173: Von Lüge und Wahrheit (2)

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Es war so weit. Das Singen der Vögel geleitete die ersten Strahlen der Sonne und läutete zur Eröffnung der Märkte. Alles schien nach einem normalen, friedlichen Morgen. Der erste Schritt auf die Mauern des Palastes, um die Seele von der frischen Luft waschen zu lassen, war doch sogleich er erste Schritt von einer grausamen Zeit. Denn Soo-Won wusste, dass in diesem Moment, mehrere seiner Männer ihr Leben ließen, um die Drachen in Gewahrsam zu nehmen. Begonnen hatte es bereits in der Nacht, damit niemand es mit bekam. Ihnen wurde ein Gift in den Tee untergerührt, um sie es nicht merken zu lassen. Es sollte sie schwächen und heute in der Dämmerung müsste es auch schon gewirkt haben. Soo-Won hatte hören können, wie die Wachen, die Drachen versuchten festzunehmen, wie die Waffen klangen und die Verletzten schrihen. Nun, sie waren immernoch zu hören. Die, die es geschafft hatten waren jetzt mit den Drachen auf dem Weg zu den Gefängnissen, wo auch Hak saß und die Verletzten, hatten sie vorerst liegen gelassen. Sie waren immernoch zu hören. Nur immer leiser werdend, nur immer weiter vom Tot umhüllt. Wie viele waren oder würden wohl sterben... Zwei, drei... Zwanzig, dreizig... Er hatte fünfzig los geschickt. Doch was spielte das für eine Rolle. Soo-Wons Augen trotzten dem warmen Licht mit einer beängstigenden Kälte, dabei wusste er nicht einmal ob er Angst hatte, vor dem was kam oder gar mehr vor sich selbst, was er tun würde, was er tun müsste. Würde er, der sich als Rettung Koukas sah, letztlich der, der alles vernichtete. Der, der den Verstand verlor und alle mit sich riss. Wenn ihn nicht alles teuchte würde Dieser Titel ihm wohl bald zustehen. Also, was spielte es für eine Rolle. War es nicht egal, wann man starb, wo oder wie? War es nicht egal was man hinterließ, wenn man niemanden mehr hatte dem man etwas hinterlassen wollte? Ob nun Jetzt oder später, allein oder zusammen, schnell oder qualvoll? Doch nur das letzte vermag Ausschlag gebend zu sein. Lieber einen Stich ins Herz oder einen Abgeschlagenen Kopf , anstatt das sich in den letzten langen Sekunden die brennenden, blutigen Leiber der Geliebten in den Augen spiegelten. Anstatt zu wissen, dass alles zu Grunde ging, zu wissen, dass nur man selbst zu Nichte war. Sie starben wenigstens einen Ehrvollen Tot. Nicht vergleichbar mit Soo-Won und er hasste sich dafür. Er gab nur Befehle, wollte seine Macht halten, schickte andere für ihn in den Kampf während er gemütlich im Palast ist, verbannte, verfolgte und quälte nun auch noch seine einzigen Freunde, jagte Kouka in den Unter- STOP. Das was er tat war, um zu verhindern das Kouka und der Rest der Welt unterging. Seine Macht wollte und musste er halten, da sonst Yona Königin würde und Hak frei lassen würde, das dürfe nicht Passieren. Er hasste sich dafür, in diesem Zwiespalt zu stecken, alles weder gar nicht noch ganz tun zu können, sich Dinge einzureden die sowohl wahr als auch gelogen sind, er zu sein... Doch es gibt kein Zurück, er konnte sich nicht einfach umdrehen und in in schönere Zeiten laufen. Wenn er wider zum Anfang wollte, wo alles noch gut war müsste er dennoch gerade aus Laufen, durch alles was kommen möge. Das war die Hoffnung die in aufrecht hielt, die Hoffnung darauf, dass hinter allen schlechten Zeiten wieder diese gute lag. Er wusste, dass es so oder so eskalieren würde und er mit seinem Plan es nur verzögerte. Aber er musste sein Volk auch um den Willen aller anderen, dadurch führen, wenn er letzten Endes doch die Rettung sein wollte. Wenn auch die Rettung, aus etwas was er selbst verursacht hatte.
Er würde es schaffen, er würde hindurch gehen, bis zu den gutem Zeiten...
Bis zum Anfang.

bis zum Anfang (yona of the dawn ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt