*8*

11 1 0
                                    

Sie liefen weiter bis zum Dom. Die Glocken schlugen 2 Uhr. Die Nacht war noch lang. Für die drei, hatte sie gerade erst angefangen.

Die dunklen Wolken taten ihr Übriges und ließen dicke Tropfen vom Himmel fallen. Aber es war ihnen egal. Sie liefen einfach weiter und ließen sich von nichts beirren. Die Treppen vor dem Dom waren menschenleer. Die Laternen gaben ein leicht mystisches Licht ab und empfingen die drei mit ihren Strahlen.

Sie liefen am Dom vorbei. Redeten im Moment kein Wort miteinander.

Suna legte ihren Kopf auf Sebastians Schulter ab und schloss entspannt die Augen. Sie wollte nicht schlafen, nein. Sie genoss einfach nur die Situation. Es sollte nie wieder enden. Sebastian lächelte. Seine Gefühle wurden von Minute zu Minute stärker. Dieses Mädchen auf seinem Rücken rief Gefühle in ihm hervor, die ihm völlig unbekannt waren. Max beobachtete die beiden. Auch er musste lächeln. Sie alle drei waren glücklich.

Der Regen würde stärker. Nun entschieden sie sich doch sich vor dem Regen zu schützen. Sie stellten sich bei einer Bushaltestelle unter und Suna rutschte von Sebastians Rücken. Max lehnte sich an eine der Glaswände des kleinen Unterstands und beobachtete seinen Bruder und Suna. Sie lehnte sich mit dem Rücken an seinen Oberkörper und er legte seine Arme um sie. Sebastian legte sanft sein Kinn auf ihre linke Schulter.

Es war seltsam. Max fühlte sich nicht wie das fünfte Rad am Wagen. Es würde etwas fehlen, wenn er nicht da wäre. Suna und Sebastian spürten seine Anwesenheit. So fühlten sich alle drei sicher.

Sie warteten bis der Regen nach ließ und liefen dann weiter durch Köln. Sie erforschten die Stadt bei Nacht und fanden wundervolle Plätze.

Über die Deutzer Brücke liefen sie wieder zurück und waren direkt auf dem Weg zu ihrem geheimen Platz. Durch den Regen klebten ihre Klamotten an ihrem Körper und ließen alle drei komisch fühlen.

Suna lief vor den beiden Brüdern und ließ die frische Luft, welche nach Regen duftete, ihre Gedanken fortblasen. Ihr Kopf war leer. Keine Sorgen plagten sie.

„Sie ist etwas besonderes.", flüsterte Max in die Stille hinein. Er beobachtete sie die ganze Zeit, um zu wissen, dass sie in Sicherheit war. Von seinem Bruder bekam er keine Antwort. Max sah fragend zu Sebastian. Dieser allerdings starrte Suna wie hypnotisiert nach. In seinen Augen lag ein Funkeln, welches noch nie bei ihm zu sehen war. Ja, er verliebte sich in dieses besondere Mädchen.

An ihrem besonderen Platz angekommen blieben sie alle stehen. Der leichte Nieselregen prasselte auf sie herab und lies ihre Klamotten an ihrer Haut kleben. Sie blickten auf die andere Seite der Stadt und beobachteten das Schauspiel der verschiedenen Lichter. Es war ein besonderer Moment.

Sebastian und Max holten zu Suna auf und stellten sich links und rechts von ihr. Sie waren eine Familie.

Suna machte sich Gedanken um die anderen. Um ihren besten Freund T. Ihren Feind oder Freund Marley. Luna und Ardy. Würden sie sauer sein, wenn sie sich für Max und Sebastian entscheiden würde? Denn in ihrem Körper fühlte sie, dass Max und Sebastian ihre Seelenverwandten waren. Allerdings würde Taddl immer noch ein guter Freund bleiben.

„Wollen wir schwimmen gehen?", fragte Suna in die Stille hinein. Sie hatte sich keine Gedanken um ihre Frage gemacht. Sie einfach ausgesprochen. Denn sie hatte Lust zu schwimmen. Auch wenn das Wasser eiskalt sein würde. Vielleicht würde sie danach krank sein. Aber jetzt im Moment war es ihr egal.

Sie bekam einen verwirrten Blick von den Brüdern geschenkt. Aber nach kurzer Zeit stimmten sie zu.

So zogen sich Sebastian und Max ihre Oberteile über den Körper und legten ihre Schuhe daneben. Die Hosen folgten schnell und sie liefen schon einmal auf das Wasser zu. Ja, es war eiskalt. Aber irgendwie war es auch auszuhalten.

Auch Suna entledigte sich ihrer Kleidung und legte diese neben die Klamotten der Brüder. Nur in Unterwäsche bekleidet folgte sie den Brüdern und ging ohne eine Miene zu verziehen ins Wasser.

Sie bewunderte Max und Sebastian, welche sich wie kleine Kinder mit Wasser nass spritzten. Suna beteiligte sich schnell und stand sofort zwischen den Fronten. Eine Wasserschlacht entstand und sie merkten die Kälte des Wassers gar nicht. Durch die Action wurde ihnen ganz warm und sie hätten ewig so weiter machen können. Doch die Müdigkeit zwängte sich an die Oberfläche. Max verließ als erster das Wasser und zog sich seine Klamotten über.

Suna folgte ihm und Sebastian kam gleich hinter ihr. Er nahm ihre Hand in seine. Erschrocken blickte sie zu ihm auf und bekam ein wundervolles Lächeln geschenkt. Seine Augen funkelten und einige Wassertropfen verließen seine Haare und liefen an seinem Gesicht hinab. Suna blickte an seinem Körper hinab. Seine Muskeln, welche überall an seinem Körper vorzufinden waren. Er zog sie an. Sie wollte nicht von ihm ablassen. Aber wie sie es schon kannte, war der Zeitpunkt für die beiden noch nicht gekommen. Ihr Bauchgefühl sagte ihr, sich noch Zeit zu lassen. Und sie verließ sich auf dieses Gefühl.

Hand in Hand stiegen die beiden aus dem Wasser und zogen sich wieder ihre Klamotten über. Die Müdigkeit überfiel sie alle drei.

Sie liefen in die Richtung der großen WG. Die anderen waren bestimmt schon zuhause. Max und Sebastian würden bei ihrer Familie schlafen.

Suna wollte auf der Couch schlafen und den Brüdern ihr großes Doppelbett überlassen. Diese waren zuerst nicht damit einverstanden. Allerdings ließ Suna sich nicht umstimmen und schlief schon nach kurzer Zeit im Wohnzimmer ein.

Max und Sebastian bekamen zwei Decken und auch Max sank nach kurzer Zeit in das Land der Träume. Sebastian allerdings lag wieder wach und musste an das wundervolle Mädchen denken, welches gerade im Wohnzimmer schlief. Sie verdrehte ihm schon nach zwei Tagen den Kopf. Er fühlte, dass sie eine kleine Familie waren. Heute Nacht, würde für alle im Gedächtnis bleiben. Diese Nacht, hatte sie alle weiter zusammengeschweißt.

Sun • Eskay | KrancrafterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt