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Stundenlang saß die kleine Truppe einfach nur beisammen und hing ihren eigenen Gedanken nach. Manchmal sprachen sie über verschiedene Themen und stellten die verrücktesten Fragen.

„Glaubt ihr, dass die Sterne sich selbst die Sternzeichen am Himmel ausgedacht haben?"

„Was ist wahrscheinlicher? Das die Menschheit aussterben wird, oder dass wir uns mit irgendeiner Technik retten werden?"

„Würdet ihr gerne zum Mond fliegen um einfach die Menschheit nicht mehr ertragen zu müssen?"

Dies sind Beispiele für die Fragen die sie sich stellten. Es kamen noch einige dazu. Und über jede Frage wurde ausreichend diskutiert. Die verschiedensten Antworten wurden gefunden und sie philosophierten weiter über die verrücktesten Dinge.

Irgendwann legte Suna sich auf die Seite, sodass ihr Kopf in Sebastian's Schoss lag und ihre Oberschenkel auf denen von Max. Es war gemütlich. Und die beiden Brüder hatten nichts dagegen.

Suna blickte von unten zu Sebastian hinauf. Dieser starrte einfach auf die gegenüberliegende Wand. Suna interessierte, über was er gerade nach dachte. Welche Gedanken waren so spannend, dass er nicht mitbekam, dass sein kleiner Bruder ihn ansprach?

„Sebastian?", fragte Max nun zum dritten Mal und musste grinsen, weil er es immer noch nicht mitbekam. Auch Suna grinste, weil es einfach lustig zu beobachten war. Sebastian starrte weiter gegen die Wand und schien wie in einer anderen Welt.

Suna wurde es nun dann doch zu langweilig und sie tippte Sebastian vorsichtig gegen die Wange. Dieser blickte sofort irritiert nach unten und bekam ein Grinsen von Suna geschenkt. Leicht neben der Spur grinste er auch und blickte nun zu seinem Bruder.

„Hast du was gesagt?", fragte er und sorgte dafür, dass Max laut auflachen musste. Nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder beruhigt.

„Ich wollte fragen, ob du noch was für ein Video machen musst?", fragte Max mit einem Grinsen.

„Ne du, ich hab gestern schon vorproduziert."

Max und Suna nickten zufrieden.

„Können wir raus gehen?", fragte Suna nach ein paar Minuten Stille. Irgendwas in ihr wollte wieder nach draußen. Sie wollte Köln entdecken. Köln bei Nacht. Denn komplett Köln kannte sie noch nicht. Und in ihr stieg die Motivation durch die gesamte Großstadt zu laufen und alles zu entdecken.

„Klar.", sagten die Brüder unisono und grinsten sich kurz an.

Voller Elan sprang Suna auf und lief zu ihrem Kleiderschrank. Draußen wurde es durch die Dunkelheit etwas kälter und außerdem sollte es sehr windig sein. Deswegen schnappte sie sich den Swiggy Hoodie von Dat Adam und zog sich ihren dünnen Pullover über den Kopf. Nun stand sie im BH im Zimmer und hatte die Jungs komplett aus ihrem Kopf verbannt.

Diese versuchten nicht hinzusehen, da es Ihnen etwas unangenehm war. Aber Sebastian musste einfach zu ihr schauen. Und er war überwältigt. Die schönen türkisen Haare, die leichte Wellen über ihren nackten Rücken schlugen. Das Tattoo, welches er an ihrem rechten Handgelenk erkennen konnte. Ihr wundervoller Körper. Die schmale Taille. Sie war wunderschön.

Doch dieser Anblick wurde schnell von einem Hoodie beendet. Sebastian musste kurz den Kopf schütteln und auch Max öffnete seine Augen wieder.

„Dir ist auch nichts unangenehm oder?", fragte Max mit einem Grinsen und bekam ein belustigtes „Nö" als Antwort.

Die Brüder standen vom Bett auf und zogen sich im Flur ihre Schuhe an. Suna schrieb noch schnell einen Zettel, welchen sie auf dem Küchentisch platzierte und folgte dann den Jungs aus der Wohnung.

