Kapitel 1: Von Zügen, Gemeinheiten und Hexereien

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LILY POV:

Fest umschlossen meine Finger den Griff der Gepäckkarre und ich rannte mit halb geschlossenen Augen auf die so massiv aussehende Mauer zwischen Gleis 9 und 10 zu, wartete wie immer eine Sekunde auf den Aufprall, der aber wie immer ausblieb und stand einen Wimpernschlag später auf dem Bahnhof von Gleis 9 3/4.

Vor mir stand die scharlachrote Dampflok, der Hogwartsexpress, und hinter mir kamen im Moment meine Brüder und meine Eltern durch die Absperrung gerannt.

"Na Lilyleinchen, aufgeregt?", fragte James, mein ältester Bruder, der schon mit der Schule fertig war und strubbelte mir durch die Haare.

"James! Meine Haare lagen perfekt!", schrie ich und versuchte, meine rote Lockenpracht wieder zu richten, was mir aber kläglich misslang.

"Kinder, hört auf euch zu streiten", beschwichtigte uns meine Mutter, Ginny Potter, und schob uns vorwärts. Mein anderer Bruder, Albus, schob ebenfalls einen Gepäckkarren vor sich her, er würde sein siebtes und letztes Schuljahr beginnen.

Langsam lichtete sich der Nebel und plötzlich stand ich vor meiner besten Freundin Roxanne Weasley.

"Roxy!",kreischte ich und fiel der Schwarz haarigen um den Hals, die meine Umarmung nicht minder stürmisch erwiderte.

"Lily! Endlich seh ich dich wieder, Merlin, ich hätte es keinen Tag länger mit Fred ausgehalten!", lachte sie mir ins Ohr und wir lösten uns voneinander, damit ich auch den Rest des Potter-Weasley-Clans begrüßen konnte.

Onkel George, Tante Angelina, Onkel Ron und Tante Hermine hatte ich schnell begrüßt und schaffte es dann, mich mit Roxy loszueisen, um unsere Freundinnen zu suchen und ein Abteil zu reservieren.

Familie war ja schön und gut, doch wenn man so viele Onkels, Tanten, Cousins und Cousinen hatte wie ich, dass man sie kaum mehr auseinander halten konnte, war man auch über Zeit alleine ziemlich froh.

Wir überquerten den halben Bahnsteig und sahen hin und wieder ein bekanntes Gesicht, doch unsere Freundinnen Emma Parker und Dominique Weasley blieben verschollen.

Erst am anderen Ende des Bahnsteiges, bei den Kaminen, die für die Hexen und Zauberer waren, die hierher flohten, trafen wir auf Dominique und ihre Familie.

Onkel Bill begrüßte mich wie immer mit einem verschmitzten Grinsen und Tante Fleur, von der wie immer ein silbernes Leuchten ausging, umarmte mich und begrüßte mich mit ihrem absolut hinreißend französischen Akzent. "Lily, ma Cherié, su bist so groß geworden et trés jolie!"

Auch nach über 25 in Großbritannien war dieser Akzent noch da und selbigen hatte Tante Fleur auch an ihre Töchter und ihren Sohn vererbt.

"Merci, Fleur", kicherte ich und machte einen kleinen Hofknicks, was alle zum lachen brachte.

Cousin Louis fuhr sich immer wieder mit der Hand durch die Haare, was ziemlich nerven konnte, denn seit er letztes Jahr seine Wirkung auf Mädchen entfacht hatte, war er immer dabei, den Coolen zu markieren.

Ich umarmte ihn schnell und wandte mich dann zu Cousine Victoire, die aussah, wie Fleur in jünger. Sie hatte die Veela-Gene abbekommen und begrüßte mich mit strahlendem Lächeln und verschwand dann zu ihrem Freund, Teddy Lupin.

Dominique, Roxanne und ich fielen in eine Dreierumarmung und begannen sofort, miteinander zu plappern.

Dome, die ihren richtigen Namen eigentlich hasste, verabschiedete sich in schnellem Französisch von ihrer Mutter, umarmte sich von ihrem Vater und verschwand dann mit uns, um Emma zu suchen.

Jetzt zogen wir noch mehr Blicke auf uns wie vorher, denn Dome hatte ebenfalls viel einer Veela, auch wenn ihre Haare nicht so silberblond wie die von Victoire oder Fleur waren, sondern einen rötlichen Schimmer hatten.

I love a Malfoy!? ~HP next Generation-FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt