5. Ich werde dich nie allein lassen!

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Ich stolpere nach hinten. Weg von meinem Bruder und seinen Freunden. Doch leider laufen sie auf mich zu. Immer weiter nach hinten stolper ich. Manchmal stoße ich an Leute, aber das interessiert mich nicht. Die Jungs haben meine gesamte Aufmerksamkeit. Liam schaut mich verwirrt an, seine Freunde auch. Mein Griff um meinen Koffer wird stärker. Ich kann nicht zu Männern ziehen und zu meinem Vater will ich nicht. Meine Gitarrentasche ist auf meinem Rücken. Mit einmal drehe ich mich um und sprinte los. Ich quetsche mich durch die Menschen, weg von ONE DIRECTION.

“Amy, warte!“ , schreien die Jungs mir nach, doch ich denke gar nicht daran anzuhalten.

Ich renne und renne. Langsam bekomme ich keine Luft mehr. Mein Koffer ist auf einmal so schwer, aber ich renne weiter. Manchmal muss man für seine Freiheit kämpfen. Die Stimmen der Jungs werden lauter. Nein, ich darf nicht langsamer werden. Ich nehme meine gesamte Kraft und renne weiter. Vor mir erkenne ich eine Straße. Ohne Rücksicht auf Autos renne ich über die Straße. Ein Blick nach hinten verrät mir, dass Liam und die anderen über die Straße sind ! fuck! Immer weiter renne ich, aber langsam kann ich nicht mehr. Ich werde langsamer und schnappe nach Luft. Ich muss weiterhin, aber bald laufe ich. Ich habe verloren. Nein, ich darf nicht aufgeben. Auf einmal werde ich in meinem Arm festgehalten. Automatisch zucke ich zusammen. Bilder erscheinen vor meinen Augen. Wie Britney mich mitzieht, wie die zwei Männer mich vergewaltigen. Tränen steigen mir in die Augen und ich fühle mich dreckig. Ich habe Angst. ich habe große Angst. Was werden die Freunde von Liam mit mir machen und was wird Liam machen?

“Alles okay, Amy?“ , frag mich Liam, welcher mich festhält.

Ich zeige keine Reaktion, da ich es nicht glauben kann. Ich bin bald gefangen. Aber bin ich nicht schon längst gefangen, gefangen in mir selbst?

“Amy, hörst du mich? Alles okay?“ ,fragt mich Liam, “Warum bist du weggerannt?“

Von mir kommt keine Reaktion.

“Wir gehen zu uns nach Hause und klären dort alles“ ,erklärt mir Liam.

ich schaue ihn an. Seine Teddyaugen zeigen seine Verwirrtheit. Ich habe auch so braune Teddy-Augen wie Liam. Aber meine zeigen nicht mehr meine Gefühle, sondern Leere.

Zayn nimmt meinen Koffer, weswegen ich zusammen zucke.

“Ich nehme deine Gitarre“ ,meint Niall freudig und zieht sie mir vom Rücken herunter.

Ich bewege mich nicht, sondern stehe stocksteif da. Ich habe Angst vor Männern. Liam zieht mich am Arm hinter sich her. Über die Straße und zurück zum Platz, an welchem wir uns begegnet sind. Wir laufen weiter und kommen an eine Straße, an der Seite parken Autos. Hoffentlich wollen sie nicht Autofahren. Leider läuft Liam genau auf ein schwarzes großes Auto zu. Ich werde langsamer und Liam muss ich mit aller Kraft mitziehen. Die Bilder vom Unfall damals tauchen vor meinem Augen auf. Seit dem Unfall war ich in keinem Auto mehr, zu große Angst habe ich. Schlussendlich stehe ich vor dem Auto. Ich versuche mich loszureißen. Ich will in kein Auto. Liam sieht mich fragend an.

“Was ist los?“ ,fragt er.

“Ich habe Angst vorm Autofahren“ ,flüster ich.

Doch Liam und die anderen Jungs haben es gehört. Nun die liegen fragende Blicke auf mir.

“Louis kannst du fahren? Und auf dem Beifahrer-Sitz sitzt Niall? Wir anderen sitzen hinten“ ,erzählt Liam seine Idee.

Er will, dass ich in das Auto gehe und dann mitfahre. Nein, ich will das aber nicht. Zayn und Niall legen meine Sachen in den Kofferraum. Louis und Niall setzen sich nach vorne und Harry setzt sich als erster nach hinten. Dann zieht mich Liam mit rein. Ich wehre mich, aber Zayn und Harry helfen Liam. Am Ende sitze ich auf Liam's Schoß, welcher mich fest umschlingt. Neben Liam sitzen Harry, auf der einen Seite, und Zayn, auf der anderen Seite, damit ich nicht abhauen kann. Ich weine die ganze Zeit nur und erlebe den Tag mit dem Unfall noch einmal in meinem Kopf. Als ich meine Stiefmutter blutüberströmt sehe, zucke ich zusammen und krümme mich. Ich erinnere mich an unsere gemeinsame Zeit. Schluchzer verlassen meinen Mund.

“Hey, alles ist gut. Ich bin bei dir. Ich werde dich nie wieder allein lassen“ ,beruhigt mich Liam.

“Versprochen?“ ,frage ich.

“Versprochen. Ich habe das Sorgerecht von dir, also bleibst du bei uns. Meine Freunde kennst du ja schon“ ,erzählt mir Liam.

“Ich habe Angst“ ,schluchze ich.

“Ich werde dich beschützen“ ,sagt Liam.

Ich entspanne mich ein bisschen.

“Wir sind DA!“ ,verkündet Louis.

Wir steigen aus und Liam nimmt mich hoch. Erschrocken sieht er mich an.

“Wie viel wiegst du? Du bist sehr leicht“ , spricht mich Liam sofort darauf an.

Ich zucke nur mit den Schultern. Mein Vater sagt immer, ich wäre zu fett, und nun glaube ich das. Zayn und Niall nehmen meine Sache und tragen sie ins Haus. Die anderen folgen den beiden ins Haus.

“Wir haben heute morgen erst gewusst, dass du zu uns ziehst, deswegen schläfst du bei Liam und wir richten bald dein Zimmer ein.“ , Erklärt Harry.

Ich nicke und werde von Liam abgesetzt. Ich ziehe mir meine schwarzen Boots aus.

“Möchtest du nicht deine Jacke ausziehen?“ ,fragt mein Bruder.

Sturm schüttel ich meinen Kopf. Liam nimmt meine Hand und zieht mich zum Esstisch.

“Du setzt dich hin und wir machen essen“ ,befehlt Liam.

Ich setze mich auf den Stuhl, auf den Liam gezeigt hat, und schaue den Jungs zu. Sie kochen Spaghetti mit Tomatensoße. Als sie fertig sind, decken sie den Tisch. Liam gibt mir eine große Portion und ich schaue das Essen an, als ob es vergiftet ist.

“Willst du nichts essen?“ ,fragt Liam.

“Ich habe keinen Hunger“ , murrmel ich und schüttelt den Kopf.

What if I can not fight anymore???  *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt