9.

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Es ist so still. So gefährlich still. Ich wage es nicht, mein Kopf zu heben, sondern warte mit klopfenden Herzen auf eine Reaktion.
"Legolas, Aragorn, ihr dürft wegtreten."
Kalt und bedrohlich. Die beiden leisten den Befehl des Königs ohne wiederworte Folge. Ich kann es ihnen auch nicht übel nehmen.
Als die Tür hinter ihnen ins schloss fällt, zucke ich etwas zusammen.
Zwerge und Elben verstehen sich nicht sehr gut, und nach meinen Wissen sind Thranduil und Thorin schon beinahe verfeindet.
Plötzlich bemerke ich, wie kindisch und dumm mein Verhalten ist. Einen Mann, auch wenn es ein König ist, nicht in die Augen schauen zu können, aus Angst oder Scham ist lächerlich. Schließlich bin ich ebenso wie er ein Elb, sogar zur Hälfte ein Stern. Mächtiger und stärker als er.
Selbstbewusst hebe ich meinen Kopf und sehe direkt in die eisblauen Augen des Königs, der immernoch vor mir steht.
"Ist das ein Verbrechen? Ich bin nicht mehr Teil dieser Gemeinschaft, aber gab Gandalf den Grauen das Versprechen, das Ich auf sie aufpasse. Auch ich mag Zwerge nicht, aber mein Wort werde ich halten."
Ich bin überrascht von den Selbstbewusstsein und der Stärke, die in meiner Stimme mitschwingt.
Auch der König sieht mich überrascht an. Mit diesen Worten scheint er nicht gerechnet zu haben.
In seine Augen entflammt ein einiges Feuer. Innerlich wappne ich mich gegen seine wiederworte, doch die bleiben aus.
Seine rosa Lippen verziehen sich zu einen leichten Lächeln.
"Du gefällst mir, Ismar. Sag, hast du Erfahrungen als Heilerin?"
Ich brauche einen Moment um mir seiner unerwarteten Worte gewahr zu werden.
"Ja.", antworte ich ihn.
"Gut." Zufrieden mustert der König mich. "Du darfst in meinen Hallen verweilen, solange bis die Zwerge eintreffen. Aber du musst als Heilerin arbeiten, ich dulde keine Laster."
"Ja, mein Herr."
"Ein Lakai wird dir deine Beine zeigen."
Mit einer Handbewegung deutet er mir weg zutreten.
Mit eiligen Schritten steuern Ich das Tor an.
"Ismar."
Verwundert sehe ich zurück. Der König sieht mich mit einen leichten Lächeln an.
"Ihr seid eine faszinierende Frau."
Eine heiße Röte steigt mir in mein Gesicht, und ich beeile Mich, möglichst schnell aus den Thronsaal zu stürzen.
Draußen erwarten mich aragorn und legolas. Mit hochroten Gesicht sehe ich sie peinlich berührt an.
"Ich darf bleiben. Als Heilerin.", teile ich Ihnen glücklich mit.
"Echt?! Wundervoll!" Aragorn schließt mich kurz in seine Arme.
Legolas hingegen sieht nicht ganz so fröhlich aus.
"Seit wann gibst du dich mit Zwergen ab?", sein Gesicht strotzt nur so vor Unglaube und trotz.
"Gandalf.", antworte ich ihn einfach.
Für ihn scheint das Antwort genug zu sein.
"Dein Vater hat mir eine Bleibe zugesagt. Ich darf so lange bleiben, bis die Zwerge eintreffen."
"Das ist gut. Aragorn und ich gehen schon mal essen. Warte hier, der Lakai wird dich zu deinen Zimmer führen."
"Okay. Bis dann, ihr beiden. Und macht kein Blödsinn."
"Sicher nicht." Die beiden grinsen mich schelmisch an. Natürlich weiß ich, dass die beiden Unsinn anstellen werden. Sie sind halt Freunde. Seufzend sehe ich den beiden nach, wie sie durch die Gänge gehen.

Zu den Sternen (Thranduil ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt