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Der nächste Morgen begann sehr plötzlich. Suna wurde gerade wach, als es an der Tür klopfte. Eine Schwester wollte nach ihr sehen. Und neben Suna lagen noch zwei junge Männer.

„Einen Moment bitte.", rief sie zur Tür und versuchte panisch aufzustehen. Durch die Stimme von Suna wurde Max wach und dieser schaltete sofort. Schnell stand er auf und wälzte sich aus dem Bett. Ohne viel Mitgefühl schob er seinen Bruder aus dem Bett. Geschockt riss Sebastian die Augen auf und brauchte einen Moment, bis er realisierte, was passiert war. Max zog ihn auf die Beine und beide eilten panisch in die Dusche.

„Okay sie können rein kommen.", rief Suna und legte sich gerade wieder ins Bett. Die Tür öffnete sich und eine Schwester betrat das Zimmer.

„Ich war auf der Toilette.", sagte Suna noch und die Schwester nickte nur.

Nach kurzer Zeit war sie fertig und brachte ihr noch das Frühstück, welches von Suna noch nicht beachtet wurde. Als die Krankenschwester das Zimmer verließ atmete Suna erleichtert aus. Das war wirklich knapp.

Die Brüder drängten sich wieder aus der Dusche und Sebastian legte sich sofort wieder ins Bett. Er war tatsächlich noch sehr müde.

„Ich schlaf nochmal.", murmelte er noch und war nach kurzer Zeit wieder im Land der Träume versunken. Suna grinste und schüttelte den Kopf. Auch Max musste lachen und setzte sich wieder entspannt ans Ende des Bettes.

„Gut geschlafen?", fragte er Suna und diese nickte nur.

„Ich will hier raus.", sagte sie nach ein paar Minuten Stille und sah sehnsüchtig aus dem Fenster. Sie vermisste die Sonne. Den Mond. Die Sterne. Ihre ganze Freiheit. Die Zeit mit den Brüdern. Ihre Familie. Sie wollte nach draußen. Die Welt entdecken. Raus aus Köln.

„Wir können in den Park vom Krankenhaus.", schlug Max ihr vor und sah sie fragend an. Suna aber schüttelte nur den Kopf. Langsam stand sie aus dem Bett aus und ging vorsichtig zum Fenster. Sie öffnete das Fenster und ein warmer Wind schlug ihr entgegen. Ihr Haare wirbelten um ihren Kopf und sie schloss genießerisch die Augen. Suna stellte sich vor, wie sie in einem Cabrio saß und mit den Brüdern über eine leere Landstraße düste. Der Wind fegte ihre Haare nach hinten und sie hörte die Jubelrufe von Max und Sebastian.

Max stand leise auf und stellte sich langsam an ihre rechte Seite. Sie hatte ihn bemerkt, wollte aber nicht aus ihrem Tagtraum fliehen. Minuten standen sie am Fenster.

Sebastian öffnete seine Augen wieder und blickte auf Suna und seinen Bruder. Sofort stand er auf und stellte sich an Suna's linke Seite.

Sie öffnete ihre Augen und blickte nach links zu Sebastian. Dieser schenkte ihr ein wundervolles Lächeln und legte einen Arm um ihre Schultern.

„Ich will raus aus Köln. Die Welt entdecken.", sagte sie leise und schaute zwischen den Brüdern hin und her.

„Wir könnten uns ein Cabrio mieten und damit nach Italien fahren.", schlug sie vor und hatte sofort wieder einen Tagtraum im Kopf.

Sebastian, Max und sie an einem wundervollen Sandstrand. Hinter ihnen ein privat gemieteter Bungalow in dem sie ihre Privatsphäre hatten. Die Sonne schien und keine Wolken waren am Himmel zu sehen. Das Meer besaß ein wundervolles Türkis. Die Luft roch salzig. Max, welcher sich auf einer Liege sonnte und vielleicht sogar eingeschlafen war. Sebastian, welcher bis zu den Knien im Meer stand und seinen kleinen Bruder mit einer Wasserpistole ärgerte. Suna, welche im Sand saß und Sebastian belustig zusah. Sie stand auf und ging auf Sebastian zu. Dieser ließ seinen Arm mit der Wasserpistole sinken und grinste Suna an. Sie stellte sich vor ihn. Er warf seine kleine Pistole an den Strand und widmete sich komplett seiner Freundin. Sanft nahm er ihr Gesicht in seine starken Hände und neigte sein Gesicht zu ihr herab. Vorsichtig küssten sie sich. Die Zeit sollte nie enden. Es war perfekt.

Spaßeshalber drückte Sebastian Suna einen Kuss auf die Wange, damit sie aus ihrem Traum aufwachte. Ansprechen hatte nicht funktioniert und Sebastian glaubte zu wissen, von was sie träumte. Auch er wünschte sich, sie endlich küssen zu können. Mit einem Grinsen blickte er sie an. Sie öffnete ihre Augen und sah zu Sebastian. Der Tagtraum war vorbei. Aber neben ihm stand trotzdem ein weiterer Traum. Wie gerne sie ihn küssen würde. Seinen kompletten Körper über ihr spüren. Seine warmen Hände an ihrem Körper. Seine gesamte Zuneigung.

Doch die Zeit dafür war noch nicht erreicht. Sie wusste, dass es noch warten musste.

Voller Elan verließ sie ihren Platz am Fenster und ging zur Tür des Zimmers. Sie öffnete sie und machte sich direkt auf den Weg zu einer Rezeption. Max und Sebastian mussten im Zimmer bleiben, da die Besuchszeit noch nicht begonnen hatte.

Nach kurzer Zeit kam Suna mit einem Block und vielen bunten Stiften zurück. Motiviert setzte sie sich aufs Bett und fing an, etwas auf den Block zu malen. Interessiert setzten sich die Brüder zu ihr. Max wieder an ihre Rechte Seite und Sebastian setzte sich heimlich hinter sie. Er spreizte seine Beine und hatte Suna somit zwischen sich. Vorsichtig legte er sein Kinn auf ihrer Schulter ab und sah interessiert zu ihrer Zeichnung. Sein Atem traf auf ihr Schlüsselbein und er bemerkte, wie sie eine leichte Gänsehaut überkam. Auch wenn die Kleidung des Krankenhauses nicht die schönste war, schien Suna für Sebastian immer noch perfekt. Sanft legte er seine Arme um sie und drückte ihren Körper etwas an sich. Max bemerkte dies natürlich und musste lächeln. Er fühlte sich vollkommen. Wieder fühlte er sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen. Für alle war klar, dass sie einfach zusammengehörten.

Nach wenigen Minuten entstand ein wundervolles Bild. Ein Bungalow. Sandstrand. Türkises Meer. Exotische Pflanzen. Suna hatte ihren Tagtraum perfekt aufs Papier gebracht.

„So soll es aussehen.", sagte sie voller Stolz und hielt ihre Zeichnung in die Höhe.

Max und Sebastian warfen sich Blicke zu, die nur die beiden Brüder verstanden. In Gedanken versunken sprachen sie sich über Blicke ab und Suna konnte nur zu sehen. Was besprachen die beiden in der Stille?

Sun • Eskay | KrancrafterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt