Das Klopfen - du kannst nicht entkommen

Kapitel 8

Zuhause angekommen, schlug er die Tür laut zu. Er war wütend. Und sauer.

Das kann doch nicht war sein. Er hätte es sein können. Aber anscheinend war er es nicht. Da wurde Raiden klar, dass es jeder sein könnte. Jeder könnte die Drohung verfasst haben, absolut jeder. Wer weiß, vielleicht hasste jemand ihn so sehr, dass er ihm in die Schuhe schieben wollte, die Absicht zu haben, ein Kind umzubringen. Wer würde da schon die richtigen Initialen angeben. Es schien ihm unmöglich, dieses Rätsel zu lösen. Also versuchte er, auf andere Gedanken zu kommen.

Er ging zum Kühlschrank und holte eine Dose Bier heraus, öffnete sie und trank sie innerhalb von Sekunden aus. Den Nachmittag verbrachte er, indem er einen Thriller las.

Spät abends wollte er sich schlafen legen. Er hatte so viel Stoff zum denken. Über Ryan und über die Drohung. Und über die alte Dame. Deswegen hatte er nicht geahnt, dass er diesen Abend keine Ruhe finden würde.

Zwei Stunden später wurde er wach. Er wachte immer wegen jedem kleinsten Geräusch auf. Unruhe kam in ihm auf. Oh nein! Auf einmal wieder ein Klopfen. Diesmal lauter. Das konnte doch nicht Einbildung sein? Er sprang schnell auf und griff nach dem Messer, das er extra für das nächste Klopfen auf seinen Nachttisch gelegt hatte und rannte zum Abstellraum. Alles was er wollte, war zu wissen, was oder wer das war. Und dass es aufhörte. Denn so langsam machte es ihn verrückt.

Er riss die Tür auf und Panik und Angst sah man in seinen Augen.
"Verflucht!", rief er. Er hatte vergessen das Licht anzumachen. Also suchte er schnell nach dem Lichterschalter. Dann schaltete er das Licht an.

Nichts! Das war unmöglich! Nein, es musste doch irgendeinen Hinweis geben, der sagte, er war nicht verrückt. Und tatsächlich. Er hätte schwören können, dass der verstaubte Schreibtisch, wo anders stand. Es musste so sein. Hier musste irgendwas oder irgendwer sein. Es gibt keine Geister, redete er sich ein, obwohl er sich dessen im Moment nicht mehr so sicher war. Er wiederholte es immer wieder: Es gibt keine Geister. Es gibt keine Geister. Es gibt keine Geister.