T H R E E

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CHAPTER III━━

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CHAPTER III
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Cora

Schmunzelnd verliess ich das Zimmer meines Vaters und streifte ein wenig ziellos durch die vielen Gänge.

An jeder Ecke schossen mir Erinnerungen aus meiner Kindheit durch den Kopf.

Wie ich mit Klaus und Fünf zusammen verstecken gespielt hatte, wie Allison und ich uns gegenseitig die Haare gestylt haben, wie ich mit Vanya Karten gespielt habe oder Ben als Modell für meine Bilder benutzt hatte. Stundenlang hielt er mir zu liebe still, sodass ich mich im malen üben konnte. Und ich erinnerte mich auch, wie ich mich immer mit Diego zusammen aufs Dach geschlichen habe, um uns gemeinsam die Sterne anzusehen.

„Hey, Schwesterherz", unterbrach eine Stimme, welche ich nur zu gut kannte, mein grübeln.

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich mich zu meiner Schwester umdrehte, die mich mit funkelnden Augen musterte.

„Du siehst toll aus. Dein Pony ist endlich rausgewachsen", grinste Allison und spielte dabei auf meinen eher unvorteilhaften Haarschnitt an, welchen sie mir als Teenager verpasst hatte. Dafür hatte ich ihr einmal blaue Strähnen ins Haar gemacht, natürlich aus versehen. Sie wollte eigentlich blonde Strähnen, doch ich hatte die falsche Farbe gekauft.

„Du siehst auch nicht schlecht aus, Schwesterchen", erwiderte ich ihr Grinsen. „Hab deine Filme gesehen, sie waren gar nicht so schlecht wie ich gedacht hatte."

Kurz hätte man meinen können, dass ich sie verärgert hatte, doch nach einigen Sekunden fing sie an zu lachen und schloss mich fest in ihre Arme. Nur zu gern erwiderte ich die Umarmung. So lief das schon immer zwischen Allison und mir, egal was für Beleidigungen wir uns an den Kopf warfen, wir wussten beide, dass wir sie nie ernst meinten.

„Was ist mit deinem Ohr passiert?", fragte mich meine Schwester, als wir uns nach einiger Zeit voneinander lösten.

„Diego ist passiert", seufzte ich genervt, als ich den kleinen Kratzer berührte. Allison schüttelte darauf nur schmunzelnd den Kopf.

„Wo wohnst du?", fragte sie schliesslich neugierig nach.

„Ich habe eine kleine Wohnung am Stadtrand", lächelte ich.

„Wie geht es Claire?", war ich schliesslich an der Reihe neugierig zu sein, denn natürlich hatte ich von ihrer Scheidung gehört. Doch schnell bereute ich es nachgefragt zu haben, da Allison traurig zu Boden sah.

„Du hast davon gehört."

„Ich hab es in der Zeitung gelesen", bestätigte ich ihre Aussage und blickte sie entschuldigend an.

„Es geht ihr gut. Ich darf sie besuchen", beantwortete sie meine Frage traurig lächelnd.

Kurz herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns.

„Patrick ist ein Arsch", sagte ich, worauf sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen legte.

„Das ist er", kicherte Allison.

Als wir unten die Haustür ins Schloss fallen hörten, horchten wir beide auf und sahen uns verwundert an.

Das musste bestimmt einer unserer Geschwister sein.

Schnell nahm ich ihre Hand und lief zur Treppe, Allison dicht hinter mir.

Kurz hielt ich inne, als ich Vanya erblickte, doch dann legte sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen und ich lief mit Allison zusammen auf unsere Schwester zu.

„Vanya? Du bist tatsächlich da", machte sich Allison bemerkbar.

Etwas unsicher musterte sie uns, als sie uns entdeckte.

„Hey, Allison. Cora."

„Schön dich zu sehen", begrüsste ich sie und schloss sie sofort in eine Umarmung. Zuerst war sie ein wenig überrumpelt, doch dann atmete sie erleichtert aus und schlang ihre Arme ebenfalls um mich.

Als wir uns lächelnd voneinander lösten, nahm auch Allison sie in den Arm.

„Was macht sie denn hier?", fragte Diego abschätzig, der gerade in den Raum gekommen war. „Du gehörst nicht hierher. Nicht nach deiner Aktion."

„Musst du das wirklich heute machen?", fragte Allison ihn genervt, als wir uns zu ihm umdrehten. „Und schön, dass du dich so passend angezogen hast!"

„Wenigstens trage ich schwarz", erwiderte Diego, als er die Treppe hoch lief.

„Du bist so ein Arsch!", gab ich meinen Senf auch noch dazu.

„Soweit ich mich erinnere, hast du mal auf meinen Arsch gestanden", grinste er über seine Schulter und zwinkerte mir zu, worauf ich die Augen verdrehte, doch ich konnte die leichte Röte, welche sich auf mein Gesicht schlich nicht verhindern.

Ich würde es nie zugeben, doch seine Worte hinterliessen ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und dieser hautenge Anzug, welchen er trug, half bei der Sache auch nicht gerade.

Etwas gelangweilt lief ich durch die Gänge des alten Hauses, bis ich hörte, wie in der Nähe eine Tür zugeschletzt wurde und ich neugierig in die Richtung lief.

Als ich um die Ecke kam, konnte ich gerade noch sehen wie mein Bruder Klaus etwas in seinem Mantel verschinden liess. Wahrscheinlich hatte er etwas von Dads Sachen gestohlen, doch mich kümmerte es nicht wirklich. Dad brauchte es jetzt ja nicht mehr.

„Das habe ich gesehen", schmunzelte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

Klaus grinste zur Anwort nur schloss mich in eine Umarmung.

„Du stinkst nach Gras", bemerkte ich, als wir uns lösten.

„Hey! Ich war dreissig Tage drogenfrei, das bedeutet doch auch etwas", schmollte er, doch das amüsierte Glitzern in seinen Augen konnte man nicht übersehen.

„Ich bin stolz auf dich", gab ich halb sarkastisch von mir, worauf er nur die Augen verdrehte.

„Hast du etwas mit deinen Haaren gemacht? Die sehen toll aus!", rief er mit falscher Begeisterung. Jetzt war ich dran die Augen zu verdrehen.

„Vielen Dank, liebster Bruder!", lächelte ich ihn süss an.

„Ich muss los. Hab noch etwas zu erledigen", sagte Klaus und gab mir einen Kuss auf die Wange, dann lief er auch schon davon.

„Sei aber nachher wieder da!", rief ich ihm schmunzelnd hinterher.

Er streckte zur Antwort nur den Daumen hoch und verschwand nach unten.

Fighting for Love | 𝐃. 𝐇𝐚𝐫𝐠𝐫𝐞𝐞𝐯𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt