Ich trug ein lockeres, blau-schwarzes Hemd und eine bequeme Jeans. Meine schwarzen Turnschuhe waren zwar nicht die schicksten, aber ich trug sie gerne. Von Parfüm hielt ich nicht viel. So stand ich nun vor dem Reihenhaus in dem Mike Tolewsky wohnte. Ich klingelte. "Howdy?" kam es. "Deine Abendbegleitung ist da." sagte ich. Die Tür summte und ich drückte sie auf. Das Treppenhaus war angenehm kühl. In der zweiten Etage angekommen roch ich bereits gebratene Zwiebeln. Eine Tür war leicht geöffnet also betrat ich die Wohnung. Es war nicht viel Platz. Der Flur wurde von einem an der Wand stehenden Fahrrad und einem Kleiderschrank vollständig eingenommen. Die meisten Türen waren offen und die Einblicke bedeuteten, das Mike nicht der ordentlichste Mensch war. Natürlich war aufgeräumt, doch die Sockenschublade stand noch leicht offen, da eine Socke heraus hing und die Handtücher im Bad hingen schief. Ich grinste. Mike wurde mir immer sympathischer. Die letzte Tür führte in das Wohnzimmer, an das eine offene Küche grenzte. In der Kuche stand ein Mike mit schwarzem Top und grauer Jogginghose. "Zwiebeln, Knoblauch, Tomate, Fleisch. Isst du etwas davon nicht?" begrüßte er mich. "Mag ich alles. Wie viele von diesen Hosen besitzt du denn?" stellte ich eine Gegenfrage. Er holte eine Auflaufform aus dem Schrank. "Fünf oder sechs? Sie sind bequem." sagte er während er im Kühlschrank nach der Butter suchte. "Wenn die Hose gut sitzt, ist sogar eine Anzughose bequem." erwiederte ich und setzte mich auf den Barhocker der an der Wand stand. "Damit habe ich leider keine Erfahrung." Sagte er und fettete die Form ein. "Was arbeitest du eigentlich?" fragte ich. Er schnitt ein weiteres Stück Butter ab und warf es in einen Topf weichgekochter Nudeln. "Ich arbeite als Fitnesstrainer. Habe ich in Schottland und mache es auch hier." "Hätte ich mir denken können." sagte ich und schaute demonstrativ an ihm herunter. Er lachte und kippte aus einer Pfanne eine Tomatensauce in den Nudeltopf. "Ist ein bisschen zu offensichtlich, ist es nicht?" Ich zuckte mit den Schultern. "Hast du eine Religion?" fragte er. Nebenbei rieb er Käse. "Nein. Mein Vater ist strikter Atheist. Meine Mutter geht manchmal in die Kirche aber immer seltener." Er kippte den Topf über der Form aus und streute den Käse drüber. "Meine Eltern gehören einer Sekte an. Deswegen auch der extreme Hass gegen meine Sexualität." Er schob die Form in den vorgeheizten Backofen. "Das dauert jetzt 20 Minuten." sagte er. Ich schaute ihn an. "War es sehr schwer für dich deine Heimat zu verlassen?" er schmunzelte. "Du bist direkt. Das gefällt mir. Bier?" fragte er. "Gern" nickte ich. Er holte zwei Flaschen aus dem Kühlschrank, öffnete sie, reichte mir eine und setzte sich auf den Hocker neben mir. "Ich hab mich dort nie sonderlich wohl gefühlt. Meine Eltern waren oft weg, Geschwister habe ich keine und die Nachbarin bei der ich unterkam wenn meine Eltern weg waren, war alt und anstrengend. Irgendwann habe ich im Internet Leute aus Deutschland kennengelernt und habe seitdem immer davon geträumt mal nach Deutschland zu reisen. Meine Eltern wollten mir das austreiben aber ich habe daran festgehalten. Während des Studiums habe ich festgestellt warum ich die Frau, die die Sekte für mich ausgesucht hatte, nicht interessant fand. Ich schloss mein Studium ab, sagte meinen Eltern alles und zog nach Deutschland. Das ist jetzt zwei Wochen her." er nahm einen Schluck aus seiner Flasche. "Die Sekte legte die Partner für die Kinder fest?" fragte ich. Er nickte. "Es waren nicht viele Mitglieder deswegen hätte ich eine 35 jährige heiraten müssen." "Und wie alt bist du?" fragte ich. "26" kam die Antwort. Hoppla... Fünf Jahre älter als ich. "Du bist... 20 oder 21 Jahre alt?" fragte er nachdem er an mir heruntergeschaut hatte. "21" sagte ich. Er nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. "Ich hoffe, ich war dir nicht zu direkt als ich dich eingeladen habe." sagte er und drehte den Kronkorken in seiner Hand. Ich musste lachen "Ein bisschen schon. Aber es war erfrischend. Ich freue mich hier zu sein." Er lächelte aufgrund meiner Aussage. Dann stand er auf und schaute in den Ofen. "Das Ding ist gleich fertig. Ich hoffe du hast Hunger." Ich nickte. Er stellte zwei Teller auf den Couchtisch und stellte die halb ausgetrunkenen Bierflaschen daneben. Ich wechselte meinen Sitzplatz und schaute ihm zu wie er mit der Auflaufform und einer Kelle auf jeden Teller eine Portion seines Nudelauflaufs gab. Es roch fantastisch. "Wir können nebenbei einen Film schauen, wenn du willst." Er wies auf einen Stapel DVDs. "Sind nichts alle deutsch." entschuldigte er sich und legte Besteck neben die Teller. Ich las mir die Titel durch und griff dann eine, die relativ weit unten lag. "Chocolate City..." las ich laut vor. Mike grinste "Du hast einen guten Geschmack." sagte er und warf die DVD ein. Während wir zuschauten wie Michael Profi-stripdancer wird und uns mit dem köstlichen Nudeln vollstopften die Mike gekocht hatte, dachte ich nach. Ich saß mit einem heißen Typen den ich vor 10 Stunden erst kennengelernt hatte in seiner Wohnung und schaute einen Film über halbnackte Männer. Ich musste entweder bald nach Hause oder ich würde über Mike herfallen. Ich stellte meinen halbvollen Teller ab und betrachtete ihn. "Schmeckt es dir nicht?" fragte er erschrocken. "Doch, es schmeckt fantastisch. Ich denke nur nach." sagte ich mit einem verschmutzten Lächeln. Er ließ sein Besteck sinken und zog eine Augenbraue hoch. "Worüber?" fragte er. "Was ich jetzt mache." antwortete ich wahrheitsgemäß. Da er noch immer nicht so richtig zu wissen schien worauf ich hinaus wollte beugte ich mich einfach vor und küsste ihn. Er schien kurz erschrocken kam mir dann aber entgegen und legte seinen Arm um mich. Mir wurde wieder warm. Plötzlich riss er sich von mir los. "Ist alles in Ordnung?" fragte ich. "I...I... " stotterte er und rückte ein Stück von mir weg. "Ich spreche zwar kaum Englisch aber ich verstehe es ganz gut. Wenn dir ein deutsches Wort nicht einfällt sag es auf Englisch." versuchte ich ihn zu beruhigen. "I'm verry commanding sometimes." presste er hervor. "Nicht immer aber manchmal." fügte er hinzu. Ein Dom also. Ich rutschte das Stück, das er sich zurückgezogen hatte wieder heran. "Where is the problem?" fragte ich. Er schien sich nicht sicher zu sein was er jetzt tun sollte plötzlich legte er wieder seinen Arm um mich, die Hand des anderen in den Nacken und zog mich zu einem rauen Kuss heran. Oh yeah! Ich schob meine Finger unter sein Top und kratzte über sein Sixpack. Halleluja dieser Mann war ja härter als Stahl. Mike unterbrach den Kuss und schaute mir in die Augen. "Ich bin ziemlich stark und kann meine Kraft nicht immer einschätzen. Sag mir bitte, sollte irgendwas sein. Und wenn es so weit ist musst du gehen, hörst du?" ich zögerte kurz aber ich nickte. Ich konnte mir durchaus vorstellen das Mike in der Lage wäre mich in der Mitte durchzubrechen als wäre ein ein morscher Ast. Doch ich vertraute ihm. Seine Stärke schreckte mich nicht ab. Ich wollte sie spüren. Ich ließ meine Fingernägel erneut über seine Bauchmuskeln streifen. Ich achtete stets darauf das sie gepflegt waren, aber sie waren ein bisschen länger als bei den meisten Männern. Obwohl viele es genossen leicht gekratzt zu werden. Und genau so einen hatte ich vor mir sitzen. Mike funkelte mich gierig an während meine Hand weiter nach oben wanderte und nun seine Brust kraulte. "You play with fire." sagte er. "I'm cool enough!" sagte ich und zwickte ihn in seine Brustwarze. Plötzlich lag ich auf dem weichen Teppichboden, unfähig meine Hände zu bewegen, da Mike meine Handgelenke auf dem Boden festhielt. Er selbst saß auf meinem Becken. Seine Erektion war durch die Hose deutlich zu spüren. "Well then, my little ice cube. Here is your glowing charcoal" Er küsste mich erneut. Tatsächlich war er unglaublich warm. Doch ich hatte immer noch keine Angst. Ich konnte mich nicht bewegen und doch wusste ich, mir würde nichts passieren. Ich war bereit sein Spiel zu spielen.
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Zeig mir mich selbst in besser (GirlXGirl, BoyXBoy)
RomanceHomo-kurzgeschichten. Wann immer ich Lust habe sie zu schreiben.