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Als Sebastian aufwachte merkte er sofort, dass Max nicht mehr neben ihm lag. Keine Sonnenstrahlen schienen in das Zimmer. Der Himmel war bewölkt und Regen prasselte gegen das Fenster. Die Decke war runter auf seine Hüften gerutscht und Gänsehaut überzog seinen nackten Oberkörper.

Er vernahm Trubel in der restlichen Wohnung. Der Rest seiner Familie war anscheinend schon wach. Nach einem kurzen Blick aufs Handy wusste er auch die Uhrzeit. 10:45 Uhr.

Ohne sich ein Shirt überzuziehen machte er sich auf den Weg in die Küche. Tatsächlich war er der letzte, welcher wach geworden war.

„Guten Morgen!", schrieen ihm Taddl, Ardy und Marley gleichzeitig entgegen. Luna schenkte ihm ein Lächeln und Max und Suna schienen ihn gar nicht richtig zu bemerken. Beide hatten Kopfhörer in den Ohren und tanzten gemeinsam zu einem Lied, welches nur Suna und Max hören konnten. Sie grinsten gemeinsam um die Wette und schienen wie in ihrer eigenen Welt.

Sebastian genoss es, seinem Bruder und Suna zuzusehen.

Allerdings bemerkte Suna ihn in einer Drehung und rannte sofort fröhlich auf ihn zu. Die Kopfhörer riss sie damit auch aus Max Ohr und dieser lächelte als er Suna und Sebastian zusammen sah.

Suna umarmte Sebastian stürmisch und riss ihn damit fast zu Boden. Auch er legte fröhlich seine Arme um sie und drückte sie fest an sich.

„Wir haben uns doch vor ein paar Stunden noch gesehen.", flüsterte er Suna ins Ohr und musste lächeln.

„Egal.", sagte sie und grinste.

Keiner von beiden bemerkte den Blick, welchen Taddl ihnen zuwarf. Ein zufriedenes Grinsen. Er wusste sofort, dass Suna ihre wahre Familie gefunden hatte. Alleine als sie mit Max tanzte, hatte er es gemerkt. Sie war glücklich. Und wenn sie glücklich war, war auch T es.

Suna ließ Sebastians Oberkörper los und bekam sogar leicht rote Wangen, als sie bemerkte, dass er kein Oberteil trug. Sie musste sich zusammenreißen, um seine Muskeln nicht zu bewundern.

„Frühstück?", fragte Marley in die Runde und bekam ein einstimmiges Ja zurück.

Gemeinsam quetschte sich die Familie an den Tisch und verbrachte ein wundervolles Frühstück miteinander.

Nicht nur Taddl bemerkte die Veränderung von Suna. Auch die anderen erkannten, dass Suna sich mehr an Max und seinen Bruder hängte. Dass sie fast schon eine eigene Familie waren. Und sie alle waren glücklich. Die Situation war perfekt. Und irgendwann würde sie bestimmt nur noch perfekter werden.

Sebastian und Max beschlossen, ihre Videos in der großen WG zu drehen. Keiner hatte etwas dagegen und sie kamen nicht in großen Stress. Die Videos für beide Kanäle waren in etwa zwei Stunden abgedreht und mussten noch geschnitten werden. Allerdings blieb die Familie heute beisammen.

Wegen dem schlechten Wetter beschlossen alle, einen Filme-Tag zu starten. Der Regen zwang die ganze Stadt in die Knie und behielt alle in ihren Wohnungen.

Sie holten alle Kissen und Decken ins Wohnzimmer um es sich so gemütlich wie möglich zu machen. Luna schob den Film Jugend ohne Gott ein und legte sich auf die Couch. Max, Sebastian und Suna lagen auf dem warmen Teppich und deckten sich mit dicken Decken ein. Durch einige Kissen konnten sie sich perfekt an das Sofa anlehnen. Suna lag zwischen den Brüdern und fühlte sich geborgen und sicher.

Sie alle waren beisammen. Genossen die Zeit miteinander und versuchten gemeinsam, die Zeit anzuhalten. Endete ein Film, wurde sofort der nächste eingeschoben und der Tag verging wie im Fluge.

Sie hatten sich gefunden. Sie alle. Suna fand ihre richtige Familie. Sebastian fand seine große Liebe. Und Max fand seine Schwester, welche er zu beschützen versuchte.

Keiner wusste, dass dieses Glück nicht lange halten würde. Das Schicksal wollte alle in die Knie zwingen. Ihr Glück nehmen.

Suna beschloss, die Nacht bei Max und Sebastian zu verbringen. Sie wollte nicht mehr von ihrer Seite weichen. Es war wie eine Sucht nach zwei Menschen. Eine Sucht, die alle drei in die Knie zwingen würde.

„Suna warte mal kurz.", bat Taddl Suna, als sie gerade aus der Wohnung gehen wollte. Mit einem Blick deutete sie den Brüdern schon einmal vorzugehen und drehte sich mit einem Lächeln zu T.

„Du bist glücklich oder?", fragte er und lehnte sich an die Wand. Sie nickte und musste lächeln.

„Das ist gut. Lass dieses Glück nicht mehr los. Du hast es mehr als verdient.", sagte er und umarmte seine beste Freundin danach. Glücklich drückte sie T an sich und dankte ihm leise.

Mit einem Grinsen auf den Lippen verließ sie die Wohnung und stürmte die Treppen nach unten. Die Brüder warteten vor der Haustür und empfingen sie mit einem Lächeln.

Die Sonne ging langsam unter und kündigte den Abend an.

Zufrieden schlenderten die drei die Kölner Straßen entlang. Jeder genoss die Zeit.

Sie liefen an einer belebten Straße entlang.

Doch es sollte passieren. Das Glück sollte enden. In weniger als fünf Sekunden.

1
Suna lief hinter den Brüdern

2
Quietschende Reifen ertönten

3
Ein Knall

4
Ein Schrei

5
Ein Blick der Brüder nach hinten.

Suna, wie sie auf dem Boden lag. Neben der Motorhaube eines Autos. Eine Wunde an ihrem Kopf. Blut.

Sun • Eskay | KrancrafterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt