~That life is not always bad~

Man sollte gleich mit offenen Karten spielen

Mitten in der Nacht wurde Riku wach. Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung von Linnea und ging auf die Toilette. Nachdem er seine Blase geleert hatte, wusch er sich noch seine Hände und verließ wieder das Bad. Auf dem Gang vernahm er ein leises Wimmern aus dem Kinderzimmer von Niilo. Er öffnete die Tür und lief zu ihm ans Bett. Riku legte die Hand auf die Stirn von ihm und fühlte dabei, das sie wieder sehr warm war. Er griff zum Fieberthermometer, nahm die Decke von Niilos Körper und sagte zu ihm:

"Niilo, ich werde dir jetzt noch mal Fieber messen."
"Nein, Aua macht."
"Ich bin ganz vorsichtig, mein Kleiner."
"Mama! Ich will meine Mama." und dabei liefen ihm einige Tränen über seine Wangen.

"Mama schläft, Niilo. Ich kann dir auch Fieber messen." Niilo nickte nun und Riku zog dabei die Schlafanzughose nach unten und ermittelte die Temperatur von ihm. Das Fieberthermometer zeigte eine Temperatur von 39 Grad an und Riku holte danach aus dem Medizinschrank im Bad erneut ein Fieber Zäpfchen. Mit viel Ruhe und Geduld führte er das Zäpfchen ein und anschließend zog er die Schlafanzughose wieder nach oben.
Niilo breitete nun seine Arme aus und sagte: "Ich will kuscheln, Riku."

Riku schmunzelte dadurch, nahm ihn in seine Arme und Niilo drückte sich ganz fest an Rikus Körper. Keiner von den Beiden vernahm dabei, dass Linnea im Türrahmen stand und auch schmunzelte. Sie lief auf die Beiden zu, küsste ihren Sohn auf seinem Haaransatz und Riku bekam einen Kuss auf die Wange. Niilo schaute gleich nach oben und sagte freudig: "Mama!" und hüpfte ihr in die Arme. Riku erschrak davon leicht, weil sie plötzlich neben ihm stand. "Linnea, du kannst dich doch nicht so anschleichen."

"Sorry, Riku. Ich wollte nicht ins Zimmer poltern. Danke, dass du dich um Niilo gekümmert hast. Er hat dich sehr gern."
"Kein Thema, Linnea. Ich habe Niilo auch sehr gern.", sie schmunzelte Riku an und danach legte sie Niilo wieder ins Bett. "Jetzt schläfst du weiter, mein Liebling."
"Okay, Mami." und dabei drehte er sich auf seine Seite und schloss die Augen. Linnea und Riku verließen das Kinderzimmer und gingen auch wieder in das Bett von Linnea. Er zog sie wieder sanft in seine Arme und danach schliefen sie wieder ein.

Am nächsten Morgen ging es Niilo wieder besser. Sein Fieber war gesunken und er krabbelte nun auf den Schoß von Riku. Sie saßen schon alle am Frühstückstisch und Niilo kam gerade dazu. "Liebling, setze dich doch bitte auf deinen Hochstuhl. So kann Riku doch nichts essen, wenn du auf seinem Schoß sitzt", sagte Linnea. "Das geht schon, Linnea. Er kann ruhig bei mir sitzen bleiben."
"Okay, aber das ist heute eine Ausnahme, Niilo. Morgen sitzt du wieder auf deinem Platz."
"Ja, Mami." und dabei kuschelte er sich an Riku. Alle Anwesenden lächelten und nahmen weiter ihr Frühstück ein.

Nach dem Frühstück klingelte Rikus Handy. Er nahm das Gespräch gleich an. "Rajamaa."
"Hey Riks! Haber hier! Hast du Lust heute Nachmittag mit Linnea zu mir zu kommen? Tarja ist auch da und wir wollen uns noch mal bei euch entschuldigen."
"Moment, ich frage Linnea. Ach so, wenn sie ja sagt, kann Niilo dann auch dabei sein?"
"Natürlich! Bring' den kleinen Racker mit."
"Okay." und nun lief er zu Linnea und fragte sie, ob sie heute Nachmittag mit zu Samu und Tarja kommen würde. Sie nickte und Riku nahm sein Handy wieder an sein Ohr. "Geht klar, Samu, wir kommen heute Nachmittag gerne vorbei. Wann sollen wir Dasein?"
"Super, wir freuen uns. So gegen 15 Uhr?"
"Das ist eine gute Zeit. Dann kann Niilo noch vorher schlafen. Bis später, Samu."
"Bis später, Riks!"

Beide legten auf und gegen Mittag legte Linnea noch mal Niilo zum Schlafen hin. Riku und Linnea unterhielten sich in der Zeit mit Linneas Eltern. "Wie lange bist du meistens auf Tour? Und schlaft ihr da ernsthaft im Tourbus? Das ist doch viel zu eng darin", fragte Linneas Vater und Riku sagte dazu: "Wir sind meistens einen Monat auf Tour. Manchmal auch weniger. Kommt immer darauf an, wo wir unsere Konzerte haben und wie viele es sind. Und ja, wir schlafen ab und an im Tourbus. Aber meistens bucht unserer Manager in einem Hotel zwei Doppel und zwei Einzelzimmer für uns. Zu eng ist es nicht im Tourbus. Jeder hat ja seine eigene Koje."
"Das klingt gut. Und macht dir das Tourleben Spaß?"
"Ja. Ich liebe es auf der Bühne zustehen und unsere Fans mit unserer Musik zu begeistern.", dabei schmunzelte Linneas Vater und Riku tat es ihm gleich.

Nachdem Mittagsschlaf von Niilo machten sie sich auf den Weg zu Samu und Tarja. Dort angekommen umarmten sich alle und Niilo schaute mit großen Augen, das Haus von Samu an. "Großes Haus. Hast du auch Gitarre, wie Riku?"

"Ja, habe ich, du kleiner Racker. Möchtest du, dass ich dir nachher darauf was vorspiele?" Niilo nickte eifrig, griff dann aber doch erst mal zu seinem Rucksack und holte sich ein paar Autos zum Spielen heraus. Tarja und Linnea saßen in der Zeit schon auf der Couch und Riku und Samu gingen nun in die Küche. Dabei umarmte Samu noch mal Riku und gab' ihm einen Kuss auf seine Wange. "Tut mir leid, dass ich dir das nicht gleich mit Tarja gesagt habe."
Riku schmunzelte nur und ging mit Samu weiter.

Tarja sah das und sagte zu Linnea: "Ich finde diese Männerfreundschaft mit gewissen Vorzügen bei Riku und Samu sehr süß."
"Ähm...was, Tarja?"
"Nun tue nicht so, als würdest du das nicht wissen. Riku und Samu leben halt ihre Bisexualität aus."

Linnea wurde augenblicklich bleich, wie eine weiße Wand und hatte dabei aufgerissene Augen. Tarja riss daraufhin auch ihre Augen auf und sagte: "Shit, Riku hat es dir noch nicht gesagt, dass er bi ist?"
"Nein!" und nun rief Linnea laut den Namen von Riku.
"Linnea, bitte streitet euch jetzt nicht. Ich wusste es doch nicht, dass Riku es dir noch nicht gesagt hat. Samu erzählte es mir gleich am Anfang und ich habe absolut keine Probleme damit. Warum sollte ich ihm auch verbieten, seine Bisexualität weiter auszuleben?"

Linnea sagte dazu erst mal nichts und in diesem Moment kam Riku in die Stube und sagte zu ihr: "Was ist passiert, Linnea? Warum schreist du nach mir?"

"Könnten wir uns mal unter vier Augen unterhalten?" Riku nickte und ging mit ihr in das Gästezimmer von Samu. Samu setzte sich in der Zeit zu Tarja und sagte zu ihr: "Babe, was ist passiert? Du siehst blass aus."
"Ich habe Linnea von eurer besonderen Männerfreundschaft erzählt. Ich wusste es doch nicht, dass Riku ihr noch nicht erzählt hat, dass er bi ist. Du hast es mir doch auch gleich erzählt, dass du bi bist."
"Oh Shit! Das habe ich auch nicht gewusst und auch nicht gedacht, dass er es ihr noch nicht erzählt hat."

"Ich hoffe, Riku und Linnea streiten sich jetzt nicht. Dann ist es meine Schuld, Samu." und nun zog Samu Tarja in seine Arme und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. "Riku ist ein ruhiger und Linnea ist es auch, so wie ich sie kennengelernt habe. Wird schon alles gutgehen, Babe."

Sie nickte und kuschelte sich dabei enger an seine Brust. Niilo bekam von dem ganzen nichts mit, weil er in Ruhe mit seinen Autos spielte.