6. Die Nachricht

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Marinettes Sicht


Freudig sprang ich aus dem Bett. Die Sonne schien in mein Gesicht und hinterließ ein wohliges Kribbeln auf meiner Haut. Ich ging pfeifend zu meinem Kleiderschrank, schnappte mir meine Sachen und zog mir meine altbekannten Alltagsklamotten an. ,,Tikki, aufstehen!'', rief ich meinem Kwami zu während ich meinen Pony richtete. Drei Tage waren seit dem Deal vergangen und es war bereits Donnerstag. Es störte mich jedoch gar nicht, denn Adrien und ich verbrachten in letzter Zeit viel Zeit miteinander und verstanden uns immer besser. Tikki meinte, dass Adrien meine Gefühle erwiderte, es fehlte lediglich der Kick indem ich ihn über meine Gefühle aufklärte. Ich hatte noch Zeit bis Montag, also konnte ich in Ruhe nochmal über alles nachdenken.

,,Warum bist du denn heute schon so früh wach?'', fragte Tikki und kam zu mir geflogen. ,,Ich habe heute einfach das Gefühl, dass da eine Überraschung auf mich wartet.'', ich zwinkerte dem roten Kwami zu und legte einen Teller voller Kekse auf meinen Schreibtisch. ,,Wenn du mit Überraschung Adrien meinst, dann weiß ich wieso du so aufgeregt bist.'', Tikki kicherte und flog zum dem Teller mit den Keksen. Mit einem ,,Danke'' fing sie an an einem der Keksen zu knabbern. ,,Kann gut sein.'', lächelnd öffnete ich die Luke zum restlichen Teil der Wohnung, ,,Lass dir das Essen gut schmecken, ich bin unten und esse dort.''. Ich verschwand aus meinem Zimmer und ließ Tikki in Ruhe essen. Polternd ging ich die Treppe hinunter und ging in die Küche. ,,Maman? Papa?'', rief ich auf meinem Weg. Da ich keine Antwort bekam und es ziemlich ruhig in der Wohnung war, vermutete ich, dass meine Eltern schon in der Bäckerei waren. So früh hätte ich das zwar nicht erwartet, aber als Bäcker hatten beide sehr viel zu tun, vor allem wenn es die besten in ganz Paris waren.

Nachdem ich gefrühstückt hatte, schnappte ich mir meine Schulsachen und Tikki aus meinem Zimmer und ging zur Schule. Ja du hast richtig gelesen, ich, Marinette Dupain-Cheng hatte es das erste Mal in meinem ganzen Leben geschafft zur Schule zu GEHEN. Glücklich ging ich die Treppen der Schule empor, als sich ein Arm um meine Schultern legte und ein Junge neben mir erschien. ,,Ich hätte ja nie gedacht, dass ich dich mal so früh in der Schule sehen würde.''. Ich drehte mich zu Adrien, der mich sogleich umarmte. ,,Guten Morgen Adrien. Ich wundere mich ja eher, was du so früh hier machst. Du bist ja auch nicht gerade immer pünktlich.''. Schon seit Dienstag riss ich mich zusammen und hatte zu stottern aufgehört. Ich klopfte mir immer noch jedes Mal innerlich auf die Schulter, wenn ich erfolgreich in ganzen Sätzen mit Adrien gesprochen habe. ,,Hey Alter, hey Marinette. Was verschafft mir die Ehre euch beide hier noch vor Schulbeginn anzutreffen?'', Nino kam mit Alya im Schlepptau zu uns und schlug mit Adrien ein. Alya und ich umarmten uns hingegen. ,,Du könntest ruhig mal öfter so früh zur Schule kommen, dann haben wir mehr Zeit für uns.'', meinte Alya und zwinkerte mir zu.

Gerade als ich etwas auf Alyas Kommentar erwidern wollte, stellte sich ein schwarzhaariges Mädchen zwischen mich und Adrien. Leider waren mir diese kalten, blauen Augen, die mich gerade ansahen, nur allzu bekannt. Amélie blickte mit einem selbstgefälligen Grinsen in die Runde und wandte sich dann an Adrien. ,,Adrien hättest du heute vielleicht Zeit? Ich würde gern etwas mit einem Freund unternehmen.'', jetzt lächelte sie engelsgleich den Jungen an und tat so, als wäre sie nicht eben noch dieser gefühlskalte Mensch gewesen. Ich wusste nicht was sie im Schilde führte, doch sie heckte irgendeinen Plan aus, mein Gefühl sagte mir das. Selbst Tikki meinte, dass eine dunkle Aura von ihr ausgeht. ,,Tut mir leid Amélie, aber ich habe heute Fechtunterricht und muss danach noch zu einem Fotoshooting. Vielleicht kannst du ja was mit Nino, Alya und Marinette unternehmen, sie sind großartige Freunde'', meinte Adrien und holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Amélie verzog für den Bruchteil einer Sekunde das Gesicht, jedoch fing sie sich schnell wieder. ,,Danke, aber nein. Ich hab so das Gefühl, dass deine Freunde mich nicht leiden können. Ich will euch kein Dorn im Auge sein. Bis später Adrien.'', Amélie drehte uns den Rücken zu und verschwand mit hoch erhobenen Schultern. ,,Oh wow, endlich mal vernünftige Worte aus ihrem Mund.'', murmelte Alya und verzog das Gesicht. ,,Da stimm ich dir zu Alter!'', meinte Nino. ,,Ich nicht. Was habt ihr gegen sie?'', Adrien verschränkte die Arme. ,,Mit ihr stimmt irgendwas nicht, ich hab kein gutes Gefühl bei ihr.'', sagte Alya und blickte zu ihrem Freund Nino. ,,Alter, ich weiß dass ist eigentlich was gutes jedem Menschen eine Chance zu geben, aber dieses Mal solltest du das lassen. Sei bitte nicht so naiv Dude!''. ,,Ihr kennt sie doch nicht mal richtig, geschweige denn versucht ihr sie kennenzulernen! Amélie ist ein nettes Mädchen. Sie kann zwar sehr anhänglich sein und teilweise ist sie auch nicht so nett, aber jeder hat eine Charakterschwäche. Tut nicht so, als würden wir keine Fehler machen.'', schnaubte Adrien und ich sah ihn mit großen Augen an. Wie kann er sie denn bitte so verteidigen? Aber das tat er auch jedes Mal mit Chloé. Er gab einfach jedem Mensch eine Chance. 

Miraculous - Schatten von ParisWhere stories live. Discover now