2-Scott McCall

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56, 57, 58, 59, 60 ! DING DONG

Das Klingeln zu meiner  Freistunde erlöste mich aus einer Stunde angespanntem und teilweise wirklich peinlichem Schweigen.
Scott hat nach dem dritten Versuch ein Gespräch mit mir anzufangen aufgegeben und sich ebenfalls dazu entschlossen, dass es vorerst das beste ist die Klappe zu halten.

In Rekordzeit schlug ich mein Buch und meinem Ordner zu, schloss den Reißverschluss meines Mäppchens und warf alles in meine Tasche.

Ich rannte förmlich aus dem Biosaal und konnte hören wie Scott nach mir rief:

"Camille! Hey, warte !"

Ich beschleunigte meine Schritte. Nicht auffallen Camille. Denk daran, eine irre unbekannte die durch die Gänge rennt ist keinesfalls unauffällig.

Am Ende des Ganges bog ich rechts in den nächsten ab und stellte erleichtert fest, dass dieses leer war. Ich blickte mir noch einmal über die Schulter um sicher zu gehen, dass auch wirklich kein Schüler oder Lehrer in der Nähe war und versteckte mich kurz darauf in einer Besenkammer.

Ich würde das Überraschungsmoment nutzen. Er wollte unbedingt reden, dann lass uns reden, Scott !
Ich wollte keinen Ärger, aber ich wusste mich zu verteidigen.

Mir war klar, dass er meinen Herzschlag genau so hören konnte wie ich seinen, deshalb versuchte ich ihn zu beruhigen, sodass er klang wie der eines ganz normalen Schülers hinter einer dieser Wände.
Ich war gut darin, da ich diesen Trick leider schon mehr als einmal verwenden musste.
Riechen würde er mich auch nicht, da hier drin einige üble Gerüche waren, die den meinen überdeckten.

Ich hörte, wie Scott den Gang entlangschritt.
Er hatte noch ca. 10 Meter, dann würde er auf der Höhe der Besenkammer sein.

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Ich stieß die Tür auf und verwandelte mich.
Ich konnte spüren, wie aus meinen frisch manikürten Nägeln lange Klauen wuchsen, die so scharf waren, dass sie alles aufschlitzen würden, über das man mit ihnen kratzte.
Mein menschliches Gebiss begann sich zu verändern, indem mir im Ober- und Unterkiefer jeweils 2 spitze, lange Eckzähne wuchsen.
Meine hellblauen Augen verfärbten sich zu einem leuchtenden Rot, das Rot eines geborenen Alphas.

Ein lautes gefährliches Brüllen hätte meinen Auftritt wohl noch um einiges dramatischer gestaltet, aber ich wollte nicht unbedingt alle am ersten Tag darauf aufmerksam machen, dass ich ein den Mond anheulendes Monster war.

Ich machte einen großen Satz und sprang auf Scotts Rücken.
Mit Leichtigkeit griff er nach meinen Armen und schleuderte mich nach vorne, sodass ich auf meinem Rücken landete.
Aua. Es tat höllisch weh, aber ich würde gleich heilen und außerdem hatte ich Scott nun genau da, wo ich ihn haben wollte. Er stand zwischen meinen Beinen, sodass ich problemlos eine Beinschere machen konnte, was ihn zu Fall brachte. Er stöhnte auf.
Das war meine Chance.
Ich kletterte auf ihn, sodass ich mit einer Hand und einem Knie seine Arme festhielt und den anderen Arm, mit meinen Krallen seiner Kehle drohend, anhob.

"Was willst du von mit ?", begann ich dieses mal zu reden.

"Was ich von dir will ?! Ich wollte dich begrüßen, herausfinden wer du bist und wo du herkommst!" sagte er wütend, wobei eine dicke Ader aus seiner Stirn hervortrat.

"Hör auf mit solchen Spielchen! Du bist alleine, genau wie ich. Aber im Moment bin ich die Überlegenere von uns beiden, also solltest du besser aufpassen was du sagst !", drohte ich ihm. Mit nur einer Bewegung würde ich ihm die Kehle aufschlitzen, wenn es nötig wäre.
Ich wollte niemanden töten, ich könnte niemand unschuldigen töten, aber damit drohen war kein Problem für mich.

You are not alone (Teen Wolf FF-Scott McCall )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt