Nikki:
Ich wusste das sie etwas im Schilde führten, Collin wäre nie einfach so aufgetaucht und hätte mich regelrecht gezwungen das Haus zu verlassen, aber vielleicht war es wirklich an der Zeit einfach wieder zu versuchen etwas zu Leben. Ich wusste das sie sich alle Sorgen machten und ich selbst machte mir langsam Sorgen, denn wie ich lebte die letzten Monate war auf keinen Fall gut für das Baby. Collin entführte mich an den Strand, wo wir einfach nur still nebeneinander saßen und auf das Meer sahen. Irgendwann stand er aber einfach auf, hielt mir seine Hand hin und führte mich zurück. Natürlich sah ich das Licht an war, und ich musste leicht lächeln als wir über den Garten zu der Terasse kamen und ich das Rudel plus Sue, Charlie und Billy sah. Ich liebte Leah in diesem Moment einfach so sehr dafür, denn auch wenn ich es nicht zeigte, genau das brauchte ich mehr als alles andere. Meine Oyáte. Ich hatte von Old Quil endlich die Sprache gelernt und seit dem meine Träume immer verrückter wurden, hatte ich mich ihm anvertraut, ich meine er war der Medizin Mann von Push oder zumindest so etwas in der Art. Er hatte auf jedenfall jede Menge verrückter Kräuter in seinem Haus und kannte einfach jede einzelne Legende. Ich glaubte sogar, das er eigentlich schon längst unter der Erde liegen müsste schon allein weil Quil mir irgendwann mal erzählt hatte, das er seinen Großvater wirklich nur so alt kannte. La push war eben doch eine eigene Welt irgendwie.
Die Videos waren wirklich einfach nur wundervoll, ich sah klein Jake, den Teenie Jake und dann kamen auch schon fast die Zeiten wo sie sich alle verwandelten nach und nach. Bella tauchte immer öfters in den Videos auf und als eine Szene kam wo sie und Jake heiße Küsse tauschten am Strand bei einer Feier musste ich lachen, denn Paul knurrte leise und Bella wurde einfach nur knall rot, da ihr Vater ebenfalls mit im Raum war. Als die anderen mein Lachen hörten, schossen alle Köpfe zu mir und sie sahen mich erstaunt an. Ich bekam mich gar nicht mehr ein bei den Blicken und endlich entspannten sich alle wieder. Man sah wie Leah und Embry irgendwann heimlich gefilmt wurden wie sie rum machten und dann sah man plötzlich auf der letzten DvD sachen von meinem ersten Lagerfeuer mit ihnen, man sah mich und Jake wie wir uns anzickten, wie wir damals am Strand gewesen waren und er mich in das Meer geschmissen hatte, wie wir in seiner Werkstatt standen, meine Veränderung, seine Veränderung und das letzte was man sah waren wir beide Arm in Arm auf der Hochzeit von Leah und Embry. Ich lächelte, legte eine Hand auf meinen Bauch und sah zu Billy, der wieder Tränen in den Augen hatte, so wie ich.
Er nahm erneut meine Hand und in diesem Moment spürte ich wieder einen leichten Tritt. Sofort legte ich Billys Hand auf meinen Bauch und als auch er es spürte leuchteten seine Augen und er fing an zu lächeln. Ich sah wieder zum Fernseher, da Leah die DvD gestoppt hatte und stutz etwas. Das Standbild zeigte unseren Tisch auf der Hochzeit von Leah und ich beugte mich etwas vor um genauer hinzusehen. „Wer sind die Frau und der Mann da bei Jake und Seth?" Sie sahen mich alle an und dann wieder zu dem Fernseher. „Welche Frau und welcher Mann? Da steht niemand", sagte Paul und ich blinzelte kurz mit meine Augen. Natürlich standen da zwei Leute. Als ich genauer hinsah, sah ich aber, das sie wie eine Art Umriss waren, sie waren wie verschleiert und aus den Augenwinkeln sah ich wie Old Quil und Billy sich ansahen, bevor Old Quil mich intensiv ansah. Okay, vielleicht bildete ich es mir wirklich nur ein und es war einfach eine Spieglung von irgendetwas.
Je später es wurde um so lockerer und fröhlicher wurde ich. Ich lachte wirklich wieder und auch als immer wieder Geschichten von früher erzählt wurden, wurde ich nicht einmal so traurig wie es die letzten Monate gewesen war. Mir ging es seit Monaten etwas besser und das merkten auch die anderen. Ja ich brauchte sie alle und irgendwann kam mein Bruder zu mir und legte einen Arm um meine Schulter. „Ich komme morgen vorbei und wir beide werden das Kinderzimmer fertig machen Nikki. Es wird Zeit, der kleine scheißer da drin kann jeden Tag kommen." Er legte eine Hand auf meinen Bauch und ich musste wieder lachen. „Sam, ich bin im siebten Monat, er wird noch etwas länger in mir bleiben". „Ja ist ja auch egal, aber es wird trotzdem Zeit für ein Kinderzimmer". Ja er hatte Recht, es wurde Zeit. Da Jake nicht mehr da war, hatte ich beschlossen, das das Kinderzimmer oben neben dem Schlafzimmer kommen würde. Dieser Raum wurde eh nie benutzt und es standen nur alte Kartons drin, die auch in die Garage konnten. „Jungs, morgen Kartons schleppen und streichen." Ich musste lachen bei der Anweisung und sah die freudigen Gesichter der Mädels. „Das heist wir gehen Kinderzimmer und Babysachen shoppen?", rief Ashley freudig und ich verdrehte die Augen. Willkommen in meiner persönlichen Hölle.
In dieser Nacht träumte ich das erste mal von Jake, ich hatte schon öfters Träume von ihm gehabt klar, aber dieser Traum war anders. Wir waren am Strand, saßen einfach nur da und sahen auf das Meer, wie wir es so oft gemacht hatten, als er noch lebte aber dennoch war etwas anders. Ich spürte ihn richtig. Ich spürte seine Arme um mich, seine Wärme, seinen Atem an meiner Haut und auch seine Lippen als er meinen Nacken küsste, die Stelle wo er mich damals markiert hatte. Ich schloss meine Augen und lehnte mich noch mehr an seine Brust, ich wollte einfach nie wieder aufwachen, in meinen Träumen war ich glücklich, denn hier konnte ich bei ihm sein.
„ Koah, pa ki tay",sagte er plötzlich und als ich meine Augen öffnete, lag ich in meinem Bett, die Sonne ging bereits auf und ich seufzte einfach nur. „Wieder nur ein Traum", sagte ich zu meinem Bauch, nachdem ich eine Hand drauf gelegt hatte und lächelte leicht. Bald war ich nicht mehr alleine in diesem Haus und ich hoffte einfach so sehr, das unser Sohn, so sein würde wie Jake. Ich quälte mich aus dem Bett, schlufte in das große Badezimmer und ging erst einmal duschen. Die Mädels und die Jungs würden sehr bald schon auftauchen, denn der Tag war voll und ganz durchgeplant. Während die Jungs das Kinderzimmer fertig streichen würden und die Möbel aufstellen würde, würden wir Mädels shoppen gehen. Kleinzeugs und Anziehsachen, was man eben so brauchte.
Ich war gerade fertig damit mich anzuziehen, als ich auch schon lautes Lachen und gegröhle von unten hörte. Ich musste schmunzeln als ich die Treppe hinabstieg und meine Freunde in großen Wohnzimmer verteilt sah. Ashley und Leah kamen gerade aus der Küche und hielten beide eine Tasse Kaffee in der Hand. Das brauchten sie immer am frühen morgen. Bella war ebenfalls da und sie sah genauso müde aus wie ich mich fühlte. Es war so ätzend menschlich zu sein unter all diesen Wölfen. „Ich habe die Schlüssel von Paul's Truck geklaut, und Leah fährt Embry's Truck, ich denke so haben wir genug Stauraum für die ganzen Sachen die du noch so brauchst", erklärte sie mir, nachdem sie mich zur Begrüßung umarmt hatte. Ich nickte nur, denn im Grunde wusste ich nicht einmal was wir alles so kaufen sollten. Die Grundausstattung wie Kinderbett, Kleiderschrank und Wickeltisch hatte ich nämlich schon in der Garage stehen, das mussten die Jungs nurnoch aufbauen, nach dem streichen.
„Ich freu mich yeeyyy",sagte ich gespielt und Bella fing an zu lachen. Da waren wir beide uns sehr gleich, wir hassten shoppen. Aber sie hatten ja alles Recht, so langsam wurde es Zeit, das wir alles fertig bekamen für Yuma und ich war einfach nur froh, dass meine Familie mir dabei half.
Der Tag in Port Angeles war mehr als nur die Hölle geworden und ich machte wirklich drei Kreuze, als wir gegen Abend endlich wieder bei Jake Zuhause ankamen. Von draußen hörte man die Jungs lachen, sie waren ganz eindeutig fertig und als wir hinein gingen, stand sogar schon das Essen auf demTisch. Ich staunte wirklich nicht schlecht, ging aber davon aus, das Emily hier gekocht hatte, denn sie saß ebenfalls schon am Tisch. „Da seid ihr ja endlich Mädels, habt ihr den Babyladen leer gekauft oder was?", fragte Paul, der Bella sofort auf seinen Schoß zog und sie innig küsste, manchmal dachte ich wirklich er war auf sie geprägt so wie er sich ab und an verhielt.
„Ich wäre nach drei Stunden schon wieder hier gewesen aber die da konnte gar nicht genug bekommen", sagte ich und zeigte auf Ashley die mir nur die Zunge hinaus streckte. Ich musste lachen und gemeinsam aßen wir zu Abend. Nachdem wir dann auch gemeinsam die letzten Sachen im Kinderzimmer verstaut hatten und ich mich ungefähr eine Millionen mal bei Sam und den anderen bedankt hatte, schon alleine weil sie wirklich das Stammestattoo an die Wand gemalt hatten und mich damit unglaublich glücklich gemacht hatten, war ich wieder alleine. Collinhatte wie so fort angeboten zu bleiben, was er durch aus öfters tat, aber so langsam sah auch ich ein, dass ich wieder am Leben teilnehmen musste, so schwer es auch für mich war.
Collin hatte bevor er gegangen war, den Kamin noch angemacht für mich und nun lag ich aufder Couch, mit einer Tasse heißem Tee in der Hand und sah einfach nur in die Flammen und entspannte. Mir tat wirklich alles weh vom ganzen tragen und laufen aber es hatte sich gelohnt. Meinem Sohn würde es wirklich an nichts fehlen.
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Koah, pa ki tay- Zeit nachhause zu gehen
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The Wolves // Shadows - Complete
FanfictionWochen sind seit dem Tod von Jacob vergangen, Nikita versucht weiter zu Leben ohne ihn, was ihr nicht gut gelingt. Überall sieht sie ihn, spürt sie ihn und langsam denkt sie, dass sie verrückt wird. Die Geburt ihres Sohnes steht kurz bevor, das Rude...