Der vierte Drache

Kapitel 18

Ich fliege durch die sternenklare Nacht, um mich von allen Gedanken los zu reißen. Ich lasse mich von meinen Flügeln tragen und beobachte die Stadt unter mir. >Es ist schon witzig wie wir Menschen in den Himmel blicken aber wir hier oben gerne nach unten schauen.<
Von oben erkenne ich etwas blaues pulsieren, das mich anspricht. Ich nähere mich einem kleinen See der eine Türkisblaue Farbe einnimmt. Man kann ihn wahrscheinlich schwer als Menschen erreichen, da er umringt von hohen Steinwänden ist aber für alle anderen die fliegen können sollte es kein Hindernis darstellen. Ich verwandle mich wieder in meine Menschenform. Ich erkenne einen Höhleneingang der von innen stockdunkel aussieht. Ich fühle mich wie in Trance an diesem Ort und laufe hinein. Innen erleuchten Kristalle auf magische Weise auf.

Ich schleiche durch den Tunnel und am Ende vergrößert er sich, sodass es wie ein Raum aussieht. Auf dem Boden sind die vier Symbole und in der Mitte befindet sich eine Krone. Ich trete näher heran und alle vier leuchten auf. Ich fange an zu bändigen. Feuer, Wasser, Erde und Luft. Eine kleine Essenz schwebt jeweils über seinem Element. Sie sickern langsam in die Zeichen und plötzlich fängt die Krone in einem Goldton zu leuchten. Ich gehe ein paar Schritte nach hinten. Erst jetzt bemerke ich, das Tor, in der Wand, das sich öffnet.
Auch hier zieht es mich innerlich dahin. Ich schaue mich um. Der Raum besteht aus Stein aber verziert mit den leuchtenden Kristallen, die auch außerhalb des Raumes mir den Weg erleuchtet haben. Es hängen mehrere Porträts die gezeichnet wurden. Es sind vier Tische und ein Sofa im Raum zu sehen. Als ich mich einen von denen nähere erkenne ich das Symbol Erde. Es sieht so aus obwohl es für die vier Drachen gemacht worden ist. Eine weitere interessante Tür erweckt mein Interesse. Die Tür sieht schwer aus und darauf ist eine Krone eingraviert die in einem Goldton leuchtet. Ich berühre die Tür und schon schwingt sie mit Leichtigkeit auf.
Dieser Raum hat Ähnlichkeit mit dem davor, nur das hier ein Tisch zu sehen ist und darauf die Krone als Symbol. Ich setze mich auf den Stuhl der eher wie ein Thron aussieht und streiche mit meinen Fingern über den Tisch. Wie aus dem nichts, überkommt mich ein starker schmerz. Ich falle zu Boden und halte meine Hände über meinen Kopf, nur um vergeblich den Schmerz zu nehmen. Ich versuche aufzustehen doch sinke gleich wieder zu Boden. Ich konzentriere mich auf die letzte Kraft die in mir herrscht um aus der Höhle raus zu rennen. Stück für Stück verwandle ich mich im gehen in meinen Drachen zurück, sodass ich zum Schluss ins Wasser falle. Durch mich hindurch fließen alle vier Elemente. Es sind schmerzen die nicht auszuhalten sind. Ich brülle mir somit die Seele aus dem Leib.

Der Schmerz ist weg und zerre mich aus dem Wasser. Ich liege da und habe kaum Kraft noch zurück zu fliegen also entscheide ich mich erstmal hier zu bleiben.

Jason P.O.V

>Ich hoffe Tess ist nicht sauer... aber sie muss es auch verstehen. Wenn er ein Plochoj ist dann müssen wir ihn weg sperren fürs erste.< „Sam, es tut mir leid, dass es soweit kommen musste aber tue es bitte wenigstens für Tessa." Sam sieht bedrückt aus aber dennoch nickt er. >Er muss sie ja wirklich mögen. Ich hoffe da läuft nichts zwischen denen.<

„Sam! Warte bleib stehen. Wir müssen es später Tess sagen und wir müssen die Zeremonie bald ausführen. Am besten gleich." „Jason, ich muss das erstmal verarbeiten und dann verlangst du von mir, dass ich mich in den vierten Drachen, ja Drachen!!!, verwandle oder so?" sagt Sam schon leicht sauer. Er dreht sich um und läuft weg. „Jetzt bleib mal stehen!" sage ich gereizt und halte Sam am Arm fest. Er funkelt mich nur an und schaut seinen Arm an. Ich lasse etwas locker. „Hör zu, du musst es jetzt machen, ob es dir passt oder nicht aber du musst." „Ich muss ein scheiss." sagt Sam und Spuckt mir vor die Füße. Meine Augen fangen an grün zu leuchten und mein Drache will heraus kommen aber wenn ich das jetzt mache wird erstens Sam das ganze nicht überleben und zweitens wird Tessa mich dafür hassen. Ich schließe meine Augen um mich zu beruhigen. Ich lasse ihn los und schaue ihn ohne Ausdruck an. Sam schaut etwas schockiert. „Wir waren mal beste Freunde falls du es vergessen hast. Wir waren immer zu dritt bis das ganze mit den Tattoos angefangen hat. Ab dem Tag habt ihr euch distanziert. Ihr nehmt mich nicht Tessa weg." sagt er leise zu mir. „Werde einer von uns und es wendet sich wieder alles zum alten." Sam schnaubt. „Das glaubst du wohl selbst kaum... aber ich mach's."

~Leute, lasst uns schnell das Ritual machen bevor wir zu den obersten Wesen müssen.~ ~Wir treffen uns an der Lichtung~ höre ich Nick in meinem Kopf sagen.

"Herzlichen Glückwunsch Sam, du hast bestanden." und klopfe ihm auf die Schulter. „Danke, bin ich jetzt ein Drache?" fragt er vorsichtig. „Ja aber lass uns das erst morgen ausprobieren. Wir müssen schnell zum großen Schloss.

Die Glocke schlägt Mitternacht und wir betreten zu viert den Saal. Der Rat der obersten Wesen wartet bereits und so fallen alle Blicke auf uns. Es ist alles still und man hört nur unsere Schritte die sich zu unserem Platz neben den Thron bewegen.
Als wir uns hinsetzen räuspere ich mich da alle Sam beäugen und fange an zu reden. „Oberste Wesen, wie ihr sehen könnt, sind wir heute komplett. Wir haben den vierten Drachen gefunden. Wir sind jetzt vollständig, es muss nur noch die Zeremonie..." „Blah Blah Blah, du glaubst wirklich dass eines von euch Kindern ein König sein kann?" höre ich ihn abwertend reden. Es ist der Wolöf, er steht für die Wildnis und die Natur. Eigentlich mein Element nur das ich über ihm stehe und somit stärker bin und noch das Element bändigen kann. Ein paar stimmen ein und andere halten sich raus. „Das alter hat nichts mit dem Verstand zu tun Wolöf. Sag Druide, wie sah nochmal die Zukunft für uns aus?" frage ich etwas provokant. „Düster." kam es nur leise von ihr. Ich stehe von meinem Stuhl auf. „Und jetzt sagt mir einer, wie wollen wir die Zukunft ohne einen König überstehen?" gab ich etwas lauter von mir. „Die Zukunft wird nicht besser wenn eines von euch Kindern..." ein lautes Brüllen ertönt in meinem Kopf und unterbricht das Gerede von Wolöf.
Alles verstummt. „Der König ist auferstanden." höre ich jemanden in die Stille flüstern.