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𝐓𝐨𝐧𝐥𝐨𝐬 umrundet Markus mich gemächlich

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𝐓𝐨𝐧𝐥𝐨𝐬 umrundet Markus mich gemächlich.
Als er wieder vor mir steht, steht Skepsis und Zurückhaltung deutlicher denn je in mein Gesicht geschrieben. Langsam hebt er seine rechte Hand und sanft berührt er meine linke Wange.

Es ist als würden seine Finger glühen.
Zittrig atme ich ein und aus, wage es aber nicht, mich zu bewegen. Er malt mit seinen Fingerkuppen eine feine Linie von meinem Wangenknochen bis zu meiner Schläfe und streicht eine vom Friseur zu kurz geschnittene Strähne hinter mein Ohr, wobei er eine Stelle hinter meinem Ohr streift, an der eine drei Zentimeter lange schmale Narbe ist, die durch einen vergifteten Pfeil entstanden ist.

Ich zucke kurz zusammen, da ich dort sehr sensibel bin und Markus zieht seine Hand erschrocken weg.

Daraufhin mustert er mich noch einmal eingehend, was mir noch mehr Unwohlsein bereitet.

Nochmals streckt er seine Hand nach mir aus. Diesmal in Richtung meiner Schulter. Doch ich lasse den Versuch einer Umarmung nicht zu, sondern gehe langsam rückwärts, drehe mich irgendwann mit gesenktem Blick um und gehe wieder nach Hause.

Was habe ich nur getan?

Als ich wieder im Garten ankomme, ist die Terrassentür offen und ich trete erst ein, nachdem ich mich abgesichert habe.

>>Hallo?<<, rufe ich, erhalte jedoch keine Antwort und schlüpfe aus meinen Stiefeln, ehe ich sie durch das Haus, bis zu den anderen Schuhen im Eingangsbereich, trage.

Dann gehe ich in mein Zimmer und schließe erst einmal das Fenster, welches noch immer geöffnet ist. Zum Glück spüren wir Lykaner Kälte nicht so empfindlich, wie Menschen, sonst hätte ich wahrscheinlich wie Erin oder Marea wohl einen Schockfrost erlitten, denn bereits Anfang Herbst ist in unserer Gegend die Luft sogar zur Mittagszeit meistens eiskalt.

Am Abend bin ich immer noch alleine in Haus. Vorsichtshalber schließe ich alle Türen zwei Mal ab, ziehe alle Vorhänge an jedem Fenster zu und dusche mich im Bad nur kurz und rubble mit dem Make-up-Entferner von Erin die Mascara von den Wimpern, wonach ich ziemlich verheult aussehe, was mir aber völlig gleichgültig ist, da ich mich in dem großen Haus so einsam fühle und so schnell wie möglich unter der kuscheligen Decke in meinem Bett landen will.

Am darauffolgenden Morgen wache ich auf, umgeben von völliger Stille. Die ersten Sonnenstrahlen tasten sich durch den Spalt der Vorhänge am Fenster. Keine Vögel zwitschern, kein Lykaner oder Mensch treibt sein Unwesen in der Nähe des Hauses, kein Auto rollt über die Straße vor dem Haus. Und auch im Haus herrscht absolute Geräuschlosigkeit. Nicht einmal Marea schnarcht leise.

Merkwürdig.

Naja, aber auch angenehm, denn ein Blick auf die weiße Wanduhr lässt mich feststellen, dass ich nur kurz vor dem Handywecker aufgewacht bin.
Müde suche ich mir ein paar Klamotten zusammen und stoße dabei auf meine Jeans vom Vortag, die an den Knien zerrissen ist und Blut von mir klebt daran. Ich überlege, was ich noch mit ihr anfangen kann und stopfe sie vorerst in eines meiner Regale zu anderen Stoffresten.

ℓℴ𝓋ℯ 𝑚𝑒 𝚛𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt