Kapitel 13

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Vielen Dank @Drachenfeuerlover, für deine Idee, ich hoffe, ich konnte sie gut umsetzen.

Am Abend fuhr Nekoma zurück nach Tokio. Auf dem Heimweg zerbrach ich mir den Kopf darüber, ob ich den Club wirklich verlassen sollte. Immerhin war ich erst eine Woche Managerin und konnte mir deshalb noch kein klares Urteil bilden. Dennoch sah ich es als schlechtes Omen, dass ich jetzt schon von solchen Gedanken gequält werde. Vor der Schule angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und machten uns auf den Heimweg. Ich war froh endlich wieder in meinem Bett schlafen zu können. Als ich mein Zuhause betrat war es totenstill, wahrscheinlich schlief meine Mutter schon. Deshalb schlich ich mich in mein Zimmer, darauf bedacht sie nicht zu wecken. Ich kuschelte mich in mein Bett und hoffte einschlafen zu können.

Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt, den Grund dafür kannte ich nicht, immerhin war es Samstag.
Ich schaute auf mein Handy und begann zu sprechen: "Warum weckst du mich? Es ist gerade Mal 8 Uhr."
Sie seufzte kurz, ehe sie antwortete: "Hast du es denn schon wieder vergessen, wir wollten doch heute gemeinsam einkaufen."
Ich überlegte, konnte mich allerdings nicht erinnern, dass sie so etwas erwähnt hatte. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel, heute war Sonderschluss-Verkauf in Tokio. Ich verstehe nicht warum wir unbedingt nach Tokio fahren müssen, als ob es solche Ausverkäufe nicht auch in Miyagi geben würde. Ihrer Meinung nach gibt es in Tokio eine größere Auswahl, was natürlich total ausschlaggebend ist, dafür nimmt man auch gerne eine 4 1/2 stündige Autofahrt in Kauf. Ich zog mir einen schwarzen Hoodie und eine ebenfalls schwarze Leggins und dazu noch meine weißen Sneakers an. Auch wenn ich nicht wirklich Lust auf diesen Ausflug hatte. Ich steckte mir noch meine Kopfhörer ein, ehe ich in das Auto stieg.

Die Autofahrt verlief ruhig, da sich meine Mutter sonst nicht auf die Straße konzentrieren kann. Deshalb hörte ich Musik und schaute aus dem Fenster. Als wir vor dem Kaufhaus angekommen waren, holte sie mir einen Milchshake und sagte ich solle auf sie warten. Vermutlich hatte sie mich nur mitgenommen, um ihr Gewissen zu beruhigen, da sie mich dann nicht allein Zuhause gelassen hatte. So etwas passierte bei uns öfters, ich war es also schon gewohnt. Ich setzte mich in einen nahegelegenen Park und wartete bis sie ihren Einkauf beendet hatte.

"So sieht man sich wieder, Kätzchen."
Erschrocken drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah keinen geringen als Lev, welcher mich angrinste.
"Was machst du hier?", fragte ich nachdem ich mich wieder gefangen hatte.
"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, aber da du zuerst gefragt hast. Mein Team macht gerade hier in der Nähe eine Trainingspause und zufälligerweise sah ich dich. Und was führt dich hier her, ich meine du wohnst doch in Miyagi, oder?"
Ich nickte und antwortete, dass meine Mutter mich zum Shoppen hergeschleift hat.
"Ich weiß, was du meinst, meine versucht das auch ständig. Aber ich kann mich immer davor drücken", meinte er stolz.
"Wie machst du das?", fragte ich mit wirklichen Interesse.
"Das ist doch ganz einfach, Kätzchen. Du musst nur sagen, du hättest heute schon etwas mit Freunden geplant. Wenn sie das hören freuen sie sich und lassen dich in Ruhe."
Das musste ich auch mal ausprobieren.
"Hast du Lust mit mir ein Eis essen zu gehen?", kam es plötzlich von ihm.
"Wieso, ich kenn dich doch gar nicht?"
"Ich möchte dich besser kennenlernen und wer weiß, vielleicht entwickelt sich daraus ja eine Freundschaft."
Ich schrieb meiner Mutter, dass ich einen Freund getroffen habe und mit dem Zug nach Hause fahre. Von ihr kam nur ein "Viel Spaß".

Ich wartete im Park, während Lev seinem Team Bescheid sagte. Als er wieder kam gingen wir zu der Eisdiele, die laut ihm das beste Eis in Tokio verkaufte. Nach einen kleinen Fußmarsch erreichten wir diese. Lev erwies sich als echter Centleman, in dem er mir mein Eis spendierte. Und ich musste zugeben er hatte Recht, das Eis war wirklich lecker. Wir saßen zusammen auf einer Bank und unterhielten uns über alles Mögliche. Er war gar nicht so nervig wie ich dachte, man konnte sich recht gut mit ihm unterhalten. Lev brachte mich auch des Öfteren zum Lachen, was nicht viele schaffen. Irgendwie fühlte ich mich in seiner Gegenwart wohl und ich konnte all meine Sorgen für eine Zeit vergessen.

Doch mir war klar, dass ich nicht ewig vor meinen Problemen davonlaufen konnte.

Die Zeit verging wie im Flug und wir musste uns verabschieden, aber nicht ohne vorher unsere Nummern auszutauschen. Er begleitete mich noch bis zum Bahnhof, ehe ich in den Zug einstieg und Nachhause fuhr. Zuhause angekommen fragte mich meine Mutter gleich aus.
"Wer war der Junge, mit dem du mitgegangen bist?"
"Sie hatte uns gesehen, ich ahne schlimmes."
Ich blieb stumm, was sie dazu ermutigte weiter zu fragen.
"War das etwa dein Freund, den du getroffen hattest?"
Wie erkläre ich ihr das am besten, sie denkt bestimmt, dass Lev mein fester Freund wäre.
"Es ist nicht so wie du denkst. Lev ist nur ein Freund, den ich während des Trainigscamps getroffen habe", meinte ich nervös.
"Was bist du denn so nervös, du kannst mir alles sagen. Gefällt er dir denn?"
"Was?! Davon war nie die Rede, er ist einfach nur ein Freund und mehr nicht!"
"Er ist nur ein Freund. Und können wir bitte das Thema wechseln?"
"Klar, ich wollte dir sowieso zeigen was ich heute gekauft habe", sagte sie strahlend.
Das hatte sie bestimmt mit Absicht gemacht, sie weiß genau, dass ich sonst kein Interesse gezeigt hätte.

Im Endeffekt hatte sie gefühlt das halbe Wohnzimmer neu eingerichtet und mit der Menge an Obst und Gemüse die sie gekauft hatte, hätten wir locker einen Bio-Stand aufmachen können. Als ich endlich erlöst wurde ging ich schnell in mein Zimmer, nicht das ihr noch etwas einfällt, was sie zeigen wollte. Mein Handy vibrierte und mir wurde eine Nachricht angezeigt von....

Volleyball war ihr Leben, doch jetzt nicht mehr //Wingaward2019\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt