~Soraya~
"Hey, Lucielle ich...", setzte ich an doch Lucielle unterbrach mich.
"Lass mich!", keifte sie mich an und rannte dann aus der Küche, die sie eben erst betreten hatte.
Ich schaute ihr kurz hinterher und wandte ich mich dann traurig wieder dem Abwasch zu. Seit einer Woche ging das nun schon so. Jedes mal wenn ich versuchte mit ihr zu reden oder ihr zu helfen fuhr sie mich an und ging anschliesend einfach weg. Ich war langsam am verzweifeln, weil ich nicht mehr wusste was ich tun sollte. Irgendetwas musste in dem Club, in dem wir letzte Woche gewesen waren, vorgefallen sein.
Davor waren wir noch engste Freunde und Zwillinge, aber jetzt?
Was hatte sich verändert? Vielleicht hatte ich etwas falsches gesagt oder getan? Aber wenn das der Fall geweses wäre hätten wir doch miteinander reden können! Ich vertand Lucielle einfach nicht mehr. Sie zog sich immer mehr zurück, verschanste sich in ihrem Zimmer und hatte plötzlich so einen Gothik Style. Was mich auch wunderete, war, dass sie sich ihr Haar kommplett weiß gefärbt hatte, obwohl wir schon von Natur aus Blonde Haare gehabt hatten.Ich spülte den letzten Teller, trocknete ihn ab und stellte ihn anschließend in den Schrank. Das Wischtuch hängte ich auf, bevor ich in das angenzende Wohnzimmer ging. Meine Mom saß wie so oft auf dem Sofa und las ein Buch, aber als sie mich bemerkte legte sie es beiseite. "Ach Soraya", seufzte sie. "Lucielle wird sich schon wieder beruhigen."
Jetzt war es an mir zu seufzen. "Ich weiß, aber das geht nun schon eine Woche so. Ich habe Angst, das sie sich völlig verschließt. Natürlich war sie auch Vorneweg schon etwas verschlossener, aber jetzt redet sie nicht mal mehr mit mir! Ich vermisse sie und das schon nach einer Woche." Niedergeschlagen ließ ich mich neben meiner Mom auf das Sofa fallen.
"Weißt du Soraya, ich hatte immer das Gefühl das ihr wie Jing und Jang seid. Die eine ist verschlossen und zurückhaltend und die Andere ist Gefühlvoll und aufgeschlossen. Ihr seid völlig unterschiedlich und doch verbindet euch etwas. Ihr gehört trotzdem zusammen, auch wenn es euch manchmal nicht so vorkommen mag."
Meine Mom war sehr schlau, man konnte sie sogar fast als weise bezeichnen. Irgendwie fand sie immer die richtigen Worte für jeden und alles. Ihre Art war reinster Balsam für die Seele. Kein Wunder, dass Dad sich in sie verliebt hatte. "Ich hoffe, dass du Recht hast." Mom lachte. "Ich habe immer Recht.", sagte sie mit einem Augenzwinkern. Ich musste lachen, da meine Mom tatsächlich immer Recht hatte, wenn sie und Dad sich stritten. "Danke Mom", sagte ich und umarmte sie, um dann in mein Zimmer zu gehen. Leider Gottes, gab es ja noch die Schule und Hausaufgaben.Nach und nach konnte ich meine Hausaufgaben abhaken, aber bei Mathe blieb ich wie immer hängen. "So ein Blödsinn! Wer braucht bitte Wurzelfunktionen?!", schimpfte ich. Als ich auch nach fünf Minuten keinen Ansatz gefunden hatte rief ich Sam an.
Er war ein richtiges Mathegenie und konnte einfach alles, was Zahlen anging.
Nach dem zweiten klingeln hob er endlich ab.
"Hi, hier ist Soraya.""Lass mich raten. Du hast Probleme mit den Mathe HA's?", fragte er.
"Haha. Wie kommst du denn darauf?", antwortete ich mit reiner Ironie.
"Nein jetzt im ernst. Ich habe keinen blassen Schimmer.""Hast du überhaupt mal einen Schimmer?" Er klang ziemlich skeptisch.
"Hey! Dafür bist du in Bio die absolute Niete",konterte ich.
Lachend stimmte er mir zu. "Okay ich bin in einer viertel Stunde bei dir, per Telefon wird das bei dir glaube ich nichts. Ach und versuch wenigstens etwas aufzuräumen!"
Ich glaube, dass man nicht mal in mein Zimmer schauen musste um festzustellen, das ich dezent Unordentlich war, weil ich auch in der Schule viel vergaß, in meinen Blöcken nur vollgeschriebene, uneingeheftete Zettel aller Fächer herumlagen und ich am Ende die Hälfte nicht mehr fand. Ab und an schmiss ich auch ausversehen etwas wichtiges weg. Aber ändern tat ich mich auch nicht wirklich.
Ich versprach Sam etwas aufzuräumen, bevor ich auflegte. Als ich mich dann jedoch herumdrehte, fiel meine Laune aufzuräumen unter Null. Trotzdem fing ich an die Sachen notdürftig wegzuräumen oder besser gesagt unter das Bett zu schieben.
Genau eine viertel Stunde später hörte ich Sams Motorrad in der Auffahrt und kurz danach die Klingel. Da meine Mom unten war wäre es sinnlos gewesen jetzt runter zu rennen, weil sie eh eher an der Tür sein würde. Außerdem wusste sie, dass Sam immer dann kam wenn ich in Mathematik Probleme hatte oder manchmal auch einfach so zum Fernsehen, chillen oder ähnlichem.
Schritte waren auf der Treppe zu hören und ich schob noch schnell eine Hose unter den nächstbesten Schrank, als sich auch schon die Tür öffnete. Sam war wie immer, wenn er zu mir kam, in Jogginghose und Shirt gekleidet, außerdem waren seine blondem Haare total verstrubelt. Alles in allem also der frisch-aus-dem-Bett-aufgestanden-Look.
"Hey.", begrüßte ich ihn.
"Ebenfalls.", kam es zurück.
"Dann machen wir uns mal an die Arbeit.", sagte er während er sich auf mein Bett fallen ließ.~
"Bye", verabschiedete ich mich von Sam.
Er hatte geschlagene zwei Stunden bei mir verbracht, um mir Mathe zu erklären. Ich glaube, dass ich es jetzt zumindest so halb verstanden hatte. Erschöpft schloss ich die Tür und ging wieder in mein Zimmer.
Dort angekommen schaltete ich die Stereoanlage ein, um mich dann ins Bett zu legen. Eher unabsichtlich schlief ich kurz danach ein.
Plötzlich schreckte ich aus dem Schlaf.
Ein lautes Geräusch aus dem Nebenzimmer, das Zimmer meiner Schwester, hatte mich geweckt. Am Anfang dachte ich mir nichts dabei, doch als es erneut polterte, fragte ich mich, was sie da bitte tat. Vielleicht sollte ich zu Sicherheit ein mal nachsehen?
Verwirrt stand ich auf und ging hinüber in ihr Zimmer.~
Hi ihr da draußen,
ich hoffe das Kapitel gefällt euch.Was haltet ihr bis jetzt von Soraya?
~Eure Taiara~
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Blutsschwestern-Die Schwestern des Todes
VampirosDas einst so normale Teenagerleben der Zwillinge Soraya und Lucielle nimmt eine plötzliche 180° Wendung, als sie von dem Schicksal heimgesucht werden. So werden Jungs und die kleinen Streitereien mit der eigenen Schwester mit einem Mal zur Nebensac...