𝚜𝚠𝚎𝚎𝚝 & 𝚜𝚘𝚞𝚛 • 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚔𝚘𝚘𝚔

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Die Beerdigung, beziehungsweise die dazugehörige Zeremonie dauerte einige Tage, was in Korea üblich war und Jungkook ließ alles stillschweigend über sich ergehen. Er vermisste ihn jetzt schon.

Nach 3 Tagen wurde Yoongi's Urne in die Erde niedergelassen und auch da war Jungkook anwesend, während er seine Eltern tröstete, die leise weinten.

Am ersten Tag nach der Beerdigung wusste Jungkook nicht was er machen sollte. Es war plötzlich so leer, so einsam ohne Yoongi und er traute sich nicht mal die Fotos anzuschauen.

Am zweiten Tag verließ er sein Bett nicht mal. Er blieb einfach liegen, ignorierte die vielen Nachrichten, in denen wahrscheinlich nur „Mein Beileid" stand und auch die ganzen Anrufe, die er abwechselnd von Hoseok, Jin und Namjoon bekam.

Am dritten Tag kam Jin mit einem Topf voller Chili Con Carne und blieb bis am Abend bei ihm. Jungkook heulte in sein Essen und Jin tröstete ihn — oder jedenfalls versuchte er es.

Am vierten Tag blieb er erneut im Bett, da sein Leben ohne Yoongi keinen wirklichen Sinn mehr machte und schlief stundenlang.

Am fünften Tag lenkte er sich mit Serien auf Netflix ab, aber das erinnerte ihn zu sehr an Yoongi und so verkroch er sich erneut ins Bett um sich die Seele aus dem Leib zu heulen.

Am sechsten Tag blieb er wie immer liegen, weil ihm wie immer alles sehr sinnlos erschien und außerdem regnete es, also passte das Wetter ausnahmsweise ganz gut zu seiner Stimmung.

Am siebten Tag stand er auf, zog sich an und verließ das erste Mal seit der Beerdigung die Wohnung, ging ziellos durch die Straßen Seouls und vermied das Museum grundlegend.

Am achten Tag ging er wieder raus, aber seine Füße wollten ihn immer noch nicht zum Friedhof führen, stattdessen ging er einkaufen und danach nach Hause.

Am neunten Tag blieb er wieder daheim, kochte sich etwas und hing dann den ganzen Tag vor dem Fernseher herum.

Am zehnten Tag ging er endlich zum Friedhof. Jungkook wusste dass er mit dem Ganzen abschließen musste und würde somit auch Yoongi gehen lassen, auch wenn er für immer in seinem Herzen bleiben würde.

Er machte sich auf den Weg zu seinem Grab, einen Rosenstrauß mit weißen Rosen in seiner Hand, welches Yoongi's absolute Lieblingsblumen waren.

Als er dort ankam, gab er vorsichtig den Strauß in die Vase, die an seinem Grab befestigt war und ließ sich schließlich in die Wiese vor dem Grab nieder.

Er betrachtete seinen Namen, der in koreanischen Schriftzeichen auf dem dunklen Marmor eingemeißelt war und seufzte einmal tief.

„Hier bin ich also. Ich habe das Versprechen nicht gebrochen", fing er an und schmunzelte bei dem Gedanken daran wie Yoongi ihm das so gut wie es eben ging eindringlich und bestimmend gesagt hatte.

„Ich liebe dich auch. Es tut mir leid dass ich es nicht erwidern konnte, aber du bist mir ja in genau dem Moment weggestorben", fügte er mit einem heiseren Lachen hinzu und seufzte erneut.

„Danke für alles, Min Yoongi. Du bist ein ganz besonderer Mensch, weißt du das?" Jungkook ließ seinen Kopf hängen und schüttelte ihn ungläubig, weil er doch tatsächlich mit einem Grab redete.

Andererseits half ihm das in einer gewissen Art und Weise auch ein bisschen, weil er es trotz allem als beruhigend empfand.

„Du wirst für immer in meinem Herzen bleiben. Es tut mir leid dass wir keine weiteren Erinnerungen erschaffen konnten, aber das was wir erlebt haben müsste im Grunde genug sein, schätze ich", sagte er zum Schluss bevor er sich erhob und den Friedhof für eine wahrscheinlich lange Zeit verließ.

Er würde Yoongi niemals vergessen.

Egal wie oft er durch seine Träume wach wurde, egal wie oft er sein Kissen vollheulte, egal wie oft sein Herz schmerzte sobald ihm Situationen einfielen, die er zusammen mit Yoongi erlebt hatte.

Der ältere Koreaner hatte sein Herz im Sturm erobert und Jungkook konnte nichts dagegen machen.

Auch würde er niemanden so sehr lieben, wie er ihn liebte.

Irgendwann würde es besser werden, da war er sich sicher. Selbst wenn es gerade schwer und aussichtslos war, es gibt immer wieder einen Weg hinaus.

Immerhin war Yoongi noch in seinem Herzen und das würde sich niemals ändern.

E N D E