Kapitel 10

250 11 4
                                    

Die Krüger hatte mich endlich gehen lassen. Kaum war ich zuhause, packte ich mein Surfbrett in meinen VW-Bus und holte das Nötigste aus meiner kleinen Wohnung. Ich packte ein paar Shorts, Jeans und 2 T-Shirts ein. Musste reichen. Als ich schon an der Tür stand, fiel mir etwas ein und ich lief kurzerhand ins Schlafzimmer zurück und griff in mein Nachttischchen. Kondome durften nie fehlen, schon gar nicht auf Rügen! Ich grinste. Die neue Arbeit hing mir jetzt schon über dem Kopf und ich war froh, wenigstens ein Wochenende lang auf meinem Brett Ruhe zu finden. Dieser Fall den wir hatten mit diesem absurden Kindermord, ging mir einfach nicht aus den Gedanken! Ich glaube, so einen Fall hatte ich noch nie bearbeiten müssen. Schon öfters musste ich Psychopathen überführen, aber so etwas? Out of mind, ausserhalb meiner Vorstellungskräften. Ich schüttelte schlagartig den Kopf um aus meinen Gedanken zu verschwinden und startete den Motor meines kleinen Bullis. Rauf an die Ostsee! Summend fuhr ich aus meiner Ausfahrt auf die Hauptstrasse und ein wenig später auf die Autobahn. Nach 20 Minuten Fahren überkam mich langsam die Langweile. Wenn keine Action auf der Autobahn passierte war es doch schlichtweg langweilig hier! Man konnte nur noch hoffen, dass die Fahrt schnell vorüber war. Nach ungefähr einer halben Stunde brauchte ich schon eine Pause und fuhr seufzend an die nächste Tankstelle. Ich stieg aus und streckte mich erstmal und musste laut gähnen. Auch wenn ich genau wusste, dass Tankstellenkaffee eklig war, orderte ich in dem kleinen Shop einen Cappuccino. „Unser Spezial-Cappuccino oder normal?", fragte mich der Angestellte. „Was ist den so speziell an dem Spezial-Cappuccino?", fragte ich grinsend. „Mit Karamellbonbon", lächelte der Angestellte zurück. „Probieren wir doch mal", antwortete ich. Er reichte mir meinen Kaffee und ich ihm das Geld, probierte einen Schluck und musste feststellen, dass ich selten so guten Tankstellenkaffee probiert hatte. Ich nickte dem Kassier anerkennend zu und ging mit einem Lächeln hinaus. Das Karamellbonbon gab dem Kaffee einen feinen Touch. Motiviert stieg ich wieder in meinen Bulli ein und freute mich die Fahrt lang, ohne Bedenken, einfach nur aufs Surfen, Sonne und Mädels. Ja, was hielt das Wochenende bloss bereit?, fragte ich grinsend...

Zufall.. oder Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt