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Jungkook beschloss wieder rauszugehen, da er das seit einem Monat nicht gemacht hatte. Er hatte nicht mal seine Kamera angerührt, weil dort so viele kostbare Momente abgespeichert waren. Fotos von ihm und Yoongi.

Jedes Mal wenn sie sich sahen machte er mindestens ein Foto von den beiden zusammen, einfach weil er solche besonderen Erinnerungen digital haben wollte und nicht nur in seinem Kopf.

Er ließ seine Kamera dort wo sie war, verstaubt in einer dunklen Ecke seines Schreibtisches, der förmlich überquellte von Papieren und anderen Sachen, wie zum Beispiel Fotos von sämtlichen fremden Menschen, die er fotografierte, noch bevor er Yoongi kennenlernte.

Er zog sich also an, langsamer wie gewöhnlich so als würde er das Rausgehen förmlich rauszögern, aber irgendwann musste er mal etwas Luft schnappen. Außerdem gingen seine Vorräte langsam zu Neige, auch wenn sein guter Freund Jin öfter vorbeikam um für ihn zu kochen.

Jungkook verließ die Wohnung in genau dem Moment wo der Bus gerade in die Haltestelle einfuhr und er beeilte sich um ihn noch zu erwischen. Er schaffte es nur ganz knapp, aber er schaffte es.

Natürlich leitete ihn sein Weg direkt zum Museum, so als ob es vorgesehen war dass er genau an dem Ort landete wo alles angefangen hat. Als er vor dem imposanten Gebäude stand, glitt sein Blick wie selbstverständlich über die vielen Köpfe der Menschen, aber er konnte keinen weißhaarigen Schopf erkennen und die kleine Hoffnung die er hatte, starb.

Dafür sah er einen grauen, einen blonden und einen dunkelbraunen Haarschopf, die ihm nur zu bekannt vorkamen. Er linste einmal hinüber um ihre Gesichter zu sehen und grinste siegessicher, als er sich durch die Menge kämpfte.

„Hallo, Leute!" Jungkook blieb kurz vor ihnen auf der untersten Stufe stehen und hockte sich hin. Die drei guckten zuerst genervt, so auf die Art „wer stört uns da bitte wieder", aber als sie in sein Gesicht blickten hellten sich ihre Mienen auf.

„Jungkook!", schrie Jin, sein guter Freund ohne den er jämmerlich verhungert wäre und lehnte sich vor um ihm eine Umarmung zu geben.

Als sie sich voreinander lösten, gaben die beiden anderen ihm auch eine kurze Umarmung, bis schließlich der Blonde namens Hoseok das Schweigen brach. „Geht es dir denn wieder besser?", fragte er, leicht unsicher so als ob er das überhaupt hätte fragen sollen.

Der Grauhaarige, der auf den Namen Namjoon hörte keuchte einmal kurz und Jin guckte schuldig zu Boden, während Jungkook ihn praktisch mit seinen Blicken killte. Aber Hoseok war nun mal Hoseok und wenn er eine Antwort wollte, dann bekam er die auch.

„Viel besser, danke", sagte der Schwarzhaarige sarkatisch und verdrehte die Augen, nachdem er Jin einen weiteren tödlichen Blick zuwarf. Dieser schaute ihn entschuldigend an und er fuchtelte wie wild mit seinen Händen herum, als er versuchte sich selbst zu erklären.

„Sie wollten wissen wieso ich so oft bei dir war und dann ist es mir einfach rausgerutscht!" Seine Stimme nahm einen weinerlichen Ton an und in diesem Augenblick tat er Jungkook Leid. „Es ist okay, Jin", flüsterte er in einer brüchigen Stimme.

„Wir werden das sowieso keinem sagen, ich glaube da geht jeder mal durch", sagte Namjoon und Hoseok nickte als Zustimmung. „Und wenn es etwas geben sollte, du kannst immer zu uns kommen."

„Danke", kam es von Jungkook und seufzte einmal leicht. „Ich kann es nicht glauben, dass es ein Monat her ist seit Yoongi—„

„Warte mal, was?", wurde er von Hoseok unterbrochen und starrte ihn geschockt an. „Min Yoongi?"

Jungkook nickte zögernd und schaute ihn fragend an, während Hoseok zu einer weiteren Antwort ansetzte. „Ich habe ihn gestern gesehen. Er sieht alles andere als gut aus."

Jungkook's Augen weiteten sich als er das hörte und auch wenn es ihm egal sein sollte, das würde es bei Yoongi niemals sein. „Wo war das?" Hoseok schaute gen Himmel, so als ob er die Antwort dort finden würde, aber statt dass er was sagte zeigte er auf die Stelle, wo die beiden ihren Platz hatten.

„Und wann genau war das?", bohrte Jungkook nach und der Blondhaarige überlegte angestrengt, bevor er antwortete. "Müsste so um kurz nach 5 gewesen sein."

„Das ist in einer halben Stunde", bemerkte der Jüngste während er auf seine Uhr schaute und er war sich ganz sicher, dass er Yoongi dort antreffen würde.

„Ich werde auf ihn warten", teilte er seinen Freunden den Plan mit und drehte sich so um, sodass er den Platz gut im Blick hatte.

Denn heute würde Yoongi ihm nicht entkommen, koste was es wolle.

𝚜𝚠𝚎𝚎𝚝 & 𝚜𝚘𝚞𝚛 • 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚔𝚘𝚘𝚔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt