Chapter 4

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Bethanie PoV:

„Wollt ihr endlich mal anfangen, zu reden?", rief ich genervt aus.

Meine Eltern sagten seit gefühlten 20 Minuten nichts, außer ein
"komm wir setzen uns."

„Es ist eine lange Geschichte...", fing meine Mutter an.

„Wir haben alle Zeit der Welt.", sagte ich und formte meine Augen zu Schlitzen, denn ich wusste genau, dass sie die Geschichte so abkürzen würden, sodass nicht alles ans Licht kommt.

Meine Mutter seufzte und fuhr fort,
„Wir kennen Marry und Paul schon, bevor wir richtig zusammen kamen..."

„Und hier machen wir jetzt ein kleinen Stop, wer ist mit Paul genau gemeint?", unterbrach ich meine Mutter hektisch und man konnte genau raushören, wie unwohl ich mich fühle, aber noch mehr fürchtete ich mich vor ihrer Antwort.

Meine Eltern schauen mich schuldbewusst an.

„Das habt ihr nicht getan!
Sowas hättet ihr mir nicht an tun können, weil Eltern ihre Kinder lieben.
Sie lieben sie und bestrafen sie nicht!
Wie könnt, ich frage euch, wie könnt ihr den Vater von diesem, diesem...Monster zu meinem dritten Vormund machen, sag mal spinnt ihr!", schrie ich meine Eltern an und stand auf, nur um dann wie eine Irre hin und her zu laufen.

„Außerdem ist Onkel PAUL nett und so jemandem, den er sein Sohn nennt, hätte er nicht so schandhaft erziehen können, aber warte mal...er hat doch gar keine Kinder?!
Überhaupt war er ja gar nicht verheiratet.
Dieses Monster mit diesen giftgrünen Augen ist außerdem älter als ich und da ich mich nicht an ihn erinnern kann, kann Onkel Paul nicht sein Vater sein oder? Stimmt's..?!", zählte ich alles verzweifelt auf und meine Eltern schauten mich nur besorgt an.

Endlich fing mein Vater an, zu reden,
„Weißt du mein Schatz, da gibt es eine Unterwelt..."

Weiter kam er nicht, denn da wurde schon unsere Haustür - ich schätze mal, dass es die Haustür war - aus den Angeln gerissen.

„Ethan glaub mir, das ist keine..." und schon stand ich dem Monster und seinem Vater, meinen Lieblingsonkel, gegenüber.

„...gute Idee.", beendete schließlich Paul seinen Satz.

Ich schaute ihm tief in die Augen und stellte mir eine Frage: Warum?
Warum passiert mir, ausgerechnet mir so etwas?
Ich war immer artig, habe alten Leuten über die Straße geholfen und habe sogar Daniel verziehen, obwohl er der Grund war, warum ich nicht mehr in die Grundschule wollte, also frage ich mich, warum?

„Warum...", wimmerte ich schon und meinte damit jeden einzelnen in diesem Raum.
Leider löste mein Wimmern, die Aufmerksamkeit dieses Monstern auf mich und er kam mir wieder näher.

Ich geriet wieder in Panik und erhob meine Hand, um ihm zu signalisieren, dass er nicht näher kommen soll.
Warum lernt er nichts aus unserer letzten Begegnung?

Ein tiefer Seufzer entkam Paul und er hielt seinen Sohn auf.
„Ethan, wir sollte gehen...", versuchte Paul seinen verkorksten Sohn, zu überreden.

Das Monster setzte sich auf die Couch, wodurch unsere Abstand sich zwar verringerte, aber uns trennten noch gute 2 Meter.

„Nein!
Wir klären jetzt alles!
Vorher verlässt niemand diesem Raum!", sagte er in einem bedrohlichen Ton, sodass ich wieder Angst vor ihm bekam.
Als ob er meine Angst spüren könne, drehte er seinen Kopf zu mir und schenkte mir einen liebevollen Blick.
Ganz sicher glaubte ich ihm nicht und mein Gefühl änderte sich nicht.
Nur mein Ekel wuchs immer mehr. Mittlerweile schaut er besorgt, aber dreht seinen Kopf wieder zu seinem Vater.

Du hast mich verrückt gemacht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt