Mira und Rose

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Unser zweites Treffen war nur eine Woche später. Sie meinte sie hätte Lust auf Gesellschaft und würde mich zu sich einladen zu einem gemeinsamen Abendessen. Ich verließ meine Arbeit etwas früher als gewöhnlich um mich zu duschen und zu schminken. Ich schminkte mich sehr selten, aber ich wusste ich sah damit nicht schlecht aus. Ich wollte aus irgendeinem Grund Eindruck schinden. Ich war mir nur nicht sicher ob ich Lippenstift verwenden sollte. Ich besaß nähmlich nur sehr dunklen. Einmal lila und einmal blau. Ich hielt Miro meine beiden Fäuste hin. In einen war Lippenstift in dem anderen nicht. Er beschnupperte zuerst die Linke, rieb sich dann aber an der Rechten. Also mit Lippenstift. Das gleich machte ich mit der Farbe. Miro entschied sich für lila. Ich besah meinen Kleiderschrank und wählte eins meiner Lieblingsshirts: zwei Katzen, eine weiße und eine schwarze, zusammengeknäult zu einem Ying und Yang mit violetten Augen. Dazu einen schwarzen Rock und schwarze Sandalen. Ich checkte mein Spiegelbild. Wahrscheinlich etwas zu viel. Aber das war mein Style wenn ich geschminkt war. Ich hoffte nur, Rose würde es gefallen.

"An der nächsten Kreuzung rechts abbiegen." nach etwa einer halben Stunde Autofahrt lenkte mich mein Navi in die Straße, in der Rose wohnte. Die Parkplatzsuche ging schnell und fand auch schnell die richtige Hausnummer, nur fiel mir erst dann auf, dass ich nicht wusste wie Rose mit Nachnamen hieß. Ich klingelte bei "Dubrov". Eine recht tiefe Männerstimme meldete sich. "Ja?" "Guten Tag, entschuldigen, ich wollte Rose besuchen, aber ich weiß den Nachnamen nicht und hab beim falschen geklingelt." sagte ich. "Rose? Die kleine heiße mit den langen Beinen?" Wahrscheinlich ja. "Ja das ist sie, können Sie mir den Nachnamen sagen?" fragte ich. "Keine Ahnung wie sie heißt aber sie wohnt im Erdgeschoss links. Ich lasse sie rein." "Dankeschön!" sagte ich und hörte den Summer. Ehrlich währt eben doch am längsten. Ich stieg zwei kleine Stufen hoch und klingelte bei "Myrinth". Die Tür ging einen Spalt auf. "Komm rein, hab was auf dem Herd!" kam es von drinnen. Ich drückte die Tür auf und befand mich in einem sehr engen Flur. Den Hauptteil nahm eine Gardarobe ein. Dicke Jacken quillten in den Gang, der mit einem flauschigem, weißen Teppich ausgelegt war. Ich zog meine Schuhe davor aus und stellte meine Tasche davor. Eine kurze Inspizierung der Türen ergab das ganz vorne rechts das Bad war, direkt daneben das Schlafzimmer, links das Wohnzimmer und geradeaus die Küche. Als ich diese betrat hüllte mich ein Duft von Basilikum und Thymian ein. Ich nahm eine tiefe Nase. Ich liebte diese Kräuter. Rose stand mit dem Rücken zu mir und rührte in einem Topf. "Wir können gleich essen. Ich hoffe du magst gefüllte Tomate. Ich koche nur die Soße nochmal auf." "Es riecht schonmal fantastisch!" sagte ich und lehnte mich an die Spüle. "Kann ich dir helfen?" fragte ich. Rose drehte sich während sie sprach um und blieb dann wie angewurzelt stehen: "Nein, du bist schließlich mein Gast und.... Wow!" ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Der Blick, den sie mir zuwarf, war eine Mischung aus Erstaunen, Faszination und etwas das ich als Verlangen einstufen würde, wäre das nicht lächerlich. "Ist ein bisschen viel, ich weiß." gab ich zu, aber Rose schüttelte den Kopf. "Du siehst hammermäßig aus!" sie musste grinsen. "Für wen hast du dich denn so hübsch gemacht?" ich spürte wie ich rot wurde. "Ähm..." Rose lachte. Dann wandte sie sich wieder dem Topf zu. "Hast du gut hergefunden?" ich bejahte und erzählte die Geschichte von ihrem Nachbarn. "Ach Herr Dubrov. Hab ihn schon ein paar mal dabei erwischt, wie er mir auf den Arsch geschaut hat. Aber hey, gut das er dir geholfen hat. Aber weißt du was ich nicht verstehe." sie stellte den Herd ab und drehte sich zu mir um. "Wie kannst du so taff und selbstbewusst Leute verprügeln oder mit den Worten "falscher Name!" klingeln, aber bei mir wirst du rot und leise?" ich sah auf den Boden. Ich wusste nicht wohin sonst. Mein Herz pochte und ich wünschte ich hätte die Einladung nicht angenommen. Rose sagte nichts. Sie wartete auf eine Antwort. "Ich mag dich." sagte ich schließlich. Das reichte ihr anscheinend nicht, denn sie blieb weiterhin still. "Solange es mir egal ist was ich falsch mache, bin ich selbstbewusst. Aber... Ich finde dich sehr hübsch und du bist nett. Deshalb will ich das du mich magst." Mein Herz pochte schmerzhaft. Bestimmt warf sie mich jetzt raus. Ich konnte fliehen. Doch anstatt wütend zu werden umarmte sie mich. Es dauerte kurz dann erwiederte ich die Umarmung. Doch nur kurz, dann zog ich mich zurück. Sie sagte nichts sondern drehte sich wieder dem Topf zu. "Was möchtest du trinken?" fragte sie. "Stilles Wasser reicht vollkommen aus!" murmelte ich und beobachtete ihre Bewegungen. Sie stellte den Herd ab, nahm zwei Teller, zwei Gläser und Besteck aus ihren Schränken und stellte alles mit drei Untersetzern auf ein Tablett. Dann nahm sie einer Wasserkaraffe, füllte sie mit Leitungswasser und drückte sie mir in die Hand. "Wohnzimmer ist gleich rechts. Machs dir bequem, ich komme gleich mit dem Rest nach." Ich folgte der Aufforderung und ging ins Wohnzimmer. Es war recht klein, aber gemütlich. Die Wände ware mit selbstgemalten Ranken geschmückt, die schön zu dem grünen Stoffsofa passten. Der Fernseher war auch recht klein, doch mir war klar, wenn sie häufig umzog, dass ein großer Fernseher nur unpraktisch wäre. Sie kam mitde Tablett herein, stellte still alles ab und ging wieder raus. Dann kam siemit  einem Topf Reis wieder, schwebte wieder hinaus und stellte als nächstes einen Topf mit Soße ab. "Ich kann dir auch helfen!" sagte ich, doch sie lächelte nur: "Nein, nein, hab nur noch die Auflaufform und die Löffel." und schwebte wieder hinaus. Ich verteilte die Teller, das Besteck und füllte Wasser ein während sie die restlichen Sachen holte. "Was hälst du von einem Film nebenbei?" fragte sie. "Klar, gern!" erwiederte ich. Mein Magen knurrte. Das Essen roch gut... Sie wühlte in ihrem Schrank nach einem Film, legte die DVD und setzte sich neben mich. "Ich hoffe Harry Potter ist ok. Wie viel Reis willst du?" wir versorgten uns mit Essen und aßen schweigend. Die Tomaten waren mit Thymian, Hack und Schafskäse gefüllt, die Soße bestand aus passierten Tomaten und war so gut gewürtzt, dass ich mir noch einmal Nachschlag holte, bis ich mich eindeutig überfressen hatte. "Das Essen war unfassbar gut, Danke für die Einladung!" sagte ich, als ich meinen Teller abstellte. "Gerne, Danke für die schöne Gesellschaft!" sagte sie und strich mir keck über den Rücken. Ich zuckte etwas zu heftig zusammen. Eine Panik stieg in mri hoch und ich musste kurz die Augen schließen um sie wieder zu beruigen. Rose sah mich verwirrt an: "Was ist los?" fragte sie besorgt. Ich spürte wie sich mein Magen zusammenzog. mir wurde schlecht als erneut die Bilder aufstiegen, die ich gestern geträumt hatte. Einatmen... ausatmen... "Ich hab dir doch von meinem Vater erzählt... Er hat mich damals oft ins Bett gebracht. Er hat mich immer ein bisschen gestreichelt, aber aus irgendeinem Grund, hat er mich dann geschlagen. Er hat sich immer wieder entschuldigt, aber im Grunde packte ihn jeden Abend die gleiche Wut.. Deshalb.. sind Berührungen für mich schwer..." sagte ich gepresst. Meine Panik war nicht abgeflaut. sie rumorte in mir und brannte in meinen Augen. ich spürte wie ich mir selbst in den krallte. "Nimm bitte das hier!" sagte Rose und reichte mir vorsichtig ein Kissen. Ich packte es fest und presste die Energie, die die Panik in mir erzeugte in das Kissen. Es dauerte kurz, bis ich spürte wie die Klaue der Angst mich langsam loslies. Ich sah Rose an "Tut mir leid.." sagte ich. Sie tat etwas, was ich nciht erwartet hatte: "Sie lächelte. "Wenn ich dir etwas Gutes tun kann, sag bitte etwas" sagte sie nur und begann den Tisch abzuräumen. Ich dachte nach. Ich hatte bisher keine Beziehnugn gehabt, die gut endete. Immer waren meine Ängste und die Intolleranz der Menschen im Weg gewesen. Rose wirkte... anders... Ihr lächeln und ihre Art beruhigten mich. Ich wollte normal lieben können... Konnte sie mir dabei helfen? Sie kam aus der Küche wieder und stellte eine neue Wasserkaraffe auf den Tisch. "Was möchtest du jetzt machen? Ich hab ein paar Spiele da, wir können auch den nächsten Teil kucken, wenn du willst!" ich sah sie an. Dann folgte ich einem Impuls " mach mal bitte die Augen zu!" sagte ich. Sie zog eine Augenbraue hoch und sah mich neugierig an, doch sie tat, was ich ihr gesagt hatte. Ich beugte mich zu ihr und küsste sie auf die Wange. Sie lächelte "Nochmal" sagte sie fordernd. Ich beugte mich erneute zu ihr, doch bevor ich ihre Wange berührte, drehte sie den Kopf und ich traf ihren Mund. Verwirrt und doch von einer Freude gepackt küsste ich sie nochmal. "Du.. darfst die Augen  jetzt wieder aufmachen... Wenn du möchtest" sagte ich nervös. Ihre Augen strahlten mich an. "Das war toll!" sagte sie und grinste. Sie war so.. einfach.. so fröhlich. Ich musste lächeln. Es war zu schön.  "Ich würde gerne den nächsten Teil kcuken, wenn es in Ordnung ist, wenn ich noch ein bisschen bleibe.." sagte ich. Rose strahlte mich an und stand auf um die nächste DVD einzulegen. Danach setzte sie sich ein Stück näher zu mir. Ihre Nähe beklemmte mich nicht. SIe lies mich ungewöhnlich frei fühlen. Als Harry gerade das Ignatiuskraut herunterwürgte merkte ich, wie meine Augen zufielen. Ich lehnte mich vorsuchtig an Rose an. Ihr Kopf legte sich auf meinen und es dauerte wirklich nicht lange, da war ich eingeschlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2021 ⏰

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