich hier das Alte mit dem Neuen. Die zwei Komponenten hatten ihren Frieden in dem alten Gemäuer gefunden. Was die Vergangenheit und Gegenwart hier geschafft hatten, blieb meinem Vater und mir vorbehalten.

Mit dieser ganzen Aktion wollte mein Strigoi Vater nur eines erreichen, mich auf seine Seite zu ziehen. Während dieser Zeit betonte er stets seine Worte…                                                                           
>Wenn ich es freiwillig täte, wird es leichter werden< 

Allerdings wäre ich nicht Rose Hathaway, wenn ich gleich zu allem JA und AMEN sagen würde. So langsam missfiel meinen Vater das Verhalten seiner neu erworbenen Tochter, also beschloss er mir die Entscheidung abzunehmen. 

Der Schlussakt seiner tragischen Entscheidung endete mit seinen zwei primitiven Lakaien. Die Lakaien meines Vaters waren im Gegensatz zu ihm jung und ungestüm. Sie standen sich beide nah und wirkten sehr vertraut miteinander, wie man es zwischen einem Moroi und seinem Wächter erwarten würde. Der ehemalige Moroi, denn erkannte man an seinem ganzen Wesen, sollte mich verwandeln. Aber diese Verwandlung sollte ohne mein Einverständnis geschehen. Gerade wollte der junge Strigoi mich verwandeln, doch genau in diesem Moment passierte etwas. Mein Körper und mein Geist durchströmten eine unglaubliche Macht, von immenser Kraft. 

Die gigantische Kraft war genauso schnell vorbei wie sie in mein Leben getreten war. Doch meine Seele verankerte dieses neue Gefühl der enormen Macht, wie ein Anker der sein Schiff fest im Griff hatte. All das Gute, was in meinem bisherigen Leben passiert war, strömte in jede einzelne Faser meines Körpers. Das ganze Szenario wurde von einem schreienden und wütenden Strigoi gekrönt. Zu seinem Pech verfügte das helle Licht der weißen Magie über die Stärke der Sonne. Sein Gesicht sah einem verbrannten Burger, der zu spät vom Grill geholt wurde, verdammt ähnlich. Bei den ganzen Geschehnissen war mein Strigoi Vater nur ein paar Meter von mir entfernt, dadurch spürte er die gigantische Macht.