Ja, es war windig draußen. Aber es war auszuhalten. Die Nacht brachte einige Wolken und es schien, als ob bald die ersten Regentropfen fallen würden. Aber das war den dreien egal.

Suna lief zielgerichtet in die Richtung der Hohenzollernbrücke und freute sich wie ein kleines Mädchen, dass gleich ins Disneyland durfte. Max und Sebastian mussten über dieses Verhalten nur Grinsen. Ja, Suna war wie ein junges Kind, dass die Welt zum ersten Mal richtig entdecken durfte. Für sie gab es so viel spannendes zu sehen, da sie sonst nie wirklich draußen war. Und wenn sie mal vor die Tür ging, dann nur um ins Studio zu fahren oder zu dem kleinen geheimen Platz der Familie zu gehen. Es war für sie ein Wundervolles Erlebnis, die Stadt zu entdecken. Und bei Nacht war das ganze noch viel aufregender.

An der Brücke angekommen, rannte Suna einfach drauf los. Sie lief und lief und lief. Ohne Pause. Einfach den Kopf frei machen und über nichts nachdenken. Die Welt genießen, so lange sie es noch konnte. Sie rannte bis in die Mitte der Brücke und blieb dann stehen. Suna stellte sich ans Geländer und blickte in die Tiefe hinab. Der Rhein, welcher so schwarz und gefährlich aussah. Die Strömung würde ein junges Mädchen wie sie nur mitreißen und gnadenlos in den Tod zwingen. Ihre Haare wehten unter dem Sturm, der aufzog. Ein Zug fuhr hinter ihr vorbei. Auch dieser wirbelte ihre Haare noch einmal extrem auf.

Sebastian und Max erreichten sie. Suna, wie sie einfach nur da stand und in die Tiefe blickte. Keiner machte sich gerade Sorgen um irgendwas. Jeder von ihnen genoss einfach nur den Moment. Die Zeit stand still.

Nach einiger Zeit blickte Suna wieder auf. Direkt in die Richtung der beiden Jungs, welche beschützend hinter ihr standen. Erst sah sie Max an, welcher ihr ein sanftes Lächeln schenkte. In seinen Augen konnte sie erkennen, dass auch er glücklich war. Sie blickte zu Sebastian. Auch er schien glücklich zu sein. In Suna machte sich ein Gefühl der Wärme breit, als sie Sebastian anblickte. Es schien, als können die beiden immer etwas Neues in den Augen des anderen entdecken.

Spontan entschied sich Suna, auf Sebastian Rücken zu springen. Überhaupt nicht darauf vorbereitet stolperte er ein paar Schritte nach vorne und wurde von seinem Bruder aufgefangen. Suna musste lachen und gab Sebastian die Richtung an, in die er mit ihr auf dem Rücken laufen sollte.

Die drei liefen die Brücke weiter und zitierten sich gegenseitig Songtexte.

Mhm, we don't need to rest, come and just stay awake with me
Awake with me, awake with me, awake with me, yeah
Mhm, the ultimate test, come and just stay awake with me

Dat Adam - WACH (OST)

Ja, sie waren wach. Und sie machten keine Pausen. Die Nacht war ihr Tag. Keiner konnte sie stoppen. Sie drei genossen ihre Zeit zu dritt und fühlten sich vollkommen. Sie lebten in ihrer eigenen kleinen Welt und waren ein Geist und eine Seele.

Das junge Mädchen, welches nun ihre wahre Familie gefunden hatte. Und sich langsam in einen wundervollen jungen Mann verliebte.

Der ältere Bruder, welcher seine große Liebe auf dem Rücken trug und sie nie wieder loslassen wollte.

Der jüngere Bruder, welcher sich unendlich wohl fühlte, und die Nacht nie wieder verlassen wollte. Er, der in dem Mädchen einen Zwilling sah und sie mit allen Mitteln beschützen wollte.

Suna
Sebasatian
Max

Eine Familie.

Sun • Eskay | KrancrafterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt