Und erneut wurde ich viel zu früh aus dem Schlaf gerissen.
Aber war heute Donnerstag, was bedeutete, dass in zwei Tagen Wochenende war und ich wieder ausschlafen konnte. Nach dem gestrigen Vorfall hatte ich das auch wirklich nötig.Ich hatte es, als ich zu Hause war, tatsächlich noch geschafft Hausaufgaben zu machen.
Danach verbrachte ich den ganzen Abend damit, mir unzählige Fragen zu stellen und mir Szenarien auszudenken, die diese beantworten könnten.Wieso war ein Bersärker in Beacon Hills ?
Wo waren Stiles und Lydia, wenn sie noch auch nicht in der Schule waren ? Wieso war keiner von ihnen in der Schule ?
Und wo kam dieser Derek her ?Alles Fragen, auf die ich keine Antwort wusste, aber ich würde es noch herausfinden.
Ich wiederholte zum vierten mal diese Woche meine Morgenroutine, ging aus dem Haus und stieg auf mein Motorrad.
Während der Fahrt machte ich mir Gedanken darüber, wie ich mich wohl am besten gegenüber Scott und den anderen verhalten sollte.
Seit gestern gingen sie mir nicht aus dem Kopf, doch das sollten sie wohl besser. Nach wie vor war ich nicht daran interessiert, sie näher kennenzulernen. Sie gehörten in eine Welt, die ich hinter mir lassen wollte als ich beschloss, nach Beacon Hills zu ziehen. So war es am besten.Ich stellte den Motor ab und schaute mich auf dem Parkplatz um.
Ein paar Lacrossespieler die neben ihren Sportwagen standen, zahlreiche Mädchen die sie aus unmittelbarer Entfernung anhimmelten und nicht bemerken zu schienen, wie auffällig sie dabei waren, und zu guter letzt die Außenseiter die sich über die Genannten aufregten und Witze darüber machten, ob sie in 20 Jahren wohl eher auf der Müllkippe oder auf dem Boden der Fußgängerzone landeten.Die Luft war also rein. Keiner des Rudels war in Sichtweite.
Ich trat in die Schule ein und ging die Flure entlang zu meinem Spint, um dort alles zu holen, was ich heute brauchen würde, als mir einfiel, dass ich in den ersten beiden Stunden Sportunterricht hatte.
Na toll. Wenigstens bekamen wir Sportsachen von der Schule gestellt, sodass ich nicht auch noch daran denken musste.
Also ging ich stattdessen zu den Mädchenumkleiden und zog mich um.
Ich knotete gerade meine Schnürsenkel zu, als Fabienne in die Kabine kam und mich begrüßte.
Als wir uns umarmten, stieg mir ein Geruch in die Nase, welchen ich sofort erkannte: Es waren Freude und Glück."Na, warum bist du denn so gut drauf?"
Verduzt sah sie mich an.
"Wolfsnase...?", versuchte ich ihr auf die Sprünge zu helfen.
Augenblicklich wurde sie rot und griff nach ihrem rechten Schuh. Nervös kreiste sie mit dem Zeigefinger um den Schnürsenkel.
"Ach w-weißt du, nichts besonderes. Meine Geographie-Lehrerin hat mir gerade meine Arbeit zurückgegeben, die ich am Dienstag nachgeschrieben habe. Ein glattes A."Sie strahlte über beide Ohren, doch ihr Herzschlag beschleunigte sich enorm während sie sprach.
"Du lügst."
"Verdammt."Augenblicklich fingen wir beide an zu grinsen. Sie hätte wissen müssen, dass man einen Werwolf nicht belügen kann.
"Also, nochmal. Wer ist der Glückliche ?"
Derselbe Gesichtsausdruck wie vorhin. Die vollkommene Verwirrtheit stand ihr auf die Stirn geschrieben.
"Okay, okay. Jetzt bin ich aber überfordert. Ich wusste zwar, dass ihr meine Gefühle wittern und meinen Herzschlag hören könnt, aber stinke ich auch nach Verknalltheit oder was ?!"
Die Falte in ihrer Stirn gleichte inzwischen der Schlucht eines Canyons."Nein, aber der Knutschfleck hat dich verraten", kicherte ich mit einem Zwinkern und deutete auf ihren Hals.
Sie wurde so rot wie eine Tomate.
"Verdammt! Für das Make-Up habe ich 45$ bezahlt, für den Preis habe ich mir mehr Deckkraft erhofft", seufzte sie verzweifelt und wickelte sich ein Tuch um den Hals.
Es war zwar auffälliger als ohne Tuch, da draußen 33°C waren, aber wenn es ihr unangenehm war, sollte sie es an lassen."Und jetzt hör auf meiner Frage auszuweichen. WER ?!"
Ich freute mich für sie, vorallem weil sie glücklich war. Und weil ich ihre Freundin war, wollte ich auch wissen, wer für ihr Glück sorgte."Sein Name ist Theo."
Als sie seinen Namen aussprach, machte ihr Herz einen kleinen Freundensprung, süß."Erzähl mir me-"
Weiter kam ich nicht, da wir vom Klingeln zum Unterrichtsbeginn unterbrochen wurden.
Genervt packte ich sie am Handgelenk und zog sie aus der Umkleide. Vor der Tür blieb ich noch einmal stehen, fuhr meinen Zeigefinger aus und hielt ihn ihr vor die Nase.
"Wir reden später weiter."Gemeinsam liefen wir auf den Sportplatz, wo sich bereits die anderen versammelt hatten.
•
•
•2 Schulstunden und gefühlt 2000 Torschüsse später fanden wir uns in der Cafeteria wieder.
"Gibtsch noch wasch dasch isch wischen schollte ?", fragte ich Fabienne mit vollem Mund.
Angewidert verzog sie das Gesicht.
"Mach den Koffer zu und schluck erstmal runter, bevor du redest", lachte sie.Mein Verhör über Theo zog sich bereits durch die ganze Pause.
Die zwei haben sich in der Stadt kennengelernt und hatten gestern ihr zweites Date, das in ihrem Bett sein Ende nahm.
Außerdem hat sie mir Bilder von ihm gezeigt, er sah wirklich gut aus."Tut mir leid, dumme Angewohnheit. Also, du scheinst einen echt guten Fang gemacht zu haben."
Sie sah nachdenklich auf das abgenagte Kerngehäuse des Apfels, den sie gerade gegessen hatte.
Was war denn jetzt?"Es gibt da vielleicht noch noch etwas, das du über ihn wissen solltest. Er..."
Weiter kam sie nicht, denn sie wurde durch das laute Geräusch eines Stuhls, den jemand zurückzog, unterbrochen.
Nicht irgendein Stuhl, dieser befand sich an unserem Tisch.
Jemand setzte sich hin und rückte den Stuhl wieder näher an den Tisch heran.
Ich wandte meinen Blick von Fabienne ab, um zu sehen, wer sich zu uns gesellte.
Das war doch nicht sein Ernst."Hi ich bins, Liam. Wie klar?
Nein Moment, das wollte ich nicht sagen.
Alles gehts ?
Liam reiß dich zusammen..."
Wütend über sich selbst und das, was er gerade gesagt hatte schüttelte er den Kopf und dachte angestrengt nach.Ich musste zugeben, dass das gerade wirklich süß war.
Sein Herz pochte wie verrückt, er war aufgeregt und hat deswegen die beiden typischen Gesprächseinstiege "Wie geht's" und "alles klar" miteinander vermischt.
Ich kicherte, was auch ihn zum grinsen brachte."Tut mir leid, ich bin nicht gut in sowas."
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und wurde rot. Er schien zu versuchen sich mit mir zu unterhalten, was auf der einen Seite sehr aufmerksam war, da ich außer Fabienne keine Freunde hier hatte, aber auf der anderen Seite hatte es einen schwerwiegenden Nachteil:
Er war in Scotts Rudel und wie bereits mehrmals erwähnt, war das tabu.Er tat mir dennoch leid, wie er hier vor mir saß und nicht wusste, was er sagen sollte, also beschloss ich mal nicht so zu sein. Eine kleine Plauderei würde niemandem schaden.
Aus einem komischen Einstieg wurde ein sehr nettes Gespräch, für das ich dankbar war.
Wir haben viel gelacht und Eigenschaften am anderen entdeckt, die wir gemeinsam hatten.
Dennoch war ich vorsichtig mit ihm. Er war zwar jung und ein wirklich lustiger Kerl, gehörte aber dennoch zu ihnen und konnte auch von Scott geschickt worden sein.Doch so schätzte ich Scott nicht ein. Er war ein wahrer Alpha und keiner, der seinen Beta vorschicken würde, um die Arbeit zu erledigen.
Ich beschloss Liam eine Chance zu geben.
Wenn ich mit meiner Vermutung richtig lag, und er aus eigenem Antrieb zu mir gekommen war, könnte sich eine echte Freundschaft entwickeln.Zum Ende der Pause verabschiedete ich mich von ihm.
Fabienne war bereits kurz nachdem Liam kam gegangen und ich beschloss sie später noch einmal aufzusuchen.Ich konnte mich wage daran erinnern, dass es etwas gab, dass sie mir noch erzählen wollte...
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You are not alone (Teen Wolf FF-Scott McCall )
FanfictionSie ist ein Omega, ein Alpha ohne Rudel, auf sich alleine gestellt. Sie begibt sich nach Beacon Hills, um dort ein neues Leben zu beginnen. Ein normales Leben, ohne von den Gefahren heimgesucht zu werden, die das Dasein als übernatürliches Wesen mit...