Kapitel 2
Ich wurde von einem lauten Krachen wach und Stimmen die wild durcheinander riefen. Ben lag noch schlafend neben mir und ich setzte mich leise auf. Die Stimmen kamen immer näher und ich packte hektisch meine Sachen zusammen. Was wollten diese Leute hier? Suchten sie nach etwas oder jemandem? Ich rüttelte vorsichtig an Bens Schulter, doch er reagierte nicht. „Ben! Wach auf!", flüsterte ich und rüttelte stärker an seiner Schulter.
Sein Körper wirkte schlaff und ich konnte ihn nicht atmen sehen. Mit einer Hand versuchte ich alle Dosen zu halten und rüttelte noch einmal an seiner Schulter, bevor ich schweren Herzens aufstand. Die Stimmen waren mittlerweile so nah das ich sie verstehen konnte. Doch ich konnte nicht. Mein Kopf war merkwürdig schwer und alles schien merkwürdig ungerade und wackelig. Eine Dose fiel auf den Boden, als ich vorsichtig einen Schritt vor den anderen wagte. Meine Füße fanden nur schwer halt auf den Brettern und noch eine Dose fiel herunter. Sie zerbrach mit einem leisen scheppern, doch ich kümmerte mich nicht darum. Die Stimmen waren jetzt fast bei mir und Ben und noch immer wusste ich nicht was sie wollten. Ich musste hier weg und aus einer sicheren Entfernung beobachten. Ich lies auch die restlichen Dosen fallen, bis auf die beiden in meinen Händen. Mein Blick war noch immer verschwommen und alles drehte sich, doch ich war von den Brettern runter. Einen Fuß vor den anderen setzend, lief ich vorsichtig auf die Straße. Ich konnte mich nicht daran erinnern in welchen Haus wir gestern waren, doch ich lief einfach geradeaus. Meine Finger umklammerten fest die beiden Dosen, welche wohl mein Essen für heute waren. Die Stimmen wurden lauter und wieder leise. Meine Hose fühlte sich merkwürdig steif an, als ich die zwei Treppenstufen zu einem Haus hoch lief. Mit meinem Ellbogen drückte ich die Türklinke hinunter und sobald ich im Flur stand, schob ich die Tür mit meinem Fuß wieder zu.
Der Flur war heller als erwartet und als ich geradeaus blickte, wusste ich auch wieso. Die Hälfte des Hauses war nicht mehr da und die Räume waren fast komplett abgebrannt. Ich wandte mich nach links und lief in das Wohnzimmer. Meine Hände taten mittlerweile weh und ich stellte die Dosen auf den Tisch, der in der Mitte von zwei großen Sofas stand. Das Fenster war vom Ruß grau und ich konnte kaum etwas sehen. Doch es reichte mir. Ich kniete mich hin und spähte durch einen kleinen Schlitz. Ich konnte die Beine von Ben gerade so sehen.
Mein Herz schlug schnell in meiner Brust. Es fühlte sich fast so an, als würden andere es auch hören können. Ich versuchte meinen Atmen zu beruhigen. Durch das schwindelige Gefühl war mir nicht einmal aufgefallen, dass ich so schnell geatmet hatte. Meine Knie fingen an weh zu tun und ich veränderte meine Position leicht. Es war leise und ich hörte nur mein atmen.
Die Stimmen waren nur noch leicht zu hören und ich beobachtete Bens Beine. Noch immer rührte sich nichts. Mein Kopf hatte aufgehört sich zu drehen und ich konnte endlich einen klaren Gedanken fassen. Ben lag da draußen, ich wusste nicht ob er tot war oder nicht. Ich wusste auch nicht wie er getötet wurde, wenn er denn tot war und ich wusste auch nicht warum ich dann nicht tot war. Außerdem wusste ich nicht was die Stimmen wollten und ich wusste nicht was hier überhaupt gerade alles ablief. Ein schweres Gefühl machte sich in meiner Brust breit. Es war das Gefühl von Hilflosigkeit. Ich atmete ein paar mal tief durch und schaute auf den Boden um mich zu konzentrieren. Als ich spürte das ich mich wieder beruhigt hatte, schaute ich erneut aus dem Schlitz nach draußen. Noch immer hatte sich nichts geändert. Ich kniff die Augen zusammen um Bens Beine besser sehen zu können. Hatte sich da gerade etwas bewegt? Ich versuchte mehr zu erkennen, doch das Fenster verhinderte meine Sicht auf mehr. Plötzlich schob sich jemand vor die Beine von Ben. Es war ein Mann, komplett in Schwarz gekleidet. Seine helle Haut stach durch seine Klamotten hervor und auch seine Haare schienen fast weiß zu sein. Er nahm Bens Füße in die Hand und erhob sich wieder. Die nehmen Ben mit! Schoss es mir durch den Kopf. Ich hielt den Atem an.
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Survive
AdventureAls Kim's Welt vor ihren Augen zerstört wird, weiß sie nicht wie sie reagieren soll. Sie ist doch keine Superheldin die mal eben so die Stadt vor den Bösen beschützt! Doch als ihre Mutter verschwindet und ein rätselhaftes Zeichen sie scheinbar verfo...