Doppelgänger

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Wir sitzen in einem roten, alten Sportwagen und fahren auf einem Landweg in Richtung Wald. Ich klammere mich an meinen Sitz und halte den Blick stets auf die Straße. Stefan scheint es bemerkt zu haben.

-"Das mit deinem Auto tut mir leid."

Ich starre immernoch auf die Straße. Ich merke wie mir heiß wird und ich meine Zähne zusammenbeiße. Ich habe immernoch Angst nicht selber am Steuer zu sitzen. Jedoch nach der Sache mit Luke, fürchte ich mich mehr vor der Fahrt selbst.

Ich reiße mich zusammen und entziehe meinen Blick der alten Straße. Ich sehe mich um und bleibe bei seiner Hand, die sich am Schalter klammert, stehen. Der tiefblaue Ring und die geschnörkelten, silbernen Einzelheiten darauf, verzieren die sonst so helle Haut, die durch die warmen Sonnenstrahlen heller erscheint. Sonnenstrahlen.

Ich schaue auf und drehe meinen Kopf leicht zu Stefan rüber, der auf die Straße fixiert ist.

"Das ist ein schöner Ring. Ich habe noch nie einen Mann gesehen der-"

-"Es ist eine Art Familienerbstück."

Ich ziehe die Augenbrauen hoch, "Das heißt du und Damon, ihr seit verwandt?"

Er runzelt die Stirn und schaut mir in die Augen.

-"Damon ist mein Bruder."

Was? Ich schaue verwirrt auf die Straße.

"Er hat mir nie gesagt, dass er einen Bruder hat."

Ich spüre wie meine Stimme leiser wird. Ich belasse es dabei und probiere nicht mehr über Damon nachzudenken.

"Wo fahren wir eigentlich hin?"

-"Wir sind da."

Er stoppt und zieht mit einer schnellen Bewegung den Schlüssel raus. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Wir stehen in einem Wald, umgeben von hellen Steinen. Wahrscheinlich Überreste alter Ruinen.

"Hier?"

Er nickt mit seinem Kopf rüber, "Komm, ich möchte dir was zeigen."

Wir steigen aus dem Wagen und ich schließe vorsichtig die Tür. Die Blätter und Äste knacken unter meinen Absätzen und ich verschränke die Arme vor meiner Brust. Ich fange an zu zittern.

-"Ist dir kalt?"

Ich schüttel meinen Kopf und schaue in Stefans kantige Gesicht. Er hat die Hände in die Hosentaschen gesteckt und kommt zu mir rüber.

"Nein," sage ich und streiche mir das Pony aus dem Gesicht, " meine letzte Begegnung mit einem Wald war nicht so, empfehlenswert."

Er zuckt die Mundwinkel und nickt in eine Richtung.

-"Komm."

"Dieser Ring, den du am Finger trägst," frage ich ihn, während wir durch den Wald schlendern, "ist das der Grund, wieso ihr in der Sonne nicht verbrennt?"

Stefan hebt seine Hand und streckt mir den Ring entgegen.

-"Es stimmt, aber der wahre Grund, wieso wir nicht verbrennen ist, dass ein Zauber auf dem Ring liegt."

Ich ziehe die Augenbrauen hoch und nehme langsam Stefans Hand. Die helle Haut und der dunkle Ring ergeben einen Kontrast und ich erkenne, dass ein 'S' eingraviert ist. Langsam fahre ich über die silbernen, metalligen Kurven.

"Das heißt, würdest du ihn ablegen, stirbst du, falls du in Kontakt mit Sonnenlicht kommst."

Er nickt und ich merke wie mir ein Gedanke zukommt. Ich vertraue Stefan immernoch nicht und, dass er mit mir ganz alleine wegfährt, ohne vorherige Abklärung ist- seltsam. Ich starre immernoch auf den Ring und meine Finger umschließen die glänzende Fassung. Aber auch, wenn ich Damons Bruder nicht traue, vertraut er mir. Wieso hätte er mich sonst, bei ihm leben lassen sollen. Und wieso hat er mir all das erzählt, mich seinen Ring anfassen lassen. Er ist ein Vampir und seine Reflexe sind deutlich besser und schneller als meine, aber ich hätte trotzdem eine Möglichkeit gefunden, ihm den Ring abzunehmen.

The Vampire Diaries - "Schwester eines Doppelgängers"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt