Der kalte, nasse Schlamm dringt durch meine Stiefel, während ich über den großen Platz laufe. Der Regen hat den Boden aufgeweicht und die Räder der Kutschen wühlen die Pfützen auf. Ich muss mich sputen um rechtzeitig zurück am Hofe zu sein, wo man mich brereits erwartete. Heute ist der Lord von Merien am Hof, um mich zu überzeugen ihn zu heiraten, denn meine Eltern wollen, dass ich endlich unter die Haube komme.
Also laufe ich weiter durch den Schlamm und hoffe mich noch frisch machen zu können, bevor der Lord ankommt. Als ich an Hofe ankomme, erwartet man mich bereits und meine zwei Hofdamen eilen mir entgegen, um mich schnell in meine Gemächer zu bringen.
Christi fragt:" My Lady wo wart ihr so lange? Man erwartet Euch schon"
"Ach Christi ich war nur etwas am stöbern bei den neuen Marktständen."
Martha war war still wie so oft, was man sehr zu schätzen lernte wenn jeder einem vorschrieb was man zu tun hat In meinen Gemächern angekommen zogen sie mir meine Gewänder aus und legten mir neue und prunkvollere an, um dem Lord zu schmeicheln. Daraufhin machte ich mich auf den Weg in den großen Saal, wo meine Eltern un der Lord breits warteten.
" My Lord. Verzeihen Sie bitte mein verspätetes erscheinen. Mutter, Vater", begrüße ich sie mit einem knicks.
" Ich grüße Sie Lady Josephine. Es gibt nichts zu verzeihen, Ihre Eltern sind wundervolle Gastgeber."
Vielleicht schaffte er es meine Mutter so zu umschmeicheln, doch bei Vater und mir gelingt dies nicht so einfach mit ein paar netten Worten. Er war wie jeder hochgeborene mit seinen blauen Augen und den von der Sonne geküssten Haaren. Seine Statur war vielleicht beachtenswert, doch mir macht man mit seinem Aussehen nicht so schnell etwas vor. Meine Mutter bittet uns an den Tisch um gemeinsam zu speisen und Lord Damien, so war sein Name, ließ mich so lange nicht aus den Augen.
" Also Lord Damien..."
" Nur Damien bitte für meine zukünftigen Schwiegereltern."
" Also Damien, wir hoffen doch sehr, dass wir euch nicht zu viel versprochen haben bezüglich unserer Tochter."
Daraufhin sagt mein Vater, den man durch aus ernst nehmen kann mit seinen bereits ergrautem Haar und seinen leichten Falten um die Augen herrum:" Der Junge kann sich glücklich schätzen unserer Tochter den Hof machen zu dürfen."
Ja so war mein Vater eben. Er nahm kein Blatt vor den Mund und lässt sich nicht so leicht einschmeicheln, also weiß ich wo ich dies her habe. Danach lenkte meine Mutter die Gespräche auf die Politik und das Wetter, um meinem Vater keine Gelegenheit zu bieten Lord Damien in Verlegenheit zu bringen. Während des Mahls dachte ich nur daran wie froh ich war bald in meine Gemächer zurückzukehren und ein langes entspannendes Bad zu nehmen.
"Lady Josephine?"
" Ja bitte?"
Ich hatte durch meine Gedanken nicht mit bekommen wie der Lord Damien mich etwas fragte.
" Mit dem Einverständnis Eurer Eltern würde ich morgen gerne eine Stadtkundschaft mit Ihnen als Begleitung machen."
Meine Mutter gibt sehr gerne Ihr Einverständnis und auch mein Vater stimmt zu und beide meinen es wäre eine gute Gelegenheit uns besser kennen zu lernen.
" Sehr gerne My Lord. Wenn es Ihnen genehm ist würde ich mich gerne in meine Gemächer zurückziehen. Morgen wird ein langer Tag."
" Aber natürlich Lady Josephine. Ich freue mich auf den morgigen Tag."
Ich erhebe mich und verabschiede mich mit einem knicks. " Ich wünsche eine angenehme Nacht."
Auf den Weg in meine Gemächer atmete ich tief durch, soweit es in diesem Korsett eben ging, und wusste nicht was ich von dem Ausflugder mir bevortand halten sollte.In meinen Gemächern angekommen, helfen Christi und Martha mir aus meinen Gewändern. Mein Bad ist bereits fertig und angenehm heiß. Genussvoll lasse ich mich in das Wasser gleiten und genieße die mich umspielende Hitze. Erst als das Wasser bereits kalt ist und meine Haut aufgeweicht, steige ich aus der Wanne, um dann in mein weiches Nachtgewand zu steigen. Martha bürstet mir noch mein langes, dunkles Haar, dass in leichten Wellen über meinen Rücken fällt. Als dies erledigt ist falle ich, erschöpft von dem Tag in meine Kissen.

DU LIEST GERADE
Das undenkbare
AléatoireJosephine, 17 Jahre alt, hat in kurzer Zeit viel zu verkraften. Sie soll heiraten, doch ihr zukünftiger Mann ist nicht der für den sie ihn hält. Und auch ihre Familie birgt ein dunkles Geheimnis. Je weiter sie dem Geheimnis auf die Spur kommt, umso...