8 (Hachi)

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Immer wieder huschte Deidara's Blick auf die Seite von Yuriko, die ihren Stift nur noch zwischen zwei Fingern haltend, auf ihrem Bett lag und friedlich schlief. Er musste wohl kurz nachdem er eingeschlafen war, wieder aufgewacht sein. Der Zeichenblock lag noch immer auf Yuriko's Bauch und das kleine Lämpchen auf dem Nachttisch neben ihrem Bett erhellte bereits seit Stunden dieses bescheiden eingerichtete Zimmer mit seinem schwachen, gelblichen Licht.

Das gleichmäßige Ticken der kleinen, runden Uhr, die über der Tür hing, klang wie ein Wiegenlied in Deidara's Ohren und ein übermüdeter Blick in Richtung dieses Gegenstandes, verriet ihm, dass es bereits 4:30 Uhr war. Um an diese Erkenntnis allerdings zu gelangen, musste er seine Augen jedoch stark zusammenkneifen und er brauchte einige Sekunden, bis er endlich in der Lage war, sich auf die zwei Uhrzeiger konzentrieren zu können und diesen sinnvolle Informationen entnehmen zu können.

4:30... Yuriko sagte zuvor, dass sie morgen beziehungsweise eher heute, früh aufstehen mussten. Eine konkrete Uhrzeit hatte sie nicht genannt, allerdings war Deidara sich ziemlich sicher, dass ihm noch höchstens 3-4 Stunden Schlaf gewährt sein würden.

Einige Zeit verstrich und Deidara war auf dem besten Wege, endlich wieder zurück in das Land der Träume flüchten zu können, da riss ihn ein helles Scheppern, welches sich wahrscheinlich für sein überreiztes Trommelfell 10 Mal lauter anhörte, als es eigentlich war und noch schmerzhaft und dumpf in seinen Ohren nachdröhnte, wieder zurück in die eiskalte Realität.

Ein hoffentlich letztes Mal für heute, öffnete er seine Augen und erblickte Yurikos Bleistift, der ihr aus der Hand gerutscht sein musste, auf dem hellbraunem Laminatboden. Ehe er seine Augen wieder schließen wollte, drehte sich Yuriko auf die Seite, sodass ihr Zeichenblock, der auf ihrem Bauch lag, nun auch Bekanntschaft mit dem Boden machte. Ungünstigerweise berührte er den Bleistift, woraufhin dieser unter das Bett rollte, bis er durch einen anderen Gegenstand -vermutlich war es die Wand- gestoppt wurde.

Wäre Deidara nicht so müde gewesen, wäre er am liebsten aufgestanden und hätte Yurikos Zeichenblock auf ihre Kommode gelegt, doch bis sich solch ein Gedanke in seinen Kopf hätte schleichen können, fand er sich selbst bereits in irgendeiner verzerrten, zusammenhangslosen Welt, bestehend aus vergangenen Ereignissen, Gefühlen und Wahrnehmungen, die ihm wohl irgendwann mal ins Unterbewusstsein gerutscht waren.

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Ein unbekanntes, weiches Objekt landete auf ihm, gefolgt von weiteren solcher Gegenstände, was dazu führte, dass Deidara unsanft wieder zurück in die Realität geholt wurde. Nach einigen Sekunden öffnete er dann seine Augen, jedoch vom grellen Tageslicht gezwungen, kniff er sie sofort wieder zu.

„Du bist dann also auch mal wach“, sprach seine Mitbewohnerin dann tadelnd. Erneut öffnete Deidara seine Augen, Ehe er sich verwirrt aufsetzte und sich den Kopf rieb.

Jetzt wusste er, was ihn so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. Er erblickte den allseits bekannten Akatsuki Mantel, eine Hose, Ein netzartiges Oberteil und ein blau-graues Top. Diese Kleidungsstücke kannte er doch. Es waren dieselben, die Pain ihm am vorherigen Tage in seinem Büro überreicht hatte.

„Worauf wartest du, steh auf und mach dich fertig. Es gibt gleich Frühstück also beeil dich sonst stresst Pain nachher wieder rum“, forterte Yuriko ihren Mitbewohner auf und klatschte dabei zweimal in die Hände. Es tat ihr leid, dass sie so harsch mit ihm umging, allerdings war es ihr einfach nur wichtig, dass er nicht mit Pain in Schwierigkeiten geriet. Vor allem jetzt am Anfang war es einfach in Fettnäpfchen zu treten und sie wollte Deidara einfach nur davor bewahren.

Irritiert sprang dieser vom Bett auf. Wieso war sie nur so zu ihm?

Yuriko drehte sich mit dem Gesicht zur Wand, damit Deidara sich in Ruhe umziehen konnte. „Schmeiß deine alten Sachen aufs Bett, darum kümmern wir uns später. Schuhe sind neben dem Bett“, kam noch aus ihrer Richtung und ihr Mitbewohner war immernoch sichtlich verwirrt über das Verhalten seiner Teamkameradin.

Einige Zeit lang betrachtete er sich in dem großen Spiegel, der an der Wand einige Dezimeter links neben der Tür angebracht war. Er sah anders aus, aber irgendwie gefiel es ihm. Leider war das graue Top bauchfrei, weshalb seine zierliche, schmale Figur, die er sonst immer mit weiten T-Shirts so gut wie möglich zu verdecken versuchte, nun stärker zum Ausdruck kam. Zum Glück hatte er noch den Man-

„Fertig?“, ertönte Yuriko's Stimme von der anderen Seite des Zimmers.

„J-ja..“

„Warte- nein äh...“, nahm er seine Aussage zurück, „Das einzige, was ich mit hier hin nehmen konnte, waren meine Waffen und mein Lehm, alles andere musste ich in Iwagakure lassen“, begann er, „darunter ist auch meine Bürste...“

Ehe Deidara den Satz beenden konnte, flog eine Bürste auf ihn zu und dank seiner relativ gut ausgebildeten Reflexfunktion, landete diese perfekt in seinen Händen.

„Beeil dich aber!“

Ein letztes Mal umwickelte er seinen Zopf mit seinem Haarband, als er es zu knotete, noch einmal fest von allen Seiten an seinem Ansatz herum zupfte und dann den Rest seiner Haare zufrieden auf seine Schultern fallen ließ.

Er striff sich noch schnell seinen Mantel über und versuchte ihn hektisch zu schließen, da verfing sich eine Strähne seiner langen Haare im Reißverschluss. Er versuchte sich zu befreien, aber vergebens.

„Gib schon her“, rettete Yuriko den hilflosen Deidara, der noch immer verzweifelt an seinen Haaren herumzerrte, darauf achtend, sie nicht zu ruinieren. Etwas belustigt von seiner Schusseligkeit, trat sie näher an ihn heran, vielleicht sogar etwas zu nah, um die Stelle, an der die Haare ihres Mitbewohners in dem Reißverschluss mit eingearbeitet waren, besser erkennen zu können.

Einige kurze Handbewegungen, die viel zu schnell waren, als dass Deidara irgendwas davon hätte erkennen können, später, war die Blonde sträne wieder vom Reißverschluss getrennt.

Yuriko richtete noch kurz Deidara's Kragen, bevor sie dann einige Schritte zurück ging, um ihn ganz betrachten zu können.

Sie musterte ihn einmal von oben bis unten.„Wow... schick“, kommentierte sie lächelnd und nickte ihrem Mitbewohner kurz anerkennend zu, ehe sie die Tür öffnete und ihn mit einer kurzen Geste anwies, ihr zu folgen.

Glücklicherweise konnte Deidara jetzt sein knallrotes Gesicht hinter seinem Kragen verstecken.

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Ich hab es dann auch mal geschafft, alle Kapitel zu überarbeiten wooh

Die nächsten Kapitel kennzeichne ich dann nicht mehr mit dem 🔴, es sei denn ich entscheide mich dazu die auch noch zu überarbeiten. Das würde ich dann aber ankündigen. Aber hey wenigstens kann ich jetzt auch mal endlich die Story weiterführen und nicht nur überarbeiten :)
Updates werden aber wahrscheinlich wieder nur selten kommen, ich bin einfach kein Routinemensch lmao

New Member [Deidara x Oc] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt