Kapitel 8 (Walachei)

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,,Sehr geehrte Fahrgäste, in Kürze werden wir das Ziel erreichen. Bitte halten sie ihr Gepäck bereit. Nächster Halt: Walachei."

Müde rappel ich mich von Lulus Brust hoch und schaue aus dem Fenster, doch es ist Nacht und ich kann die Landschaft nicht beobachten.
,,Babe, alles ok?"
Jetzt nennt er mich auch schon Babe... geht ein bisschen schnell mit den Spitznamen.
,,Ja alles ok. Ich vermisse nur meinen Strand..."
,,Es tut mir wirklich leid... aber du weißt, es musste sein."
Mit traurigem Blick schaut mir Lulu in die Augen und ich bemerke, dass es ihm wirklich leid tut.
Der Strand war nun mal ein wichtiger Teil meines Lebens, immer wenn ich dort war fühlte ich mich so schwerelos.
,,Ach, schon ok! Hauptsache ich bin nicht allein, sondern mit dir."
Mit einem Kuss lösen wir die Kuschelei auf und ziehen uns wieder die Kleidung an.
Ich frag mich, ob uns jemand gesehen hat. Bei dem Gedanken werde ich ganz rot vor Scham...
,,Was denkst du grad, Babe?"
,,Nichts Wichtiges. Wir sollten uns fertig machen! Jetzt zieh dich doch endlich an, bevor sich noch jemand in deinen heißen Sixpack verknallt!"
Lauthals lachen wir beide los und er zieht sich an.

Nach etwa 10 Minuten hören wir die letzte Durchsage: ,,Sehr geehrte Fahrgäste, Sie haben Ihr Ziel erreicht. Die Walachei."
Endlich... ich bin schon ganz gespannt, wie dieser Bekannte von Lulu so ist.

Nachdem wir aussteigen hält mich Lucifer plötzlich etwas grob am Arm fest und wird ganz ernst.
,,Hör mal, Fynn. Mein Freund wird uns sicher gerne für eine Zeit bei sich wohnen lassen. Er ist ganz nett... aber manchmal auch zu nett. Lass dich bitte nicht von ihm anmachen, hast du verstanden? Ich teile nämlich nicht gerne. Ansonsten muss ich ihm den Kopf abreißen."
Mit einem erzwungenem Lächeln sieht er mich an und wartet auf eine Antwort.
Er meint es echt todernst mit mir.
,,Natürlich nicht! Ich bin ja kein Flittchen." Leicht stoße ich ihn mit dem Ellbogen in die Seite, um ihm diesen ernsten Blick aus dem Gesicht zu holen. ,,Jetzt lass uns bitte gehen, Mister Eifersüchtig."

Belustigt setzen wir unseren Weg händchenhaltend fort.
Wir haben die Walachei erreicht.

,,Wie lange dauert es denn noch...? Ich kann schon nicht mehr!"
Ich klinge wie eine Zicke, aber das ist mir gerade so egal. Ich bin hungrig, müde und mir ist kalt.
Ich habe sogar jegliches Zeitgefühl verloren. Aber es ist noch Nacht, also nehme ich mal an wir sind noch nicht allzu lange unterwegs.
,,Gedulde dich noch etwas, Schatz. Es ist nicht mehr weit."
Ich kann echt nicht mehr. Ich glaube ich brauch 'ne Pause.
,,Lass uns bitte hier eine Pause machen. Am besten solange, bis es hell wird! Ich kann sowieso nichts sehen und stolpere andauernd über Steine."
,,Ok. Lass uns was essen, du hast bestimmt einen Riesenhunger!"
Herzlich drückt er mich mit seinem Arm an seinen Körper und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Da ist sie wieder... diese Geborgenheit.

,,Du, Luluuu..."
,,Ja?"
,,I-Ich l-liebe dich!"
,,Hahaha! Ich liebe dich auch mein Kleiner!"
Total erschöpft lassen wir uns zu Boden fallen und ich packe unseren Proviant aus.
,,Also, wir hätten hier Sandwiches, dann Sandwiches, und noch mehr Sandwiches! Was davon darf ich Ihnen anbieten, Monsieur?"
Ich muss das Lachen so sehr zurückhalten, doch am Ende platzt es doch aus mir raus.
,,Ach Gottchen Fynn, du kannst so überdreht sein, wenn du müde bist. Ich finde das echt süß."
Sexy funkeln mich seine strahlend hellen gelben Augen an, die ich sogar bei dieser Dunkelheit erkennen kann und ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht schießt.
,,Ich nehme bitte eins von Ihren Schinken-Käse-Sandwiches, werter Herr."
Jetzt muss auch er lachen. Wir lachen so lange, dass wir ganz aufs Essen vergessen haben.

,,Fynn. Du bist mein größter Schatz, weißt du das eigentlich?"
,,Das musst du mir aber schon beweisen!"
Verführerisch versuche ich ihm ins Gesicht zu blicken, das ich kaum erkennen kann.
,,Wenn du das so willst!"
Wild packt er mich an der Hüfte und setzt mich auf seine Schoß.
,,S-so ernst meinte ich das gar n-nicht..."
Mir wird plötzlich ganz heiß. Aber diese Wärme geht von Lulus Körper aus. Liegt wohl daran, dass er Satan ist.
,,Das ist mir egal, mir ist es auch egal, dass wir im Freien sind."
,,Abe-" Und bevor ich ihm widersprechen kann küsst er mich. Zuerst bin ich total überrascht, dann lasse ich mich aber auf den Kuss ein.
Er küsst mich ganz langsam, dann immer fester und wilder.
Vorsichtig zieht er mir die Kleidung vom Leib.
Gott, jetzt machen wirs schon wieder? Ich hab doch grad erst meine Jungfräulichkeit verloren... aber ich kann mich nicht wehren... er ist einfach zu heiß...
Nun, jetzt haben wir halt wieder Sex...

Nachdem wir beide auf der Wiese gekommen sind, kuscheln wir uns gegenseitig im Gras.
,,Wo bleibt eigentlich mein Sandwich, Herr Ober?"
Grinsend hole ich uns die Sandwiches und wir essen sie in Ruhe und legen uns noch für eine Runde Schlaf ins Gras.
,,Ich liebe dich, Kleiner. Bis zum Mond und wieder zurück!"
,,Ich liebe dich noch viel mehr, Lulu."
Und mit diesen Worten düse ich auch schon ins Land der Träume.

Morgen werde ich endlich Lucifers Bekannten kennenlernen...

In Satans FängenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt