Mit wackeligen Schritten gehe ich auf den Vorhof zu. Mittlerweile sind auch die Hexen hier.
,,Hey! Jetzt ist genug! Ihr wollt mich? Dann nehmt mich mit. Ich will dieses Spiel endlich beenden."
,,Fynn, halt den Mund und verschwinde wieder ins Schloss! Du hast keine Ahnung, was du da redest!", schreit mich Lulu an, aber es kümmert mich nicht, denn ich habe einen Entschluss getroffen.Schelmisch grinsen mich die Hexen an und befehlen mir näher zu kommen.
,,Ich möchte einen Deal."
,,Einen Deal sagst du? Warum sollten wir einen Deal mit einem jämmerlichen Menschen eingehen?"
,,Weil ihr mich als Opfer braucht. Das weiß ich ganz genau. Und wenn ihr mir den Deal verweigert, werde ich wieder flüchten, sodass ihr mich nicht so schnell wiederfindet."
Nach einer kurzen Besprechung haben sich die Hexen dazu entschieden, sich meinen Deal zumindest mal anzuhören.
,,Ich werde mit euch kommen, wenn ihr mir versprecht, dass ihr danach die Menschenwelt, Lucifer und alles andere Existente auf Ewig in Ruhe lasst.
Natürlich werde ich dann auch als euer Opfer dienen, auch wenn ich nicht weiß wofür. Klingt vielversprechend, nicht?"
Wieder murmeln die Hexen untereinander, diesmal dauert es aber länger. Währenddessen sehe ich aus dem Augenwinkel, wie mich Lulu und Dracula fassungslos anstarren.,,Wir haben uns entschieden. Der Deal gilt. Komm herüber und lass uns den Pakt schließen."
Mit vorsichtigen Schritten gehe ich auf die Hexen zu und schaue Lulu ein letztes Mal in die Augen. ,,Ich liebe dich. Alles wird gut", flüstere ich ihm zu, aber weiterhin steht er geschockt da ohne mit der Wimper zu zucken.,,Du musst mir jetzt deine Hand geben, dann ist der Pakt besiegelt", sagt mir eine nett wirkende Hexe mit beruhigender Stimme.
Und ich befolge ihre Anweisung.
Plötzlich wird alles dunkel um mich herum und ich spüre, wie mich jemand hochhebt und, ich nehme an, auf einen Besen setzt. Danach geht alles sehr schnell und ich verliere jegliche Orientierung.Ich kann wieder sehen. Scheint so, als hätten sie eine Art Verdunkelungszauber auf mich angewendet.
Doch kaum kann ich wieder etwas sehen, waren wir auch schon weit von Draculas Schloss entfernt.
Erst jetzt bemerke ich, dass ich auf dem Besen der freundlicheren Hexe sitze.
Sie hat wallendes, blauschwarzes Haar und ist recht jung. Sie trägt einen großen, schwarzen Umhang, wie alle anderen Hexen. Doch mit ihrem Aussehen will ich mich jetzt nicht befassen.
Unter uns bemerke ich den Cerberus, der ganz entspannt mit uns mitläuft.
Dafür, dass sie alle eine so große Szene gemacht haben, wirken sie eher ruhiger als bösartig.Nach einer Weile fliegen wir am Bahnhof vorbei, an dem Lulu und ich ausgestiegen sind.
Ich frage mich wie es ihm jetzt geht.. ich hoffe er versteht meine Entscheidung und kann mir das irgendwann verzeihen.,,D-Du.. ahm.. sag mal, wohin fliegen wir eigentlich?", frage ich die Hexe, die den Besen fliegt.
,,Aaah, du hast deine Zunge also doch nicht verschluckt! Haha!"
,,Öhm.. nein. Also?"
,,Wir fliegen zum Hexenlager, in der Unterwelt. Aber keine Sorge, dort ist es nicht so, wie man denkt. Sie sieht eigentlich genau so aus, wie eure Welt. Nur mit anderen Bewohnern und Wesen."
Abwesend nicke ich. Kann das sein? Die Unterwelt soll aussehen, wie die Menschenwelt? Naja, ich werds wohl selbst bald sehen.
,,He, Bürschchen! Wie heißt du eigentlich?"
,,I-Ich?? Ich heiße Fynn... und du?" Still beiße ich mir auf die Zunge, ich hätte das sicher nicht fragen dürfen.
,,Also ich bin Lydia! Freut mich sehr. Ich mag deine blonden Haare. Hihi!", lacht sie mir zu und schaut wieder nach vorne, um sich aufs Fliegen zu konzentrieren.
Also für eine Hexe ist die ja echt komisch drauf.Angespannt versuche ich die Landschaft zu genießen, aber mir gehen die Gedanken, was sie alles mit Opfer meinen könnten, nicht aus dem Kopf.
Mittlerweile fliegen wir schon seit einigen Stunden, denn die Sonne geht schon langsam unter.
,,Wir sind gleich da!", ruft mir Lydia mit fast schon hysterischer Stimme nach hinten, weil sie sich so freut.
Ich merke, dass gerade alle Hexen in sehr guter Stimmung sind. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie endlich heim kommen.Plötzlich erscheint wie aus dem nichts ein gigantisches Portal.
,,Was ist das?!"
,,Das ist das Portal, das die beiden Welten miteinander verbindet! Endlich wieder nach Hause! WUHUUUU!"
Mit Vollgas rasen wir auf das Portal zu und irgendwie übernimmt mich die gute Stimmung der Hexen und ich freue mich richtig drauf, die Unterwelt zu sehen.Mit einem Schwung durchqueren wir das Portal und die Unterwelt ist wirklich genau so schön, wie Lydia sie beschrieben hat.
Von Weitem erkenne ich ein riesiges Dorf, auf das wir zufliegen.
,,Wir sind da."
Doch plötzlich vergeht mir das gute Gefühl wieder und ich bekomme Angst.
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In Satans Fängen
RomantikFynns Familie wird wöchentlich von Satan höchstpersönlich besucht. Alles muss perfekt sein, sonst droht etwas Schlimmes zu passieren. Er weiß gar nicht, wie es ist, nicht in Satans Fängen zu hängen ... doch an Fynns 20. Geburtstag ändert sich alles.