Kapitel 5 (Ganze Wahrheit)

7.5K 267 73
                                    

,,Also?", frage ich Lucifer nach endlosem Warten.
,,Nun, die Idee dafür, dich von der Außenwelt abzuspalten, um dich zu beschützen, kam allein von mir.
Ich habe damals deine Eltern als Wächter auserwählt, da sie sich in sowhol in der Menschenwelt, als auch in der Unterwelt sehr gut aukannten und sie gute Krieger waren. Außerdem wollten sie gerne Wächter werden. Damals waren sie noch kein Ehepaar, deshalb ließ ich sie schwören, keine Kinder zu bekommen, da sie sonst sich selbst und ihr Kind in Gefahr kämen. Und sie schwuren es auch... trotzdem bekamen sie dich dann."
Das klingt gerade so, als wäre er gar nicht glücklich über meine Geburt.
Irgendwie fühle ich much gekränkt... aber sollte mir das bei ihm nicht egal sein?

,,Aber ich nehme alles auf mich. Ich habe schlimme Schuldgefühle gehabt, da ich Menschen als Wächter berufen habe. Ich hätte deine Eltern in Ruhe ihr Menschenleben leben lassen sollen.
Und als deine Mutter mir kundmachte, dass sie ihren Schwur brach und mit dir schwanger wäre, konnte ich nicht anders als euch zu beschützen. Deine Eltern sind sehr enge Freunde von mir und ich wollte dich unbedingt kennenlernen, und nicht deinen Kopf in den Händen irgendeiner rachsüchtigen Hexe sehen."

Man merkt ihm richtig an, dass er immer noch schwere Schuldgefühle hat.
Ich glaube ihm. Zumindest versuche ich das.

,,Jetzt ergibt es auch Sinn. Es tut mir leid, dass ich mich von euch abgeschottet habe, aber der Schock war einfach viel zu groß. Bitte richte meinen Eltern aus, dass ich sie sehr vermisse und dass es mir unglaublich leid tut, dass ich einfach abgehauen bin, ohne mich zu verabschi..."

,,Fynn...", unterbricht er mich mit zittriger Stimme. ,,Das war das nächste, das ich dir mitteilen wollte. Deine Eltern wurden von Dämonen entführt und umgebracht."

Warte. Was?! Nein. Nein nein nein nein nein nein NEIIIN.
,,Das kann nicht sein!", brülle ich ihn schluchzend ins Gesicht.
,,Es tut mir leid, aber ich konnte sie nicht retten."
,,Wann ist das passiert Lucifer? Sag es mir, bitte!"
Ich bekomme kaum noch Luft vor Aufregung. Meine Tränen laufen mir übers ganze Gesicht und tropfen auf mein T-shirt, das mittlerweile komplett durchnässt ist.
,,Es passierte 2 Tage nach deinem Verschwinden..", antwortet er mir mit einer ruhigen Stimme.
,,WARUM BIST DU NICHT FRÜHER GEKOMMEN?!?"
,,Fynn ich wäre sofort gekommen, wenn ich gewusst hätte, wo du steckst! Ich weiß, deine Wut ist groß, aber wir müssen dich sofort hier wegschaffen. Wenn ich dich gefunden habe, werden die Hexen nicht mehr lange brauchen. Du steckst in großer Gefahr! Ich will dich nicht auch noch verlieren..."

Ich brauche etwas Zeit, bis ich mich beruhigt habe, dann schaue ich in Lucifers verwirrend schönes und beruhigendes Gesicht um mir Mut zu zuspielen, aber es hilft nicht.
,,Ich bin zu schwach, um zu flüchten. Ich möchte einfach hier vergammeln, bis mich die Hexen oder Dämonen oder was auch immer finden und töten. Ich möchte dieses Leben nicht, verstehst du das?"
Schluchzend falle ich vom Sessel auf die Knie. Mein ganzer Körper fühlt sich nur noch an wie schmelzender Wackelpudding.
Ich brauch eine Umarmung, jemand der für mich da ist. Ich fühle mich mein Leben lang schon alleine und im Stich gelassen und jetzt erfahre ich sogar, dass meine Eltern tot sind. Es ist alles meine Schuld, nur meine. Ich wünschte ich wäre nie geboren worden...

Plötzlich spüre ich, wie mich Satans muskulöse Arme von Hinten umschließen. Nach längerem ,,reglos-tun" gebe ich nach und umarme ihn auch. Ich fühle mich so geborgen in seinen Armen... das habe ich schon bei seiner ersten Umarmung an meinem Geburtstag gespürt. Bin ich etwa in ihn verknallt?

Langsam bewegt er seine Finger zu meinem Gesicht und drückt es vosichtig vor seins. ,,Fynn. Ich möchte für dich da sein und dich beschützen." Und ehe ich antworten konnte presste er plötzlich seine Lippen auf meine. Seine Lippen sind ganz weich und angenehm.
Schüchtern erwidere ich seinen Kuss und es kommt zu einer Knutscherei.
Das ist mein erster Kuss und er ist wundervoll.
Ja, ich bin in Lucifer verknallt.

,,Ok, lass es uns tun. Verschwinden wir von hier.", flüstere ich ihm ins Ohr und er gibt mir noch einen zufriedenen Kuss.

In Satans FängenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt