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𝐍𝐚𝐜𝐡𝐝𝐞𝐦 ich eine äußerst knappe und recht sterile Nachricht an Markus abgesendet habe, in der ich ihm mitteile, dass ich auf unbestimmte Zeit bei Judd und Erin bleibe, schalte ich das Handy aus und lasse mich in die Kissen sinken

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𝐍𝐚𝐜𝐡𝐝𝐞𝐦 ich eine äußerst knappe und recht sterile Nachricht an Markus abgesendet habe, in der ich ihm mitteile, dass ich auf unbestimmte Zeit bei Judd und Erin bleibe, schalte ich das Handy aus und lasse mich in die Kissen sinken.

Mir ist heiß und kalt zugleich.

Ich habe Angst. Angst wegen der Ungewissheit.

Wird er ausrasten?

Wird er es verständnisvoll hinnehmen?

Was wird passieren?

Wovor muss ich mich fürchten?

Fragend blickt Judd mich an.

>>Ich brauche Zeit und er sicherlich auch<<, antworte ich auf seine unausgesprochene Frage.

Judd nickt, legt seine Hand auf meine linke Schulter und nachdem er mich einen Moment lang sorgenvoll gemustert hat, dreht er sich um und geht. Wieder einmal.

Einsam und allein gelassen liege ich in dem tristen Krankenzimmer im Bett und weiß nichts mit mir anzufangen.

Ich zähle die grauen, dünnen Linien auf der Bettdecke, lausche den unsteten Schritten vor der Tür auf dem Flur, piddle Dreck unter meinen Fingernägeln raus und drehe an losen Haarsträhnen herum.

Zwischendurch döse ich vor lauter Langeweile ein und wache mit Nackenschmerzen auf, die kurz darauf aber wieder verschwinden.

Irgendwann siegt die Neugier und ich schalte mein Handy wieder ein.

Keine neuen Nachrichten. Aber ich kann sehen, dass Markus die Nachricht gelesen hat. Kommt er vielleicht zu Judds Haus, in der Erwartung, mich dort zu treffen oder akzeptiert er es einfach?

Frustriert werfe ich das Handy vor mir auf die Decke und verschränke die Arme vor der Brust. Wir sind doch nicht im Kindergarten!

Ich bin mir dennoch sicher, dass sich das alles wieder irgendwie einrenken wird.

Hoffentlich.

Immerhin lief nicht immer alles so schlecht in meinem Leben. Schließlich war ich mal in einem großen, sehr starken Rudel, hochangesehen und hatte ein gewisses Bisschen an Macht.

Ich war sogar selbst mal eine Jenna. Auch wenn es lange her ist. Nur, dass ich mich lediglich mit ebenbürtigen angelegt habe. Mit Lykanern.

Und wenn ich mir eine Niederlage eingestehen musste, oder dass ich Mist gebaut, andere in Gefahr gebracht habe, habe ich es wenigstens wieder gut gemacht.

Ich war eine bessere Jenna, als Jenna je selbst sein wird, vermutlich.

Das gibt mir eine gewisse Genugtuung.

Nur wenige Stunden später fährt Judd mich nach Hause. In mein altes Zuhause. Erin bleibt noch für eine Nacht im Krankenhaus zur Überwachung, aber so, wie es aussieht, steht es nicht gut um ihre Schwangerschaft. Sie wird das Baby wohl verlieren. Und ich bin bis Ende der Woche krankgeschrieben.

ℓℴ𝓋ℯ 𝑚𝑒 𝚛𝚒𝚐𝚑𝚝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt