12.Ein Ausflug

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Marinettes Sicht

,,Marinette, komm schon, hör auf zu schmollen und beweg dich!", Alya rüttelte an meinem Arm und versuchte mich aus meinem Bett zu ziehen. Ich seufzte und ließ mich wie einen nassen Sack ziehen. ,,Ich will nicht.", murrte ich. ,,Oh doch du willst.", sagte Alya streng und ich konnte mir vorstellen, wie sie gerade die Arme verschränkte. Ich zuckte kurz mit den Schultern und versteckte mein Gesicht im Kissen. Ein resigniertes Seufzen entwich Alya und dann war es still. Ich spürte die Genugtuung endlich in Frieden zu schmollen, dich da hätte ich Alya wieder unterschätzt, denn ein paar Sekunden später zog sie abrupt an meinem Bein und ich fiel mit einem überraschten Aufschrei aus dem Bett.

,,Alya!", rief ich empört. ,,Anders hätte ich dich nicht rausbekommen.", amüsiert sah sie an mir herunter und zog mich an meinem Arm hoch. ,,Nur weil sich Adrien als Arschloch entpuppt hat, brauchst du dich nicht tagelang vor allen verstecken. Das Leben geht weiter! Und jetzt haben wir mal wieder so richtig Spaß wie früher.", meinte meine beste Freundin und deutete auf unsere Bilder, auf denen wir beide lächelnd und albernd zu sehen waren. Bei Adriens Namen zuckte ich zusammen und blickte leer auf den Boden. ,,Komm schon, Marinette, du bist doch sonst auch so ein starkes Mädchen.", sie legte ihre Hände auf meine Schultern und sah mich eindringlich an, dann lächelte sie leicht, ,,Sonst muss ich zu anderen Mitteln greifen.". Verwundert sah ich sie an, dann streckte die die Hand nach meinen Ohrringen aus.

,,Finger weg!", instinktiv hielt ich meine Hände vor meine Ohren und wich einen Schritt zurück. ,,Ich will nicht.", äffte sie mich von vorhin nach, dann sprang sie auf mich zu. Sekunden später landeten wir auf dem Boden und kabbelten uns um meine Ohrringe, nur um nach einigen Minuten kichernd und außer Atem auseinanderzugehen. ,,Okay okay, du hast gewonnen, wir gehen raus.", kicherte ich und das erste Mal konnte ich wieder von Herzen lachen und war nicht mehr so trüb. Alya strahlte wie ein kleines Kind und richtete kurz ihre Brille. ,,Dann los Süße, der Eiffelturm wartet auf uns!".

Nur kurze Zeit später standen Alya und ich vor der Bäckerei meiner Eltern und genossen die Wärme der Sonne. ,,Ein perfekter Tag, nicht wahr?", fragte Alya. Ich nickte lächelnd und begann in Richtung des Eiffelturms zu gehen. Alya folgte mir und wir unterhielten uns den ganzen Weg über die verschiedensten Themen. Seit einer Woche hatte ich mich schon vor allen gedrückt und war zu Hause geblieben, nicht mal in die Schule bin ich gegangen. Jetzt aber schoss neue Energie durch meinen Körper und ich fühlte mich wieder lebendiger. Als Ladybug war ich nur ein Mal auf Patrouille gewesen, eine Akumaattacke hat es noch nicht wieder gegeben, aber ehe es wieder eine gibt, könnte nicht mehr allzu viel Zeit vergehen, denn Hawk Moth nutzte jede Chance an die Miraculous zu kommen. Mein Herz hüpfte kurz bei dem Gedanken Chat Noir wiederzusehen. Ich hatte ihn noch nicht wieder sehen können und ich wollte die Auseinandersetzung schlussendlich klären. Natürlich hatte sich Alya schon beschwert, dass sie kaum über Ladybug berichten konnte in den letzten Tagen, aber vielleicht würde ich ihr dafür als Entschädigung ein Interview schenken.

Irgendwann kamen wir am Eiffelturm an und zufälligerweise war André auch da und verteilte Eis an die vielen verschiedenen Menschen, die sich auf dem Platz tummelten. Alya zog mich, kurz nachdem sie André entdeckt hatte, zu seinem Eisstand und lächelte dem kräftigeren Mann mit dem Schnurrbart entgegen. ,,Salut André. Ich und meine Freundin Marinette hätten gern ein Eis.". André lächelte und nahm seinen Eisportionierer in die Hand. ,,Ahhh oui chérie. Schön euch wiederzusehen.", trällerte er und gab jedem von uns ein Eis in die Hand. Alya eins mit einer blauen und einer roten Kugel und meins mit einer apricot und einer grünen Kugel. Der Anblick von den Kugeln versetzte mir einen Stich und ich erinnerte mich an den Tag, an dem ich zuletzt so ein Eis bekommen hatte.

,,Merci André. Au revior.", verabschiedete Alya uns und wir ging an den Rand des Platzes, um den vielen Leuten zu entkommen. Langsam verbesserte sich meine Laune wieder und ich begann das Eis zu essen. Wir genossen die Stille zwischen uns, bis ich mich bei einem ganz bestimmten Anblick verschluckte und dann mit großen Augen innehielt.
Adrien und Amélie standen Hand in Hand bei André und mir wäre fast das Eis wieder hochgekommen. Alya bemerkte meinen Stimmungsumschwung und sah an mir vorbei zu dem Paar gegenüber von uns. ,,Sieh nicht hin Marinette, gebe ihnen nicht diese Genugtuung.", wies mich Alya zurecht. Ich senkte meinen Blick und sah das Eis an. Andrés Eis zauberte einem seine große Liebe her, doch die Gefühle waren nun mal einseitig. Ich schmiss das Eis in den nächstbesten Mülleimer, da ich meinen Appetit verloren hatte. Resigniert lehnte ich mich an einen Pfeiler und sah zu Boden.

,,Ein Mädchen wie du sollte nicht so traurig aussehen.", eine ruhige Stimme ertönte hinter mir und ich richtete meinen Blick auf den Urheber. Luka. ,,Was ist mit dir passiert?", fragte er vorsichtig. Mein Blick huschte zu dem Paar zurück und ich zuckte zusammen. Luka sah mich überrascht an. ,,Oh es tut mir leid, ich wollte es nicht schlimmer machen. Du weißt ja, ich bin nicht so gut mit Worten.", er deutete auf seine Gitarre und lächelte. Ich schmunzelte leicht. ,,Alles gut, es ist nicht deinetwegen. Es ist nur... kompliziert.", ich zuckte mit den Schultern. ,,Dann solltest du dir einen einfacheren Weg suchen.". Ich sah ihn an und er lächelte. ,,Vielleicht hast du da recht.", ich lächelte ebenfalls. ,,Wenn du willst kann ich dir morgen nach der Schule mein neues Lied vorspielen. Voraussichtlich du kommst morgen wieder zur Schule.", schlug er vor. ,,Danke Luka, ich werde kommen.", sagte ich dankbar. ,,Dann sehen wir uns morgen.", er Wink mir zu und drehte sich zum Gehen. ,,Genau, bis morgen!", rief ich ihm hinterher und drehte mich zu Alya. Diese sah mich mit einem wissenden Lächeln an. ,,Der Kompass hat ja schonmal wegen diesem Jungen verrückt gespielt.".
Ich lächelte verlegen. Jeder Gedanke an Adrien und das unwohle Gefühl verbannt.


Und ich habe mich doch dazu entschieden auf dem Weg zur Jugendherberge ein Kapitel zu schreiben, da ich am Wochenende doch zu verplant war und ich den Koffer immer erst 5 Stunden vorher packe.
Ich hoffe euch hat's gefallen und ihr freut euch schon auf das nächste Kapitel am Montag!
Danke für die fast 100 Reads❤️

Einen schönen Tag euch allen :)
Eure miraculous-stories

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⏰ Last updated: Apr 01, 2019 ⏰

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Miraculous - Schatten von ParisWhere stories live. Discover now