The Vampire Diaries - "Schwester eines Doppelgängers"

Hungrig

-"Und-", er schaut zu mir rüber. "Wie war die Schule", frägt Damon und grinst blöd.

Ich verdrehe die Augen. Meine Arme sind vor meiner Brust verschränkt, die Beine angezogen. Ich drehe mich zu dem so jung aussehenden Mann und meine: "Toll. Der Unterricht macht Spaß und ich habe sogar einen alten Kollegen von meinem Dad getroffen." Ich fahre mir über die Lippen und starre aus dem Fenster.

-"Ach, tatsächlich?" Er runzelt die Stirn. Sein Blick ist auf die Straße fixiert. Wir sitzen in einem blauen Chevrolet Camaro SS Convertible aus dem Jahr 1969. Eins muss man ihm lassen, er hat Geschmack.

-"Aber es handelt sich hierbei schon, um einen-"

"Oh Gott, ja, Damon", meine ich genervt und streiche mir nervös die Strähnen hinter die Ohren. "Nicht alle Kollegen meines Vaters sind Monster."

Er lacht auf, worauf ich ihn böse anschaue.

-"Schon gut, schon gu- Au! Verdammt! Okay, ich habs ja verstanden", murmelt er mürrisch und massiert sich die Stelle an seinem Arm, auf die ich gerade drauf gehauen hab.

"Was für ein Mädchen", kichere ich.

-"Dir gefällts wohl, mich zu nerven", schnaubt er.

Oh, wenn er wüsste. Stolz richte ich meinen Oberkörper auf und grinse. Er hat recht. Ich liebe es Damon zu ärgern, auch wenn ich den einen oder anderen bösen Blick von ihm ergattere.... oder er von mir. Was sich liebt das neckt sich. Ich schüttle den Kopf und sacke wieder zusammen. Was für ein Schwachsinn. Er will nichts von dir. Verdammt, er ist nicht mal ein Mensch! Oh Gott ... Was ist in den letzten Woche nur mit mir passiert. Meine Finger gleiten zur Anlage und ich drehe die Musik auf, um für etwas Ablenkung in meinem Kopf zu schaffen.

* * * *

Angekommen setzen wir uns in eine Ecke. Eine junge Frau kommt an unseren Tisch und frägt, was wir gerne bestellen würden. Nachdem langen Tag könnte ich eine große Tasse Kaffee vertragen. Damon bestellt das Übliche.

"Darf ich dich was fragen?", ich nehme einen großen Schluck von meinem Latte. Der süsse Geschmack macht sich schnell in meinem Mundraum breit und ich fahre mir über die weichen Lippen.

-"Klar", meint er ohne hoch zu blicken. Ich schaue ihm zu, wie er das kleine Glas zu seinen Lippen führt. Mit einem Ruck ist die helle Flüssigkeit verschwunden.

Ich runzle die Stirn:" Gibt es einen Grund, wieso du morgens bzw. eigentlich immer Alkohol trinkst? Ich meine, ich verstehe ein zwei Gläser abends, aber um diese Uhrzeit? Mitten in der Woche?"

Er bestellt noch eine Runde und wendet sich dann an mich. Schwarze feine Strähnen umranden sein Gesicht, dass durch den Alkoholschub einen leichten Rotton angenommen hat. Wie gern ich sie Damon hinter seine Ohren streichen würde. Ich kaue auf meine Unterlippe herum. Seine Augen mustern mich. Ich spüre, wie mir das Blut in Wangen schießt.

Ich schaue ihn erwartungsvoll an: "Und?"

Er räuspert sich.
-"Alkohol hilft mir den Hunger auf Blut zu ... sättigen, wie du es auch immer nennen willst."

Ich denke kurz darüber nach und nicke. "Du hast also Hunger", ich mustere ihn neugierig.

Ein kleines Lächeln macht sich auf seinem makellosen Gesicht breit: "Naja, es nicht so, dass ich gleich einen Amok begehen würde, aber ja ich habe Hunger. Wieso, bist du etwa beunruhigt?"

Wieder nimmt er einen großen Schluck und saugt die helle bittere Flüssigkeit in sich hinein.

Bin ich es denn? Ich schmunzle: "Nein." Ich zucke cool mit den Schultern und halte mir die heiße Tasse Kaffee unter die Nase. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und genieße den Duft frisch gemahlener Kaffeebohnen.