N/A: Warum Thursenkessel? Eine Abwandlung von Hexenkessel: Ort, an dem ein unübersichtliches Durcheinander herrscht.
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Schmerzen, Feuchtigkeit, Dämmerlicht. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte Thor versucht mich in einem Fass heißen Met zu ertränken. Bitterer Geschmack lag auf meiner Zunge. Mir war entsetzlich heiß und gleichzeitig tanzten auf meinen Zeichnungen Schauer unbekannter Herkunft.
Ich krümmte mich vor Schmerzen. Mein Inneres zog sich zusammen, nur um sich wieder explosionsartig auszudehnen. Dann fing alles von vorn an. Ich roch Blut und Erbrochenes.
Blinzelnd versuchte ich im Halbdunkeln zu erkennen, wo ich mich befand. Überall Eiswände.
Es war der blanke Eisboden, auf dem ich lag, in einer Pfütze aus blauem Blut. Ich berührte es mit meinen Fingern und malte unkoordiniert Kreise darin, bis mir aufging, dass ich in meinem eigenen Blut lag.
Stöhnend rollte ich mich auf den Rücken. Über mir Eis. Gletschereis. Ich befand mich nicht mehr in der Nähe des Eispalastes meines Bruders. Ich erinnerte mich an Kampfgeräusche, plötzliche Übelkeit, die sich von meinem Magen aus rasend schnell über meinen ganzen Körper ausbreitete.
Was war passiert? Wo war ich? Ich versuchte mich aufzurichten, doch meine Beine gaben nach. Ich starrte auf meine zerrissene Kleidung. Mühsam tastete ich nach meinem unteren Rücken, um zu erfühlen, ob ich mir irgendetwas gebrochen hatte, solche Schmerzen tobten dort. Die Wirbel fühlten sich normal an. Ich schloss kurz die Augen.
Mühsam versuchte ich die heraufdrängende Erinnerung zu unterdrücken, als die Chitauri mir mit irgendeinem Gegenstand einen Wirbel nach dem anderen brachen.
Ich lag in einer Eishöhle, nicht in der Welt der Chitauri. Ich lag hier in meiner Geburtsgestalt – nicht als gewandelter Ase. Bei Yggdrasil, warum kam ich nicht hoch?
Ich probierte Magie zu weben, doch bekam ich weder ĺsgaldur noch Seiðr zu fassen. Warum konnte ich nicht auf meine Magie zugreifen? Warum heilten meine Wunden nicht? Noch immer blutete ich aus zahlreichen Schnittwunden. Hatte ich gekämpft? Wütend unterdrückte ich die aufkommende Panik. Sie würde mir nicht helfen.
Stöhnend drehte ich mich zur Seite und musterte den Boden. Blankes Eis – keine Linien. Nochmals ließ ich meinen Blick durch die Höhle gleiten. Jetzt erst fiel mir das seltsame Glitzern im Eis auf. Magiehemmer. Ich war machtlos. Noch einmal versuchte ich auf die Beine zu kommen, griff nach den Eisvorsprüngen an der Wand, rutschte ab und stürzte zurück auf den Boden. Ich schrie in hilfloser Wut auf.
»Loptr! LOPTR!«
»BYLEIST!«
»Loptr?«
»JA! Hier – irgendwo in einer Höhle.« Erstaunlich wie schnell man eine trockene Kehle vergessen konnte, wenn man Hilfe erahnte. Ich musste nicht lange warten, bis ich vorsichtige Schritte hörte und dann tauchte die riesige Gestalt von Byleist in der Höhle auf.
»Loptr!« Byleist stürzte zu mir. Ich sah Betroffenheit in seinem Gesicht. »Was ist mit dir passiert?«
»Ich weiß es nicht.«
Er kam zu mir herab und ich fühlte seine Hände, die mich ergriffen und hochhoben.
»Jetzt kann dir nichts mehr passieren, Loptr. Ich werde dich beschützen. Wenn es erforderlich sein sollte – mit meinem Leben.«
Ich verstand nicht ganz die Feierlichkeit in seiner Stimme. Das plötzliche Hochheben und die schaukelnde Bewegung weckten Schwindel in mir. Mein Magen rebellierte, doch scheinbar gab es nichts mehr in mir, was seinen Weg nach oben suchte.
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Prinzenrolle 2 (Thorki)
FanfictionTeil 2 zu Prinzenrolle - jetzt mit dunkler Füllung. Thor und Loki müssen, vor ihrer geplanten Weltenreise, erst noch einen Auftrag erfüllen: Verhandlungen in Jotunheim, über die Rückgabe der Urne. Doch mit dem Gott des Schabernacks an seiner Seite...