TWO

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Als ich also in den ganzen Regalen und Schubladen nach Heften  suchte, fiel ein Ordner mit meinem Namen ins Auge. Doch auf dem Ordner stand nicht nur mein Name, sondern in großen auffälligen Buchstaben auch "Adoptionsakte" . Langsam ging ich auf das Regal zu und zog den staubigen Ordner hervor. Ich wusste gar nicht, was ich denken sollte. Mein Hirn ratterte nur so, wieso es diese Akte gab. Ich konnte doch gar nicht adoptiert sein ! Ich hatte doch voll die Ähnlichkeit mit meiner Schwester! Ich wischte mit dem Ärmel meines Pullis den Staub weg und öffnete ihn langsam. Auf der ersten Seite konnte ich ein Bild von mir als Baby sehen. Darunter standen die verschiedenen Angaben, wie groß und schwer ich war und so weiter. Als ich weiterblätterte,  war eine Art Vertrag zu sehn, mit  der Unterschrift meiner Mutter und der einer anderen Personen. Ich fragte mich, von wem die andere Unterschrift war, doch vorerst las ich weiter. Ich fand noch eine Menge Informationen über meine echte Familie, die ich gar nicht so genau anschaute. Ich fragte mich auch die ganze Zeit, wieso ich damals zur Adoption freigegeben wurde und wieso mir meine Adoptivfamile nie etwas gesagt hatte. Hätten sie mir je was davon erzählt ? Wusste es Laura auch die ganze Zeit ? Ich würde auf jeden Fall heute Mittag, wenn meine Mum von der Arbeit kommt,  mit ihr reden.

Doch erst packte ich den Ordner wieder weg und lief zu meiner Schwester ins Zimmer. Ohne groß nachzudenken fragte ich sie "Hast du gewusst, dass ich adoptiert wurde ?" . Sie hielt in ihrer Bewegung inne, drehte sich langsam zu mir um und genau in diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie es auch gewusst hatte. Ich realisierte, dass ich mein ganzes Leben lang angelogen wurde. Ich sollte nicht hier sein, sondern wo anders, bei meiner wahren Familie.

Langsam ging ich ein paar Schritte zurück und schaute sie dabei enttäuscht an. "Emily, ich kann das erklären" , versuchte sie sich raus zu reden, doch ich rannte einfach weg und schrie ihr noch hinterher, dass es nichts mehr zu erklären gab. Ich lief  in unser Büro, holte den Ordner und verzog mich in mein Zimmer, schloss ab und fing an zu weinen. Mir gingen schon wieder so viele Fragen durch den Kopf.

Ich hörte ein leises Klopfen, doch ich wollte alleine sein und sagte einfach nichts, als Laura dann fragte ob ich nicht aufmachen wollte und wir reden könnten. Nach kurzer Zeit gab sie auf und ging.

Als ich die Haustüre ins Schloss fallen hörte, nahm ich den Ordner und ging langsam in die Küche, wo, wie erwartet, meine Mum stand. "Na ? War alles ok als ich nicht da war ?" , fragte sie mich fröhlich . Ich antwortete nicht, sondern knallte einfach nur den Ordner auf den Tisch. Sie schaute erschrocken zu mir, doch als sie den Ordner genauer ansah und wusste sie, dass deswegen ich nicht gerade gut drauf war. "Wieso hast du mir nie gesagt, dass du mich adoptiert hast ? Oder soll ich genauer fragen, wann hattest du vor, es mir zu sagen, denn ich glaube,  dafür ist es jetzt zu spät ?!" , fuhr ich sie an. Erst zuckte sie zusammen, wegen meinem wütenden Ton , doch dann sagte sie "Eigentlich wollte ich es dir an deinem 18. Geburtstag sagen, doch ich denke es war deine Zeit, es selbst heraus zu finden. Ich werde auch nichts dagegen einwenden, wenn du deine echte Familie kennen lernen willst. Die Telefonnummern stehen in dem Ordner. Doch du solltest wissen, dass ich dich immer so geliebt habe wie meine eigene Tochter und es auch immer noch tue." . Sofort fiel fast die ganze Wut von mir ab und ich nahm meine Adoptivmutter in den Arm und bedankte mich bei ihr. Ich erklärte ihr noch kurz, dass ich es schon versuchen wollte, meine echte Familie kennen zu lernen und ging dann mit dem Ordner in mein Zimmer, um nervös die Informationen meiner wahren Familie zu lesen.

Hey, wenn ihr irgendwelche Fehler entdeckt bin ich immer aufgeschlossen um diese zu verbessern, also mir einfach schreiben.
Danke

If I Can't Have You - Shawn Mendes (German) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt