8~Alles gelogen

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Only You
||Selena Gomez||

Ich erschauderte, als ich in den Hof trat und direkt vom eisigen Wind begrüßt wurde. Brian musste erfroren sein. Doch sofort überlief mich ein warmer Schauer, als ich auf das unglaubliche süße und blumige Werk von Brian blickte. Woher hatte er so viele Blumen um diese Uhrzeit her? Wie lange hatte er gebraucht für das alles? Mit tiefen Schuldgefühlen seufzte ich auf und fühlte mich grottenschlecht.

Dann sah ich zu ihm hin, wie er zusammengeknüllt auf der Bank schlief und konnte mein Herz zu rasen anfangen spüren. Ich schluckte fest, umgriff die Decke in meiner Hand fester und fing mit purer Nervosität an, auf ihn zuzugehen. Ich schaute achtsam umher, um früh genug zu bemerken, ob ich jemanden von Daniels Männern sichtete. Angst, Panik, Paranoia durchliefen mich stürmisch, befielen mir, zurückzukehren, während die viel größere und mächtigere Liebe und Fürsorge meine Schritte beschleunigte.

Doch sobald ich vor ihm stand und auf seine kindlich wirkende, unschuldige Gestalt hinuntersah, spürte ich nur meine unendlich tiefen, sehnsüchtigen Gefühle für ihn und faltete hastig die Decke auf, um ihn zuzudecken. Sorgfältig achtete ich darauf, dass er komplett zugedeckt war und nirgends der kalte Wind Eintritt bekam.

Meine Vernunft sagte mir, ich sollte sofort umkehren und ohne zurückblicken von ihm weg gehen. Doch war gerade weder meine Vernunft, noch meine Angst größer als meine unglaublich lodernde Sehnsucht, die mir schier die Seele verbrannte und so fand ich mich wieder, wie ich mich vor die Bank hockte und direkt in sein von der Laterne beleuchtetes Gesicht blickte.

Als könnte ich meine Begierde, ihn zu berühren, nicht kontrollieren, hob ich automatisch meine Hand und führte sanft meine Finger zu seiner Wange, um achtsam und vorsichtig meine komplette Hand auf ihr zu platzieren. Als wäre diese einzige, zurückhaltende Berührung schon genug für ein Aufleuchten meines Herzen, spürte ich dieses Wärme und Wohlbefinden einnehmen.

Doch blieb diese nicht angenehm und verwandelte sich umgehend in ein eher schmerzhaftes Brennen. Das Brennen nach mehr Berührung.
Das Brennen nach mehr Nähe.
Das Brennen nach seiner unersetzlichen, wunderschönen Liebe.
Ein Brennen, das mich tagtäglich zwar begleitete aber gerade jetzt unerträglicher war als sonst.

Und ich konnte einfach nicht verhindern, in meine verschlingende Wehmut zu versinken und sein schlafendes, markantes Gesicht zu beobachten. Ich strich mit meinem Daumen, wie gebannt von seinem Anblick, über seine leicht stoppelige Wange und nahm jeden Zentimeter seines unschuldigen Gesichtes in mein Innerstes auf, um die Kraft daraus gewinnen zu können, weiterzuleben.

Wie sehr ich ihn bloß liebte.
Wie sehr er mich bloß liebte.
Ich wusste nicht, welche Sünden wir begangen hatten, um eine solch qualvolle Strafe der Trennung zu erhalten.

"Es tut mir so leid", flüsterte ich ganz leise und konnte nicht verhindern durch Tränen kurz eine verschwommene Sicht zu bekommen.
"Ich habe deine Liebe nicht verdient, Brian."
Mir erstickte das Herz mit dem unerfüllbaren Wunsch wieder mit ihm vereint zu sein.

Ich führte meine Finger zu seinem weichen Haar und strich ihm vorsichtig dadurch, während meine Augen nicht genug von seinem Anblick bekamen. Ich könnte ihn mein Leben lang so betrachten. Seine markanten, männlichen, irgendwie gefährlichen Gesichtszüge, die schlafend so unschuldig und kindlich wirkten, dass es mir das Herz erwärmte. Diese vollen Lippen, die mich an all die Gefühle erinnerten, die sie in mir immer hervorgebracht hatten. Ein erneutes Brennen durchfuhr mich und blendete meine Vernunft. Dann kam ich einfach nicht gegen meine unkontrollierbare Sehnsucht an und näherte mich immer und immer mehr seinem Gesicht.

Ich konnte langsam die Wärme spüren, die meine Lippen berührte, als ich kurz vor seinen war und sein Atem meinen traf. Und das einzige, an das ich denken konnte, war seine Lippen auch wirklich zu küssen.

More Than Just Love ~Unser VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt