7 - Doch, es ist ein Date.

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Nachdem die beiden jeweils ihre Hälfte des Steaks gegessen hatten kam die Frage auf, was sie denn nun machen könnten. Es war mittlerweile Nachmittag, 15:18, daher blieb noch genug Zeit, noch etwas zu unternehmen. "Also mir ist ziemlich egal, was wir machen.", meinte James und stellte die Teller in die Spülmaschine. "Hast du Bock, schwimmen zu gehen?", fragte Sophia leise und sah dabei verträumt durch das Fenster in den Wald. "Öhm, das können wir natürlich machen...", murmelte James, der von der Frage etwas überrascht war. "Also es muss ja nicht, wenn du nicht willst.", meinte Sophia und zog damit ihren Vorschlag wieder halb zurück. "Nene, ist okay!", antwortete James und klappte die Spülmaschine zu.

"Ich gehe dann kurz rüber und ziehe mich direkt um. Ich komme dann gleich zum See!", verkündete Sophia und stand vom Tisch auf. "Okay, bis gleich!", antwortete James. "Sollte ich sie zur Verabschiedung umarmen?", dachte er sich kurz. "Ach, sie ist ja gleich wieder da.", erklärte James an sich selbst und verwarf also den Gedanken an eine Umarmung. Sophia drehte sich noch kurz lächelnd zu James um und verschwand danach hinter der Vordertür. Der kleine See am Dorf lag nur wenige Meter von James' Haus entfernt, um genau zu sein zwischen seinem Haus und dem Wald.

James hatte sich schnell seine Badehose unter seine kurze Hose angezogen und lief im Tank-Top die Treppe herunter. Er hatte in seiner Wohnung ein paar Gewichte, ein Laufband und eine Trainingsmatte, womit er regelmäßig trainierte. James lief schon mal zum See und wartete dort, im Gras sitzend, auf Sophia. Nach etwa zehn Minuten des Wartens legte sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter. James drehte sich um und dort stand Sophia in ihrem Bikini, die sich zu James herabbeugte. "Hallöchen, ich bin da!", sagte sie fröhlich und James stand auf, um zusammen mit ihr ins Wasser zu gehen. Er musste sich zurückhalten, weder Sophia anzustarren, noch irgendetwas zu ihrem Bikini zu sagen, sie sah wirklich scharf aus.

Sobald sie im Wasser waren, wurde es für James auch wieder entspannter. Sophia hatte mindestens einen genau so guten Körper, wie James selbst. Natürlich etwas weniger Muskeln und dafür etwas mehr Kurven, wie das Geschlecht es eben bedingt. "Das Wasser ist ja voll warm!", meinte Sophia erfreut und spritzte James mit etwas Wasser ab. "Ey!", rief James und machte Sophia ebenfalls nass. Sophia erzeugte durch eine Armbewegung eine kleine Welle, die auf James zusteuerte. Dieser tauchte jedoch einfach ab und wich so der Welle aus.

"Hey, das ist nicht fair!", meckerte Sophia ihn an und machte ein mürrisches Gesicht. James legte einen Finger auf ihre Lippen und versicherte ihr, dass es fair gewesen sei, da sie seine Haare nass machen wollte und diese es nun auch waren. Sophia verstummte sofort und sah James nur tief in die Augen, während er seinen Fingern noch immer fest auf ihren Lippen hielt. Der Boden war gerade noch hoch genug, dass James noch stehen konnte, Sophia musste schwimmen.

Sophia biss James leicht in den Finger und musste kichern. „Hey, ich bin kein Essen!", meinte James und spritzte ihr noch etwas Wasser ins Gesicht. „Ey, du sollst es lassen!", schrie Sophia und wischte sich mit ihren Händen durchs Gesicht. James legte erneut seinen Finger auf ihre Lippen. „Das war nur Rache.", sagte er leise und lächelte sie an. „Soll ich mich mal für den Finger rächen?", fragte Sophia und zog herausfordernd eine Augenbraue hoch. „Wenn du es willst, wieso nicht?", antwortete James.

Sophia schwamm ein wenig näher an James heran, legte ihre Arme um seinen Nacken und gab ihm einen Kuss auf den Mund. „So, jetzt bist du auch mal leise!", sagte sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, während ihr die Röte wieder ins Gesicht stieg. James war äußerst überrumpelt und sah Sophia mehrere Sekunden regungslos an, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Danach zog James Sophia noch dichter an sich heran und erwiderte den Kuss.

Innerhalb weniger Sekunden offenbarten sich nun schon ewig dagewesene Gefühle, die jedoch genau so lange voreinander geheim gehalten wurden. James presste Sophia immer fester an ihn heran, sodass ihr kompletter Oberkörper den von James berührte. Ihre Beine hatte sie um James herumgeschlagen, um sich an ihm festzuhalten. Beide waren unglaublich erstaunt, dass innerhalb von so kurzer Zeit ein so intensives Geküsse entstehen konnte, jedoch waren sie genau so erleichtert, da sie sich nicht länger voreinander verstecken mussten.

Nach knappen fünf Minuten beruhigten sie sich wieder ein wenig und sahen sich nur noch verlegen an, Sophia hielt sich noch immer an James fest. „Wow...", flüsterte Sophia und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen. „Was ist denn?", fragte James etwas verwirrt, als wenn er etwas falsch gemacht hätte. „Ich habe es die ganze Zeit gewusst.", flüsterte sie weiter, beugte sich wieder etwas zu James nach vorne und gab ihm einen weitern Kuss. „Was hast du gewusst?", hakte James nach, der nun wirklich verwirrt war. „Dass ich mit meinen Gefühlen nicht allein bin!", antwortete sie lachend und küsste James weiter.

James bemerkte erst jetzt, dass er seine Hände unter ihren Hintern gelegt hatte, um sie zu stützen. Er zog diese sofort weg, legte sie unter ihre Achseln, sodass sie nicht abrutschen würde und entschuldigte sich bei ihr. Sie musste kichern und sah James kurz lächelnd an. Ein kleines, süßes und glückliches Mädchen, nasses, blondes Haar und klare, blaue Augen, ein Körper aus dem Unterwäsche-Katalog und eine sanfte Stimme. Sie nahm James' Hand und führte sie wieder herunter zu ihrem Hintern. „So ist das bequemer.", sagte sie dazu und musste kichern, weil James rot anlief.

„Aber... Wieso?... Ich... Ich verstehe das nicht.", haspelte James und sah Sophia nur verwirrt in die Augen. Ein großer, muskulöser und fröhlicher Mann, nasse, dunkelbraune Haare, dunkelbraune, fast schwarze Augen und eine tiefe, beruhigende Stimme. „Wenn du es nicht willst, dann kannst du die Hand ja wieder wegnehmen.", antwortete Sophia und machte dabei ein unschuldiges Gesicht, als wüsste sie überhaupt nicht, dass James gerade völlig durch den Wind war.

„So kenne ich dich gar nicht.", meinte James dann und machte einen verunsicherten Eindruck. „Ich kann nur diese Seite an mir endlich offen und ehrlich zeigen.", erklärte Sophia und gab James einen Kuss. „Du kannst selbst entscheiden, wie es weitergeht, schließlich hältst du mich ja fest.", erklärte Sophia, „Du kannst mich auch einfach loslassen und hier hinstellen, dann ist hier nichts mehr los. Du kannst mich natürlich auch festhalten und mir die Chance geben, weiterzumachen.". James hielt Sophia fest und rutschte langsam mit der zweiten Hand unter ihren Hintern. Sie kicherte leise und fing wieder an, James zu küssen.

Erneut küssten die beiden sich für mehrere Minuten. Hierbei beugte sich Sophia komplett über James, sodass James nun auch einmal zu ihr hinaufgucken musste. Sie strich ihm durchs Haar, tastete mit ihren Händen seinen Kopf, Schultern und Oberkörper ab und genoss den Moment in vollen Zügen. James genoss den Moment ebenfalls und zeigte selbst auch immer mehr Initiative, indem er ihr auch zwischendurch Küsse auf den Hals gab. Nach etwa zehn Minuten einigten sie sich darauf, nun auch wirklich schwimmen zu gehen, wie sie es schließlich vereinbart hatten. Sie hatten später ja noch genug Zeit und hier könnte ihnen schließlich jeden Moment jemand begegnen. Abwarten.

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