6 (roku)

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Zu schüchtern, um Konan nach Nagellack zu fragen, stand Deidara nun in Yurikos und seinem Badezimmer und versuchte verzweifelt den Nagellack mit einer Nagelbürste abzuschrubben. Vergebens. Nur die oberste Schicht, die noch nicht getrocknet war, ließ sich leicht entfernen, doch der Rest blieb fast wie eine Tätowierung an seinen Händen kleben.

Ein verzweifeltes Seufzen verließ seinen Mund und er trocknete vorsichtig seine Hände an einem der an der Wand hängenden Handtücher ab. Und nicht einmal dort blieb etwas Nagellack hängen.

Da Deidara es nun doch aufgegeben hatte, verließ er das Bad und setzte sich auf mein knarzendes Bett und wartete einfach auf Yuriko. Was blieb ihm denn auch bitte anderes übrig? Um jemanden um Hilfe zu fragen, war er viel zu schüchtern, also wartete der Blondschopf nun einfach darauf, dass Yuriko endlich zurückkam und vielleicht mit etwas Glück seine schwarzen Hände bemerkte. Er kannte sie zwar vielleicht nur seit ein paar Tagen, aber diese reichten schon, um sie halbwegs gut einschätzen zu können und er sah in ihr einen durchaus aufmerksamen und hilfsbereiten Menschen, also hoffte er, dass sie mir ihre Hilfe von selbst anbieten würde. Wenn nicht, dann wusste er auch nicht weiter.

Langsam griff Deidara zu etwas Lehm aus seiner Tasche und knetete ihn in seinen Händen durch, formte mal dies, mal das und zerstörte es anschließend wieder. Er war einfach nicht zufrieden mit seinen Werken. Er kam sich vor, wie ein Dichter mit Schreibblockade, der ein Gedicht nach dem anderen begann zu schreiben, das Papier wieder zerknüllte und nochmal von neu anfing. Nie war es gut genug.

Selbst die berühmtesten der berühmtesten Schriftsteller berichteten von diesem allseits bekannten Problem und doch schienen sie immer wieder diese Blockade zu überwinden. Doch wie machten sie das?

Schnell bemerkte Deidara die Ursache seiner misslungenen Werke und begann nachzudenken.

Irgendetwas beschäftigte ihn, frustrierte ihn.

Und er war sich zu hundert Prozent sicher, dass es nicht die Tatsache war, dass er den verdammten Nagellack nicht ab bekam.

War es wegen Yuriko? Dass sie nun schon so lange Zeit mit Itachi verbrachte störte ihren Mitbewohner irgendwie. Und zwar enorm. Bei dem Gedanken daran schien ihn innerlich irgendetwas aufzufressen und er wusste nicht einmal wieso. Aber was auch immer das für ein Gefühl war, es tat weh. Verdammt weh.

Er konnte an nichts anderes mehr denken und versank immer tiefer in seinen Gedanken und Selbstzweifeln, dass er kaum bemerkte, wie sich die Tür zu seinem und ihrem Zimmer quietschend öffnete und seine vermeindliche Rettung in den Raum eintrat.

Für einige Sekunden schien die Zeit still zu stehen und er konnte er nicht anders, als sie regelrecht anzustarren, ehe er sich zusammenriss und ein leichtes Lächeln aufsetzte.

Ein warmes Lächeln ihrerseits erwiderte dies und sein Herz schmolz zu einer kleinen Fütze Hoffnung. Man könnte meinen, es überschlug sich fast vor Freude über diese kleine Geste und mit rosa gefärbten Wangen sah Deidara nur zu Yuriko, die sich erschöpft auf ihr Bett fallen ließ und ein verzweifeltes Seufzen von sich gab.

Und wie schaffte er es jetzt, ohne sie darauf anzusprechen, sie dazu zu bekommen, ihm mit dem Nagellack zu helfen, wenn sie sichtlich erschöpft war, jetzt höchstwahrscheinlich eh keine Lust auf ihn hatte und ihre Ruhe haben wollte?

Mist..

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New Member [Deidara x Oc] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt