Kapitel 4

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Traurig blickte ich in die jade-grünen Augen von Lissa, bevor ein Ton meine Kehle verließ.

„Ohhh Lissa, was habe ich nur angerichtet? Es ist schade, dass Du nicht mitbekommen hast, was Sie planen“                                                                                                                                      
Lissa kam zu mir hinüber und strich mir mit ihren zierlichen Fingern über die Wange. Sie erzählte mir, dass die Akademie nur grobe Anhaltspunkte von dem Plan und meinem Aufenthaltsort hatten. Durch die geringen Tipps erschwerte es Ihnen, meine Rettung genaustens zu planen. Lissa meinte noch, dass sie die Besuche in meine Träume Geheimhalten konnte. Bei ihren letzten Worten, umspielte ihr Mund ein kleines Lächeln. 

„Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.“ 

Eigentlich wusste ich sofort was Sie damit ausdrücken wollte. Nun unterbrach ich meine geliebte Freundin. In meinen Erzählungen schilderte ich die vergangenen Tage, die Besuche meines Vaters die seltener wurden und all die Kleinigkeiten, die mich in den vergangenen Tagen berührt hatten. Es war gut jemanden meine Seele auszuschütten. Zu guter Letzt erzählte ich Ihr von dem heutigen Tag, als der Kampf der Herrscher meine Seele fast entzwei gerissen hätte. Was ich genauso wenig verschwieg, die Kopfschmerzen und die daraus resultierende Ohnmacht. 

Meine Ausführungen endeten mit einer banalen wenn auch wichtigen Frage. „Lissa meinst Du wir werden es schaffen, mich vor der bösen Macht zu beschützen?“ Bei den letzten Worten von mir, rollte eine Träne über mein Gesicht. Ein kleiner Schluchzer entkam ihren Lippen, doch fasste sich Lissa schnell wieder. Nun weihte mich Lissa in ihren nächsten Pläne ein. 
„Rose, wir müssen noch einmal Dimitri besuchen. Er ist der Einzige, der uns in dieser Sache helfen könnte. Deine weiße Magie ist stark genug, um mich auf der Reise in sein inneres Ich zu begleiten.“ 

Weiter erklärte sie mir, dass die Macht uns gestatten würde, in seinem Traum länger zu verweilen. Natürlich vermutete Lissa, ich würde noch immer sauer auf Dimitri sein. Dennoch stellte Sie mir dann die Frage. „Kann ich auf Dich zählen, Rose?“ Warum fragte Lissa mich das überhaupt, ohne mit der Wimpern zu zucken, stimmte ich zu. „Lissa wie stellen wir es an, damit Dimitri uns noch einmal zu hören wird.“ Lissa ließ ihren Blick über das gewaltige Blumenmeer schweifen, dabei wurden ihre Gesichtszüge eine Spur weicher. „Ich werde Dimitri…“ Sie unterbrach das Gespräch, dabei legte sich Ihre Stirn in Falten. „…zu uns holen. Dafür muss ich Dich für einen Moment verlassen. Doch vorerst müssen wir deine Magie freisetzen. Du weißt wir müssen auf alles vorbereitet sein, nach dem letzten Traum.“                                                                                                        

Ich konnte mich an den letzten Traum noch gut erinnern, die Seele von Dimitri umhüllte damals ein böser Nebel. Bei dem damaligen Versuch an Dimitri heran zu kommen, wurde mein Körper sowie mein Geist von einer dunklen Macht weggestoßen. Nur die wahre Liebe, die wir beide füreinander empfanden, schaffte es schlussendlich, dass Dimitri seine Seele öffnete. Das Tor zu seiner Seele hatte sich geöffnet, da blickte ich in die tiefen finsteren Geheimnisse meines geliebten Dimitris. Die dunkele Macht, die mich von ihm weg gerissen hatte, gehörte jemanden der sein Handwerk verstand. Zu dem Zeitpunkt ließen sich die einzelnen chaotischen Teile nicht zu einem Ganzen zusammen fügen. Also beschloss ich, dem Plan von Lissa zu vertrauen.                                                             

„Lissa, wie werden wir es heute anstellen? Egal…sag mir was ich machen soll. Legen wir los.“ Bei meinen Worten entlockte ich Lissa ein kleines Lächeln. „Rose, so wie immer…verrückt und chaotisch…an vorderster Front.“ Nun legte sich meine gebräunte Stirn in Falten. Damit signalisierte ich Lissa, dass mein Verstand rein gar nichts kapierte. Doch Lissa wäre nicht Lissa, wenn Sie mir ihre Pläne nicht offenbaren würde. Sie sagte mir wenn ich auf der wunderbaren Wiese liegen würde, käme Sie leichter mit ihren Händen an meine Schläfen. Nach ihren Erzählungen zu urteilen, würde Sie in meine Seele eintreten wollen und das Tor der weiße Magie, die in mir schlummert, freizusetzen. Sie warnte mich dennoch; Es wäre ein leichtes das Tor zu öffnen, der schwierigere Teil würde mit Dimitris Seele sein. Lissa meinte, dass seine Seele noch nicht von dem Bösen befreit wäre. Ihre letzten Worte zu ihrem Plan waren dann die Wichtigsten in unserem gemeinsamen Unterfangen. 

Rose Hathaway 2 Kampf der MächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt