-25-

358 22 2
                                    

Nachdem ich Hope endlich klar machte, dass das mit dem Klogang kein Scherz war, musste der Kerl über irgendwas grübeln. "Ich weiß nicht..", meinte er mit nachdenklicher Miene und legte seine Hand auf die Hüfte. Mit verwirrten Blick starrte ich ihn an. Ich verstand das Problem nicht und fragte nach: "Was weißt du nicht? Ich muss aufs Klo. Da gibt es nichts, was du nicht verstehen kannst. Immerhin muss jeder mal dringend Wasser ablassen.", informierte ich ihn und zappelte ungeduldig im Bett. Meine Blase drückte seit einer Weile und länger würde ich es nicht mehr aushalten können.

"Bind' mich los!", forderte ich nun mit einer lauteren Stimme. Woher ich den Mut dazu hatte, laut meine Bedürfnisse aussprechen zu können war mir ein Rätsel, aber dauerhaft ein braves, ängstliches Mädchen zu spielen war eben nie meine Rolle gewesen.

"Jahaa. Ist schon gut!", antwortete er genervt und machte sich ans Werk. Ich schaute ihm dabei zu, wie er Schritt für Schritt die roten unangenehmen Seile, die meine Füße umschlangen, entknotete.

Die festzugeschnürrten Seile um meine Fußgelenke lockerten sich rapide, so dass ich das qualvolle Leiden und das schmerzhafte Ziehen an meinem Bein nicht mehr fühlte und einmal tief ein- und ausatmete. Ich ließ meinen Blick von Hope ab und schweifte hinunter zu den Linien, die nun meine ganze Aufmerksamkeit erweckte. Die künstlichen Seile hinterließen starke Abdrücke auf meiner blassen Haut, so stark, dass die linierten Spuren eine weinrote Farbe annahmen und fast schon wie ein Kontrast auf meiner Haut wirkte.

Nicht nur ich war geschockt wegen der Farbe, sondern auch Hope staunte nicht schlecht auf die betroffenen Stellen. "Das tat sicher weh.", kommentierte er und guckte mich mit Gelassenheit an. Wenn ich mich nicht irrte, konnte ich ein Hauch Mitleid in seinen Augen sehen. Ob ich richtig gesehen hatte?

Stumm blieb ich auf dem Bett liegen und nickte gespielt schwach. Ich wollte ihn testen. Mein Ziel war es für diesen Moment Mitleid von ihm zu bekommen. Es gäbe vielleicht die Möglichkeit ihn eins auszuwischen, wenn er durch Mitleid unvorsichtig wurde. Die Chance, dem Arsch eine fette Schelle geben zu können, existierte nun in meinen Augen. Ich kaute leicht auf meine Unterlippe herum und wartete. Ich wollte unbedingt meine Rache und ließ mich nicht einfach so von einem Kidnapper bloßstellen.

Nichtdestotrotz zeigte er keinerlei gleichgültige von mir erwartete Reaktion, sondern stöhnte unvorhergesehen gereizt auf. "Du bist wohl wirklich neu in der Branche, was?", schnaubte er und zog gewaltsam das rote Seil, welches noch an meinen beiden Handgelenken festgebunden war, zu sich. Als die seilbedeckten Stellen anfingen fies zu brennen, musste ich laut aufzischen. Die Schmerzen zogen sich über den ganzen Arm, so dass mir bald schlecht wurde.

"Du naives Weib. Ich falle nicht auf deine dreckigen Tricks, da meine tausendmal besser sind.", lachte er, währenddessen er mich aus dem Bett zog und mich auf die Beine stellte.

'Verdammt tut das weh!' Reflexartig biss ich fester auf meine Unterlippe bis diese aufplatzte und ich mein eigenes Blut zu kosten bekam. Es schmeckte typisch nach Metall. Widerlich. Dabei hatte ich bereits schon viel zu viele Leiden und jetzt fügte ich mir selber eine weitere, neue Verletzung hinzu.

"L-Lass mich bitte einfach auf die Toilette...", flehte ich mit kraftloser Stimme. Ich hatte es mehr als satt zu warten, also gab ich auf. "Dann komm~", lallte er, ehe er mich am Seil nahm und mich aus dem Raum zerrte. Wie ein Hund an der Leine führte er mich im Flur herum. Weil ich barfuß war, weder Socken oder Schuhe anhatte, spürte ich wie die marmorierten Bodenfliesen meine Fußsohle abkühlte. Wer auch immer meine Schuhe ausgezogen hatte, dem war ich nicht dankbar.

Da der Flur nicht einladen ausgesehen hatte und die Stimmung zum Einpinkeln furchteinflößend war, senkte ich beim Gehen meinen Kopf zu Boden. Wir gingen noch ein weiteres Stück, ehe man mich aus den Gedanken riss und mich zum abrupten Stehen brachte. Schließlich standen wir zwei vor einer geschlossenen Tür. "Wir sind da.", verkündete Hope mir und öffnete die Tür.

Ich betrat als Erste das Bad und musste gestehen, dass das Badezimmer ziemlich schick und elegant aussah. Der Anblick ließ mich für einen Moment an einem Besuch im Luxushotel schwärmen, doch diese Schwärmerei blieb nicht lang im Kopf hängen, denn Hope sprang ins Bild und zerstörte die Vorstellung.

Abermals fing er wieder an zu lächeln. Dieses Mal fühlte sich sein Lächeln anders an. Es war kein normales fieses Grinsen wie zuvor. Wegen seinem Blick bekam ich ununterbrochen Gänsehaut. "Eh, willst du nicht raus...?", fragte ich unsicher und knüpfte mit Hope Augenkontakt. Langsam spielte ich mit dem Gedanken einfach wegzurennen.

Er antwortete mir nicht und verschloss stumm hinter sich die Tür. Ich schluckte nervös meine angesammelte Speichel hinunter, zugleich bemerkte ich, wie er das Seil sachte mit beiden Händen zusammenrollte und immer näher zu mir trat.

"So, dann zieh mal schön dein Kleidchen und Höschen aus."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Schmerzen hier. Schmerzen dort.

Die arme HyeRin fühlt in letzter Zeit nur Schmerzen...
Da bekomme ich Mitleid :(

Wollen wir sie wieder glücklich machen? :3

YES

OR

YES

LostArmy_M

Hot Mafia [BxG] AbgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt