bis zum Anfang (yona of the dawn ff)

170: Worte (2)

Das bunte Treiben auf dem Markt minderte Yonas Orientierung. Schnell legte sie sich die Kapuze ihres Umgangs über, um die auffällig roten Haare zu verbergen. Nachdem Yona sich ein wenig umgeschaut hatte und niemanden entdeckte, bog sie in eine kleine Gasse ab. Ein mulmiges Gefühl überkam sie. Eine kurze Weile irrte sie noch durch unzählige weitere Gassen und fragte in diversen Läden nach ihren Freunden. Bis Yona aus einem Waffenladen bekannte stimmen hörte. Vorsichtig schlich sie sich an der Wand entlang bis zur Tür. Noch draußen, so das keiner von innen sie sehen konnte blieb sie stehen. Wenn das, was sie besprachen tatsächlich so wichtig und geheim war, wäre es besser wenn sie nicht wissen, dass Yona hier war.
Also lauschte sie bloß...
Sie erkannte Haks und Shin-ahs Stimme, außerdem noch jemand aus dem Hiryuu Palast zu dem ihr leider kein Name einfiel. Auch die Stimmen von zwei weiteren, etwas älteren Männern waren zu hören.
Yona konnte nicht jedes einzelne Wort verstehen, doch das was sie verstand ließ ihr Herz stocken. Sie kauften Waffen und schienen jemanden anzuheuern. Doch das allein war es nicht, dass die dunklen Schatten auf Yonas Seele hetzte. Es war warum sie es taten. Hak und die anderen planten einen Anschlag... Auf Soo-Won...
Wut brannte in Yonas Adern. Wie konnten ihre vermeintlich besten Freunde ihr das nur antun.
Auch sie verabscheute ihn.
Auch sie sagte sie wolle ihn töten.
Auch wenn Yona tief im Inneren wusste, dass sie das zwar nicht könnte, sagte sie es weil sie ihn hasste. Aber ein Anschlag?! Jetzt wo es tatsächlich ernst wurde merkte Yona eindeutig, dass die das nicht zulassen konnte. Egal was sie wollte oder nicht. Sie konnte Soo-Won nicht sterben lassen.
Etwas riss sie aus ihren verworrenen Gedanken und Gefühlen. Ein silberner kleiner Pfeil der, neben ihrem Hals ins Holz einschlug. Keinen Moment später schoss jemand aus der Luft zu ihr und drückte sie zu Boden.
Dabei rutschte Ihre Kapuze vom Kopf.
>> Yona !?<< Fragte Jae-ha verwirrt. >> Was machst du hier?<<  Er half ihr Auf und sie richtete ihren Umhang.
>>Ehm... Naja ich bin vor wenigen Sekunden, auf der Suche nach euch, hier in die Gasse eingebogen. Was macht ihr in einen Waffenladen?<< Sagte Yona gespielt unwissend und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken. Auch Jae-ha geriet nun in Verlegenheit. Ihr zu sagen, dass sie ihren Cousin umbringen wollen, wäre wohl die schlechteste Idee. >>Also... Wir haben ... Ach nichts wichtiges... Du solltest nicht hier sein...es ist gefährlich alleine... Wir werden hier gleich Fertig sein, da bringen wir dich wieder zurück.<<
>>Warte kurz.<< Fügte er noch hinzu.
Jae-ha ging wieder rein.

>>Hak, Shin-ah... Wir sollten das hier jetzt beenden ... Yona ist da.<< meinte er.
>>Sie ist was!?<< Hak war erstaunt.
>>Hat sie etwas gehört?<< Fragte er dann noch Mal etwas leiser.
>> Ich glaube nicht... Sie ist gerade erst auf der Suche nach uns hier vorbei gekommen...<< Erklärte Jae-ha.
Hak, Shin-ah und Jae-ha verabschiedeten sich höflich und dankten für ihre Dienste. Es war eh schon alles geklärt.
Draußen, angekommen nahm Hak Yona sofort fest in die Arme. Ihm schien es aber nicht mal aufzufallen, dass sie die Umarmung keinen Falls erwiderte.
Yona fühlte sich verraten. Und so sehr sie es auch versuchen musste, könnte sie es doch nicht gänzlich verbergen.
>> Du solltest dich doch ausruhen. Yoon meinte die Medizin würde nur die Symptome lindern und dich nicht vollkommen heilen...<< Meinte Hak. Er zog Yona wieder mit sich, die den gesamten Weg stumm geblieben ist. Shin-ah musterte sie bedenklich. Er konnte ahnen was in ihr vor ging und warum sie sich so verhielt. Er wusste das sie es gehört hatte. Jedoch würde Shin-ah es keinen Falls den anderen Verraten. Schon gar nicht Hak. Auch er ist seit den letzten drei Tagen äußert seltsam. Damit war nicht gemeint, dass er seltsam handelte sondern, dass er sich innerlich irgendwie veränderte. Noch entschlossener, kälter, unberechenbarer. So beängstigend, als hätte eine blutrünstige, aggressive Bestie in ihm geruht, die es nun schaffte immer weiter auszubrechen.
Es würde nicht mehr lange dauern, bis diese Bestie Hak komplett einnahm und alles in seiner Umgebung versuchen würde zu zerstören. Shin-ah muss Yona unbedingt davor beschützen. Das wäre nicht als zu schwierig denn noch kann er in Hak sehen und das Biest beobachten. Doch wie lange noch? Sein Geist verschloss sich immer weiter.
Vorerst würde es reichen wenn Shin-ah dafür sorgt, dass Hak nicht wütend auf Yona wird, weshalb er auch wegen vorhin nichts sagte.
Doch bald wird es sich zeigen ob seine Vermutung stimmt...