𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁 𝟣𝟢

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Die Zimmertür wird aufgerissen und sobald ich Coras Gequietsche höre, bin ich schon wieder hellwach.

Mittlerweile ist es mein letzter Abend, hier im Krankenhaus und ich muss zugeben, ich habe die Woche ganz gut überstanden, denn ich hatte wirklich viel Besuch. Morgen früh werde ich entlassen, und kann schon übermorgen wieder in die Schule. Yeah.

Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich glaube ich habe die Schule wirklich ein bisschen vermisst. Naja, es ist nicht besonders toll mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus zu liegen.

"Ich hab dir Erdbeerkuchen mitgebracht!"

Cora setzt sich an's Bettende und hält mir stolz den Kuchen vor die Nase. "Ist selbst gebacken." Sie lächelt breit. 

"Wow Cora. Das wäre doch nicht nötig-", aber sie lässt mich nicht ausreden. "Oh doch. Ich kann doch nicht zulassen, dass du diesen Krankenhausfraß zu dir nimmst!" Sie schielt zum Tisch neben mir herüber, auf dem ein Teller mit einer trockenen Scheibe Brot und einem eingepackten Klotz Butter liegt.

Wo sie Recht hat, hat sie Recht.

"Was gibt's Neues?", während ich den Kuchen in mich hineinschaufel,erzählt Cora mir alles, was ich so während meiner Abwesenheit in der Schule verpasst habe.

"Alsooo,..." setzt sie an. " Aubrey hat bei einer Runde Wahrheit oder Pflicht zugegeben, dass sie, als sie mit Leo zusammen war, ihm mit Liam fremdgegangen ist." 

"Wie hätte es auch anders sein sollen?" Ich pruste los. 

"Du hättest Leos Gesicht sehen sollen. Unbezahlbar." 

Sie erzählt mir noch den weiteren Tratsch, bis sich die Tür öffnet. Im Türrahmen stehen Justin, Theo und April.

Ich hab schon ganz vergessen, dass wir mit den Dreien zum Film gucken verabredet sind. "Seit ihr alle bereit?" fragt Justin und schaut in die Runde. Alle nicken sicher.

Nun sind alle Blicke auf mich gerichtet und auch ich nicke.

Die Vier lassen sich neben mir nieder. Justin stellt seinen Laptop vor uns auf den Tisch. Danach schnappen sich er und Theo zwei Stühle, während April und Cora sich jeweils an einer Seite neben mich kuscheln.

An so eine Stimmung könnte ich mich gewöhnen. Mir gefällt es so ruhig.

Doch die Stille wird schon im nächsten Moment unterbrochen, denn das dramatische Intro von 20th Century Fox leuchtet auf dem Bildschirm auf.

Wenn man diesen Vorspann sieht, kann man sich sicher sein, dass es ein guter Film wird.

Mittlerweile, läuft der Film schon seit zwanzig Minuten und es ist voller Klischees.

Er ist ein normaler Teenager, der urplötzlich bei Vollmond von einem Werwolf gebissen wird. Wir sind gerade bei der Szene, bei der er sich das erste Mal verwandelt. So dramatisch.

Alle starren wie gebannt auf den Bildschirm, als Theo plötzlich dazwischen quatscht.

"Was passiert denn da jetzt?"

"Na was wohl? Er verwandelt sich in ein Einhorn." ich antworte ihm sarkastisch und werfe genervt ein Stück von meinem Popcorn, das Justin vorhin mitgebracht, nach ihm. Es trifft ihm wie gewünscht genau am Kopf.

Gespielt geschockt dreht er sich nach mir um. "Du willst Krieg? Na schön kriegst du!" Ein Popcorn nach dem anderen fliegt auf mich zu. Verzweifelt versuche ich sie mit meinen Händen aus meinem Gesicht zu halten, doch es nützt nichts.

Mittlerweile sind auch die anderen schon mit in den Krieg gezogen. Jede Menge Popcorn fliegt durch die Lüfte und ich sitze überfordert auf meinem Bett, da öffnet sich die Tür.

"Besuchzeiten sind leider vor-" uns allen stockt der Atem, denn vor uns steht die Krankenschwester, die geschockt das Chaos um uns herum betrachtet.

Ich glaube wir alle haben ein wenig vergessen, dass wir uns noch im Krankenhaus befinden.

"Sie müssen jetzt bitte das Zimmer verlassen."

Unglaublich. Die Schwester redet noch immer mit einem unfassbar freundlichen Ton mit uns.

Nach einander trotten die Vier aus dem Zimmer und lassen mich mit der Schwester alleine, welche einfach nur vor meinem Bett steht und sich umsieht.

"E...es tut mir schrecklich leid, wir-" stottere ich, aber sie unterbricht mich. "Schon in Ordnung, als ich so alt wie du war habe ich auch viel Chaos angerichtet." Sollte das jetzt eine Beleidigung sein? "Ich schicke gleich eine Reinigungskraft vorbei, die macht hier sauber." sagt sie. Dann verlässt sie das Zimmer.

Ok. Das war komisch

Ich bewege mich in meinem Bett und zupfe mehrmals Popcorn aus meiner Kleidung oder meiner Bettdecke. Gott, dieses Zeug klebt echt wie Kleister.

Plötzlich halte ich anstatt von einem Popcorn einen kleinen Zettel in meiner Hand auf dem steht

Will you be my Valentine?
Kreuz eins an:
Ja
Nein

Theo

Ich habe ja schon ganz vergessen das übermorgen Valentinstag ist. Ich bin vollkommen überwältigt. Ich hätte niemals gedacht, dass Theo mich mag. Was soll ich ihm denn jetzt sagen?
...


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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 17, 2019 ⏰

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