Une lettre du fantôme de 'opéra

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Meg wischte mir vorsichtig mit einem feuchten Tuch über mein Gesicht und säuberte die ein oder andere Stelle an denen etwas Blut zu sehen war. „Tut es noch immer weh?“ Ich grinste nur: „Nun, wie soll es deiner Meinung nach einem gehen, nachdem einem direkt ins Gesicht geschlagen wurde?“ Mein blonder Gegenüber wandte ihr Gesicht beschämt von mir ab: „Verzeih.“ „Schon gut. Ist ja nicht meine erste Rauferei. Außerdem wurde ich schon mal schlimmer zugerichtet. Naja, entweder der Vicomte hielt sich aus irgendeinem Grund zurück oder der schlägt wirklich wie ein Mädchen.“ Ich lachte trocken auf. Meg jedoch blieb ernst. Nur ein zaghaftes Lächeln huschte über ihre Lippen.

„Meg. Du tanzt wirklich gut.“ „Danke... aber das war noch nicht meine Bestleistung... du hast mich aber erschreckt als ich dich vor der Bühne sah.“ Nun lachte auch sie. Ja, dass sie überrascht war, hatte man sofort erkannt. Ihre Reaktion hat die sonst so flüssige Probe zum Stocken gebracht. Und ihr entsetztes Gesicht dabei war einfach einzigartig gewesen. Bei dem Gedanken grinste ich breit: „Verzeih, ich wollte dich nicht mit meinem Anblick erschrecken.“ „Hör auf so zu reden! Bitte...“

Hatte ich da einen wunden Punkt getroffen? Sie schien, wie davor der Vicomte, wie in alten Zeiten zurückgeworfen. Aber immer wenn ich genauer nachfragte so wich sie mir den Fragen aus. „Tut mir leid... Hm... hast du heute noch etwas vor?“ Nun blickte sie mir wieder in die Augen, worin bis dahin noch Besorgnis und ein Hauch von Angst drinnen standen. Aber sie schüttelte den Kopf. „Wollen wir heute Abend in den Bois gehen?“ „Liebend gerne. Das muss ich noch mit meiner Mutter absprechen, aber ich denke sie wird nichts dagegen haben.“ Nun lächelte sie schüchtern. Ich nickte stumm.

„Celine?“ „Hm?“ „Ich will dir nicht zu nahe treten, aber findest du nicht, dass du dich wieder mit deinen Eltern vertragen solltest?“ Ich schwieg eine Weile zunächst: „Ja... du hast Recht... aber...“ Doch weiter kam ich nicht, denn schon tauchte Madame Giry hinter uns auf: „Meg Giry! Deine Pause ist um, nun geh.“ „Wir sehen uns später, Celine.“ Ich nickte freundlich, stand dann aber selber auf. „Einen Moment, bitte.“ Ich drehte mich zu ihr um. „Madame?“ „Den hier soll ich dir geben.“ Einen Brief hielt sie mir entgegen. An mich? Wer sollte mir ein Schreiben schicken? Auf der Rückseite fand ich einen Totenkopfsiegel in Rot vor. Hm... Ich öffnete ihn einfach und las ihn.

„Ich muss mich beeindruckt geben, dass Mademoiselle mit so einer Leichtigkeit

einen gewissen Herren zurechtweist wie es sich für ihn angemessen ist um es

höflich auszudrücken. Wenn es auch nicht gerade die damenhafte Variante war,

wie es sich gehört, aber hierfür spreche ich dennoch meinen Dank aus.

Für mein frevelhaftes Verhalten bei unserem ersten Aufeinandertreffen möchte

ich, 'der einsame verrückte alte Narr', mich aufrichtigst entschuldigen.

Wie mir zu Ohren gekommen ist und wie ich sehe seid Ihr nun ein Teil des

Personals dieser Oper, nicht wahr? Und in gewisser Hinsicht zu gewissen Diven

des Hauses scheinen mir unsere Meinungen nicht weit auseinander.

Somit heiße ich Sie nun persönlich und offiziell willkommen in meinem Opernhaus.

O.G.“

Damenhaft? Wer? Ich? Ich knüllte den Brief in meinen Händen zusammen. Genau das hasste ich. Immer wieder das vor Augen gehalten zu bekommen und mich so behandeln lassen wie eine zerbrechliche Puppe. Immerhin bin ich kein kleines Mädchen mehr auf das man ständig aufpassen musste: „Tzse...“ Und jemanden zu lauschen bzw. wem heimlich von wo aus zu beobachten konnte er dem Anschein nach auch sehr gut. Also hatte mein Gefühl nie getäuscht sich beobachtet zu fühlen...

Ich war auf den Weg zu meinem Elternhaus. Obwohl das dem Moment keine gute Idee war, wegen der kleinen Prügeleien mit einem Adeligen und meinem momentanen körperlichen Zustand. Da würde ich mir wieder etwas anhören müssen. „Neuer!“ Ich verdrehte entnervt die Augen. „Ich habe einen Namen, Mademoiselle!“ „Namen sind Schall und Rauch. Sag, hast du schon was am Abend vor? Nein? Dann gut. Dann wirst du mir behilflich sein.“ „Verzeiht, ich habe durchaus etwas vor!“ „Nicht, wenn du noch hier arbeiten möchtest.“ Mir könnte der Kragen platzen.

Welch ein anstrengender Tag, erst die Prügelei mit einem Adeligen, dann die Diva die mein Rendez-vous zerstören wollte und dann noch ein Brief vom so genannten Operngeist. Die Handschrift war in der Tat ähnlich wie die Aufschrift am Spiegel in der Garderobe der Diva. Doch noch immer traute ich der ganzen Spinnerei um einen Operngeist nicht. Ich atmete tief durch. Ich werde das alles noch irgendwie hinbekommen. Immerhin war der Abend DIE Chance dem blonden süßen Engel näher zu kommen und sie besser kennen zu lernen. Aber zunächst musste ich mich wieder mit meinen Eltern vertragen... auch wenn mein äußerlicher Zustand nicht gerade dazu beitrug. Immerhin redete ich immer offen mit meinen Eltern über meine Probleme. Und bald schon stand ich vor unserer Haustür. Ich atmete mehrmals tief durch ehe ich an die Tür klopfte und abwartete. Ich ging mehrfach in meinem Kopf die möglichen Reaktionen durch. Und bald schon wurde diese mir geöffnet... und ein junger mir unbekannter Mann stand vor mir! „Ah! Du usst Celine sein, nicht wahr? Freut mich dich kennen lernen zu dürfen, wir sprachen gerade von dir. Trete ein.“ WIE JETZT?!!!  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 07, 2014 ⏰

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